Anziehungskraft entschlüsselt
Anziehungskraft entschlüsselt: Welche Faktoren entscheiden, ob Männer und Frauen sich verlieben
- Aktualisiert: 28.10.2024
- 12:52 Uhr
- Sophia Lorraine Nitsche
Wir sehen jemanden, wir flirten, wir fühlen - aber was zündet eigentlich den Funken, der dazu führt, dass wir uns Hals über Kopf verlieben? Hast du dich je gefragt, was hinter dieser unglaublichen Anziehung steckt und wie das Phänomen der Verliebtheit eigentlich entsteht?
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In einer Welt, die von schnellen Swipes auf Dating-Apps und flüchtigen Begegnungen geprägt ist, suchen wir doch alle nach etwas Echtem. Doch wie - und vor allem warum - verlieben wir uns und wie unterscheidet es sich zwischen Mann und Frau? Ist es Zufall, Schicksal oder spielen bestimmte andere Faktoren eine entscheidende Rolle? Wir haben uns dafür Studien angesehen.
Diese Sternzeichen verlieben sich nur schwer
Was dafür sorgt, dass wir uns verlieben
Die Suche nach Liebe treibt uns alle irgendwann um. Durch Dating-Apps und soziale Medien hat sich die Art, wie wir uns kennenlernen, ziemlich verändert. Man hangelt sich vielleicht von einem Date zum nächsten, immer in der Hoffnung, der nächste Swipe könnte das perfekte Match sein. Aber was ist es eigentlich, das dazu führt, dass wir uns in jemanden verlieben? Zufall, Schicksal oder spielen noch andere Faktoren eine Rolle? Die Wissenschaft hat zwar noch nicht alle Antworten parat, aber Forschungen konnten einige Schlüsselaspekte herausfiltern, die uns helfen, zu verstehen, was hinter dem Verlieben steckt.
1. Äußere Erscheinung: Das Sprichwort "Die inneren Werte zählen" bleibt, doch zu Beginn ist Aussehen das, was anzieht. Besonders auf Tinder, Bumble, Lovoo und Co. zählt der erste Eindruck. Ein attraktives Lächeln oder ein intensiver Blickkontakt kann Wirkung zeigen, doch es ist die tiefere Anziehung, die auf Dauer verbindet.
2. Gegenseitige Sympathie: Dass man sich mag, ist die Basis jeder Beziehung. Schon nach wenigen Momenten des Austauschs kann sich herausstellen, ob es passt. Diese Sympathie und das Gefühl, auf einer Wellenlänge zu sein, entstehen ganz natürlich und können nicht erzwungen werden. Authentizität und gegenseitige Wertschätzung sind der Schlüssel zu einer möglichen tiefen Verbindung. Die Körpersprache beim ersten Date verrät uns, ob aus dem positiven Eindruck wirklich etwas entstehen kann.
3. Persönlichkeit: Ein fesselnder Charakter, Intelligenz, Humor und Empathie ziehen uns in den Bann. Solche Eigenschaften bereichern Gespräche, fördern unser Interesse und bauen eine tiefe emotionale Bindung auf. So lernt man in der Beziehung voneinander und inspiriert sich gegenseitig. Spannend: Welche 16 Persönlichkeiten es laut Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI) gibt und welche Persönlichkeitstypen gut zusammenpassen.
4. Ähnlichkeit: Trotz des alten Spruchs "Gegensätze ziehen sich an" zeigt die Wissenschaft, dass eigentlich das Gegenteil der Fall ist. Ähnlichkeiten in Persönlichkeit und Werten sind das A und O. Eine Studie, die im Journal of Personality veröffentlicht wurde, zeigt auch, dass gemeinsame Interessen und Werte die Kommunikation erleichtern und das gegenseitige Verständnis stärken.
5. Vertrautheit: Mit der Zeit und dem Kennenlernen wächst die Vertrautheit, die eine entscheidende Rolle beim Verlieben spielt. Je mehr wir über jemanden erfahren und je mehr Zeit wir miteinander verbringen, desto stärker wird das Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens. Diese tiefe Vertrautheit lässt uns bei unserem Gegenüber unser wahres Selbst sein und führt schließlich auch dazu, dass wir uns immer mehr verlieben. Wie lange es genau dauert, bis wir uns verlieben, verrät eine Studie.
Flirttipps für das erste Date gesucht? Mit dieser Körpersprache kommst du sofort sympathischer rüber. Du willst wissen, ob dein Date ernsthafte Absichten hat? Das sind die 8 Green Flags, die ernsthaftes Interesse zeigen. Außerdem ganz wichtig: Die richtigen Gesprächsthemen beim Date. Und wenn deine Verabredung ein Alptraum wird: Keine Sorge, wir haben die besten Ausreden für Horror-Dates. Aber ab wann ist man eigentlich zusammen? Wir beantworten dir diese unausgesprochene Frage und wie du damit umgehst.
Existiert Liebe auf den ersten Blick wirklich?
