7 Skandale, die Olympia-Geschichte schrieben
1908: Der Italiener Dorando Pietri quält sich beim Marathon von Helfern gestützt ins Ziel und gewinnt. Der Amerikaner John Hayes protestierte mit seinem Team als Zweitplatzierter und bekam Recht. Pietri wurde der Sieg wieder aberkannt. Hayes gewann.
1956: Im „Blutspiel von Melbourne“ treffen die Wasserballmannschaften der Herren aus Ungarn und der damaligen Sowjetunion im Halbfinale aufeinander. Nachdem sowjetische Truppen in Ungarn einmarschiert waren, geriet auch das Becken zum Kampfplatz. Ein Russe verletzte den Ungarn Ervin Zador so sehr, dass Blut floss. Die Prügelei übertrug sich auf das Publikum. Das Spiel wurde bei 4:0 für Ungarn abgebrochen, Ungarn zum Sieger er
1968: Im Kampf für die Bürgerrechte der afroamerikanischen Bevölkerung heben die Amerikaner Tommie Smith und John Carlos die Black-Power-Faust. Eine solche Geste auf dem Siegerpodest des 200-Meter-Laufs in Mexico-City galt damals noch als Skandal. Beide wurden danach aus der Mannschaft geworfen. Ihre Karriere war beendet. Heute können Sportler sich wie bei der Fußball-EM 2021 zum Glück gegen Rassismus positionieren.
1984: Auch bei den Frauen gab es einen Marathon-Skandal - im ersten Jahr, in dem die Disziplin für Damen olympisch war. In Los Angeles torkelt die Schweizerin Gabriela Andersen-Schiess völlig dehydriert ins Stadion, die Beine verkrampft. Keiner der Verantwortlichen oder des medizinischen Personals nahm sie aus dem Rennen, das Publikum jubelte ihr zu. Sie schaffte es völlig entkräftet ins Ziel und wurde 37.
1988: Der Kanadier Ben Johnson siegt im 100-Meter-Lauf mit einem Weltrekord von 9,79 Sekunden. Am nächsten Tag ist Johnsons Dopingtest positiv. Seine Goldmedaille muss er an den US-Amerikaner Carl Lewis abgegeben. Johnson wird 2 Jahre gesperrt und versucht ein Comeback. 1993 nimmt er erneut verbotene Mittel, worauf eine lebenslange Sperre folgt.
2008: Der kubanische Taekwondo-Kämpfer Angel Valodia Matos überschritt nach einer Verletzung im Halbfinale die erlaubte Behandlungszeit. Als der schwedische Kampfrichter ihn daraufhin bei seiner Führung von 3:2 disqualifizierte, war er so wütend, dass er dem Unparteiischen einen Tritt ins Gesicht verpasste. Der Weltverband sperrte Matos lebenslag.
2012: Acht Spielerinnen aus China, Indonesien und Südkorea manipulierten das Badminton-Doppel, darunter auch die Chinesin Wang Xiaoli. Sie verloren absichtlich Vorrunden, indem sie schlecht spielten, um in den späteren K.O.-Runden leichtere Gegner zu bekommen. Alle wurden disqualifiziert.