Der Alltag der Azteken
1428 schlossen sich drei Stadtstaaten zum "Aztekischen Dreibund" zusammen. Diese führten gemeinsame Eroberungszüge, unterwarfen andere Völker und verlangten Tribut-Zahlungen. So entstand langsam das Aztekenreich mit geschätzten sechs Millionen Einwohnern. Zentrum war die Hauptstadt Tenochtitlan. Hier saß auch der oberste König, der das Reich mit Rückhalt der Hohepriester regierte. Es gab eine Wehrpflicht.
Die Gesellschaft bestand aus vier Klassen. Auf der niedrigsten Stufe standen die unfreien Sklaven, oft waren das Kriegsgefangene oder verurteilte Verbrecher. Kinder von Sklaven galten nicht automatisch als versklavt. Die Klasse der Bauern war frei und besaß auch Land. Außerdem gab es die Klasse der Händler. An der Spitze stand der Adel, der die Geschicke des Reiches verwaltete, höhere Bildung genoss und auch die Priester.
Die Azteken bauten riesige Städte mit Wehranlagen, Bewässerungs-Systemen, Palästen und Tempeln aus Stein. Dafür legten sie auch Sümpfe trocken. Die Hauptstadt Tenochtitlan soll um das Jahr 1500 gut 250.000 Bewohner beherbergt haben. Einfache Wohnhäuser bestanden aus Holz oder Lehm. Teilweise wurden Kanäle per Boot befahren, aber auch Staudämme gebaut, auf denen Straßen verliefen.
Dank ihrer Bewässerungs-Systeme betrieben die Azteken sehr erfolgreich Landwirtschaft. Sie legten sogenannte "schwimmende Gärten" auf Inseln an. Eines der Hauptnahrungsmittel war Mais. Aber auch schon Kürbis, Tomaten oder Bohnen wurden so ertragreich angebaut, dass sie im Überfluss vorhanden waren und auch als Handelsgut dienten. Kakao diente nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Währung.
Die Azteken schufen prachtvolle Kunstwerke. Einige für religiöse Riten, andere für weltliche Zwecke. Besonders der Adel lebte in Luxus. Hier gab es nicht nur Töpferware oder kostbare Gefäße und Schmuckstücke zu bestaunen. Auch Kriegs-Schmuck, Waffen und Schilde wurden oft wie eine Art "Gala-Uniform" verziert. Dazu dienten nicht nur Edelsteine wie Jade oder Türkis, sondern auch besonders schöne Federn seltener Vögel.
Die Azteken glaubten an viele Götter. Wie bei den alten Griechen oder Römern hatte auch hier jeder Gott bestimmte Aufgabengebiete, wie Tod, Wasser, Feuer, Wind. Der Hauptgott Huitzilopochtli wurde als Kriegs- und Sonnengott verehrt. Oft wird er mit Jaguar-Kopf dargestellt. Er fungierte als Schutzpatron der Hauptstadt. Den Göttern wurden Opfer gebracht. Das konnten Lebensmittel, Blumen, Tiere, aber auch Menschenopfer sein.