Aus Büchern und romantischen Liebesfilmen ist uns allen das Phänomen bekannt, und vielleicht hattest du sogar schon die Gelegenheit, es selbst zu erleben: Zwei Blicke kreuzen sich, die Welt scheint für einen Moment stillzustehen, und du verspürst eine unwiderstehliche Anziehung. Die berühmte Liebe auf den ersten Blick. Viele sehen darin allerdings nur eine Erfindung Hollywoods. Denn wie kann man sich binnen Sekunden verlieben - ist das nicht äußerst oberflächlich?
Ergebnisse einer Studie aus dem "Journal of Sexual Medicine" legen nahe, dass die Erfahrung, die oft als Liebe auf den ersten Blick beschrieben wird, in Wahrheit stark von sexueller Anziehungskraft und einer sofortigen emotionalen Reaktion bestimmt ist. Diese anfänglich intensiven Emotionen aktivieren Gehirnbereiche, die auch für sexuelles Verlangen, die Erwartung von Belohnungen und emotionale Verbundenheit zuständig sind. Mit anderen Worten: Was im ersten Augenblick als tief empfundene Liebe interpretiert wird, könnte tatsächlich eine intensive körperliche Anziehung sein, gepaart mit der Bereitschaft des Gehirns, eine tiefere Verbindung einzugehen.
Diese ursprüngliche Anziehung kann natürlich ein Anfang sein, wenn weitere Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse die Basis für eine stärkere emotionale Bindung legen. Demnach ist es durchaus möglich, dass aus einer Begegnung, die zunächst hauptsächlich auf sexueller Anziehung beruht, eine tiefe und langanhaltende Liebe entsteht. Die Wissenschaft stützt also die Vorstellung, dass Liebe auf den ersten Blick existieren kann, weist aber darauf hin, dass diese Erfahrung stark von körperlicher Anziehung geprägt ist und sich erst später zu "wahrer Liebe" entwickeln kann.
Aber wie wichtig ist eigentlich das Verhalten nach dem Sex? Hier sind die neusten Studienergebnisse zum Thema "Nachspiel". Außerdem erklären wir dir hier den Orgasm Gap, also warum Frauen seltener zum Höhepunkt kommen.
Männer vs Frauen: Wie unterschiedlich verlieben wir uns?
Studien haben aufgedeckt, dass Männer und Frauen sich tatsächlich unterschiedlich verlieben. Frauen achten beim Dating auf andere Faktoren als Männer und verlieben sich auch in einem anderen Tempo.
So verlieben sich Männer:
Männer verlieben sich schneller uns sprechen mehr auf visuelle Reize und körperliche Anziehung an. Somit könnte man bei ihnen tatsächlich häufiger von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Sie reagieren scheinbar stärker auf das, was sie sehen, was zu einer schnelleren emotionalen Verbindung führen kann. Vielleicht erklärt das, wieso allgemeine Trends und Beobachtungen in der Nutzung von Dating-Apps darauf hin zeigen, dass Männer tendenziell aktiver in ihrem Swiping-Verhalten sind. Bist du verliebt und möchtest wissen, wie du seine Gefühle entfachen kannst? Probier es doch mal mit diesen 10 Strategien, mit denen du definitiv in seinem Kopf bleiben wirst!
So verlieben sich Frauen:
Auf der anderen Seite scheinen Frauen ein tieferes Bedürfnis nach emotionaler Intimität zu haben, bevor sie sich Hals über Kopf verlieben. Studien zufolge sind Frauen vorsichtiger, sich auf eine Partnerschaft einzulassen. Sie neigen dazu, ihre Beziehungen gründlicher zu vergleichen und sind eher bereit, eine Liebe zu beenden, die nicht zu funktionieren scheint. Dies unterstreicht, wie wichtig eine starke emotionale Verbindung für Frauen ist, bevor sie sich voll und ganz einer Liebe hingeben.
Auch wenn Studien allgemeine Tendenzen zeigen, ist Vorsicht vor zu schnellen Verallgemeinerungen geboten! So wie keine Liebe der anderen gleicht, so individuell ist auch das Verlieben.
- Quellen:
- Cacioppo, S., Bianchi-Demicheli, F., Frum, C., Pfaus, J. G., & Lewis, J. W. (2012). The common neural bases between sexual desire and love: a multilevel kernel density fMRI analysis. The Journal of Sexual Medicine, 9(4), 1048-1054. Zugriff auf die Studie
- Experiences of falling in love: Investigating culture, ethnicity, gender, and speed Suzanne Riela, Geraldine Rodriguez, Arthur Aron, Xiaomeng Xu, and Bianca P. Acevedo. Journal of Social and Personal Relationships 2010 27:4, 473-493
- Rubin, Z., Peplau, L.A. & Hill, C.T. Loving and leaving: Sex differences in romantic attachments. Sex Roles 7, 821–835 (1981). https://doi-org.uaccess.univie.ac.at/10.1007/BF00287767
- Gaunt, R. (2006), Couple Similarity and Marital Satisfaction: Are Similar Spouses Happier?. Journal of Personality, 74: 1401-1420. https://doi.org/10.1111/j.1467-6494.2006.00414.x