Babywunsch-Behandlung für Alleinstehende
Wunschbaby: So können auch Singles Mutter werden
- Aktualisiert: 05.11.2024
- 14:30 Uhr
- Sabine Rodenbäck
Der Kinderwunsch ist groß, aber ein:e Partner:in fehlt? Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Single-Elternschaft. Auch Sarah Valentina Winkhaus: Im taff Spezial "Die Kinderwunsch-Frage: Nachwuchs ja oder nein?" berichtet sie von ihrem Weg, alleine "Eltern" zu werden.
Irgendwann war klar: jetzt oder nie!
Im taff Spezial "Die Kinderwunsch-Frage: Nachwuchs ja oder nein?" erzählen drei Frauen ihre ganz persönliche Geschichte. Susanne ist ungewollt kinderlos, Wiebke bereut ihre Mutterschaft und Sarah hat ihre Tochter bewusst ohne Partner bekommen. Irgendwann war der heute 44-jährigen Moderatorin klar: "Ich kann nicht länger warten."
Alle Zeit der Welt?
Mit 37 betrat Sarah Valentina Winkhaus zum ersten Mal eine Kinderwunsch-Praxis. "Ich kam rein und dachte, ich sei fruchtbar und ging raus als alte Jungfer." Jahrelang zuvor steckte sie in einer Stand-by-Falle: "Man wartet immer. Auf den richtigen Moment, auf den richtigen Partner, bis der Partner ready ist. Und man hat Angst, dass die Karriere leidet."
So wie Sarah geht es vielen Frauen. Die Statistik zeigt, dass die Entscheidung für ein Kind immer später getroffen wird: In sieben EU-Ländern waren 2022 die Frauen beim ersten Kind durchschnittlich über 30 Jahre alt. Ein Risiko, wie Reproduktions-Mediziner Dr. med Jörg Puchta im taff Spezial erklärt: "Spätestens mit 35 wird es richtig schwierig, noch gute Eizellen für eine künstliche Befruchtung zu bekommen." Das begrenzte Zeitfenster der Fruchtbarkeit war auch Sarah Valentina Winkhaus nicht bewusst.
Kinderwunsch auch bei Männern
Seit 1997 ist die Zahl der durch künstliche Befruchtung entstandenen Kinder rasant gestiegen: Damals waren es noch 6.577, im Jahr 2020 bereits 22.209. Nicht nur, weil es für viele Frauen mit zunehmendem Alter schwierig wird, schwanger zu werden - auch lesbische Paare und Single-Frauen entscheiden sich für Reproduktionsmedizin. Doch auch Männer haben einen Kinderwunsch. Zwar tickt ihre biologische Uhr nicht so extrem, doch für sie ist es schwieriger, ohne Partnerin Vater zu werden. Eine Leihmutterschaft in Deutschland ist verboten. Bleiben nur eine Co-Elternschaft, Adoption oder eine Pflegschaft.
Social Freezing als Zeitpuffer
Was zumindest Frauen die Möglichkeit gibt, den Kinderwunsch auch später noch (solo) erfüllen zu können, ist das Einfrieren der Eizellen: Social Freezing. "Man nutzt die Zeit, in der die Eizellen besonders intakt sind und wenig Fehler aufweisen, um sie in Sicherheit zu bringen", so Reproduktions-Spezialist Puchta.
Der Ablauf der Behandlung ist recht simpel, die Kosten allerdings beachtlich: 2.000-4.000 Euro inklusive Lagerung der Eizellen. Sarah Valentina Winkhaus brauchte mit 37 Jahren drei Entnahmen, um auf genügend Eizellen zu kommen - und zahlte jedes Mal um die 4000 Euro. Später ließ sie dann die Eizellen mit einer Samenspende befruchten, um Mutter zu werden.
Samenspende für Single-Frauen
Wer einen potenziellen Vater im persönlichen Umfeld sucht, der sich das Sorgerecht teilt, geht eine Co-Elternschaft ein. Frauen, die alleine Eltern werden wollen, können versuchen, mittels Samenspende schwanger zu werden - die Erfolgschancen liegen bei etwa 16 bis 19 % pro Versuch, die Kosten meist bei mehreren Tausend Euro. Durch das Samenspenderregistergesetz ist juristisch übrigens alles geregelt, auch die Auskunft über den Spender, denn in Deutschland gehört es zu den Persönlichkeitsrechten, seine genetische Herkunft zu kennen. Die Daten des Samenspenders werden in einem Register gespeichert.
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