Als eines der berühmtesten Geisterschiffe gilt die "Mary Celeste". Sie trieb durch den Atlantik und wurde am 4. Dezember 1872 von der Bark "Dei Gratia" zwischen Portugal und den Azoren aufgefunden. Von der Besatzung fehlte jede Spur. Der Zweimaster sollte Fässer mit Industrie-Alkohol von New York nach Genua bringen, kam dort aber nie an.
Das Motorschiff "Alta" wurde am 16. Februar 2020 an der irischen Südküste angespült. Recherchen ergaben, dass es im Spätsommer 2018 auf dem Atlantik unterwegs war, von Griechenland nach Haiti. Das Problem: Der Schiffsantrieb fiel aufgrund eines technischen Defektes aus. Die Besatzung wurde am 7. Oktober von Bord geholt. Seit der Havarie hatte das verlassene Frachtschiff eine Strecke von etwa 4.300 Kilometern zurückgelegt.
Die "Ryōun Maru" sollte 2011 verschrottet werden und war in einem Hafen der japanischen Insel Hokkaidō vertäut. Am 14. März aber ereignete sich ein Seebeben vor der Sanriku-Küste und das Fischerei-Boot wurde von den dadurch ausgelösten Tsunami-Flutwellen mitgerissen. Von da an trieb es als Geisterschiff über ein Jahr im Pazifik, bevor es Ende März 2012 nahe der Küste Alaskas geortet wurde.
"High Aim 6" verließ am 31. Oktober 2002 den Hafen von Liuqiu im Süden Thailands. Am 8. Januar 2003 entdeckte man den Trawler vor der Küste des australischen Bundesstaates Western Australia. Von der Crew: keine Spur. Das einzige Mannschafts-Mitglied, das je aufgespürt werden konnte, berichtete von grausamen Vorfällen: Der Kapitän und ein Ingenieur seien ermordet worden. Unklar ist, ob das der Wahrheit entspricht.