Jahrelang beschäftigte der SPD-Ausschluss von Thilo Sarrazin die Öffentlichkeit. Er sollte laut SPD-Führung das Ansehen der Partei mit ihrer Meinung nach rassistischen und islamfeindlichen Aussagen beschädigt haben. 2020 wurde Sarrazin aus der SPD ausgeschlossen.
Der Ex-SPD-Vorsitzende und spätere Linken-Vorsitzende Oskar Lafontaine kam einen Parteiausschluss im Frühjahr 2022 zuvor. Er verließ die von ihm mitgegründete Linkspartei während einer laufenden Parteiausschlussverfahrens. Zuvor hatte er der Partei unter anderem ein "Betrugssystem" vorgeworfen und auch die inhaltliche Linie kritisiert.
Sahra Wagenknecht will "Die Linke" nicht verlassen, obwohl nach der Veröffentlichung eines parteikritischen Buches von Wagenknecht zunächst ein Parteiausschluss gefordert worden war.
2021 wollten die Grünen den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer nach einem von Kritiker:innen als rassistisch interpretierten Facebook-Post aus der Partei werfen. Ein Kompromiss sah vor: Palmer lässt seine Partei-Mitgliedschaft bis Ende 2023 ruhen.
Max Otte wurde im Sommer 2022 aus der CDU ausgeschlossen, nachdem er zuvor auf Vorschlag der AfD für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert hatte. Die CDU argumentierte, jede Zusammenarbeit mit der AfD verstoße gegen Grundsätze der CDU.