Bewohner-Parkausweis: Was für und gegen hohe Preise für große Autos spricht
- Veröffentlicht: 20.10.2021
- 20:45 Uhr
- Galileo
Ein Bewohner-Parkausweis kostet rund 30 Euro jährlich. Nach einer Gesetzesänderung drohen Gebühren von mehreren Hundert Euro, womöglich abhängig von der Auto-Größes. Alle Argumente für und gegen das Vorhaben findest du hier. Im Clip: Was beim Parken erlaubt ist und was nicht.
Bewohnerparken könnte teuer werden
In dicht besiedelten Wohnvierteln ist nicht nur der Platz zum Leben knapp. Auch beim Parken herrscht oft Platzmangel. Private Stellplätze oder kostengünstige Parkmöglichkeiten sind in Stadtzentren eher selten.
Wer sein Auto nahe der Wohnung auf öffentlichem Boden dauerhaft abstellen will, braucht in der Regel einen Bewohner-Parkausweis. Mit höchstens 30,70 Euro pro Jahr war der bislang recht günstig.
Nach einer Gesetzesänderung im vergangenen Jahr, wonach Bundesländer und Kommunen über die Preise für Bewohner-Parkplätze nun frei entscheiden, wird Bewohnerparken künftig aber wohl teurer.
Erste Städte wie Tübingen und Freiburg denken bereits über konkrete Erhöhungen nach: Im Gespräch sind jährliche Gebühren im Bereich von 120 bis 360 Euro, abhängig von der Auto-Größe.
Pro-Argumente für erhöhte Bewohner-Parkgebühren
🚄 Anreiz weg vom Auto: Durch hohe Parkkosten steigen einige womöglich auf öffentliche Verkehrsmittel um. Vor allem in Stadtzentren stellen diese eine funktionierende Alternative dar.
🚙 Autos werden tendenziell immer größer und brauchen daher auch mehr Platz zum Parken. Wer ein großes Auto fährt, sollte höhere Gebühren zahlen als Fahrer:innen von Kleinwagen.
💸 Die bisherige Gebühr von rund 30 Euro reiche heute kaum mehr, um allein den Verwaltungsaufwand für Schilder und Ausweise zu decken.
💰 Die künftigen Mehreinnahmen können für nachhaltige Infrastrukturen und Projekte genutzt werden.
♻ Generell soll der öffentliche Raum langfristig gerechter verteilt werden und sollen sich weniger Autos in Innenstädten befinden.
Contra-Argumente für erhöhte Bewohner-Parkgebühren
🚗 Die meisten Autos stehen die überwiegende Zeit des Tages herum. Mancherorts bieten sich jedoch kaum Alternativen zum Bewohnerparken - wo sollen die Autos sonst hin?
🛍 In ländlicheren Regionen ersetzt der öffentliche Personennahverkehr meist noch nicht das Auto. Wege zur Arbeit oder zum Einkaufen etwa sind sonst kaum möglich.
👴 Vor allem ältere Menschen benötigen meist ein Auto, das leicht zu erreichen ist. Sie müssten die erhöhten Gebühren zahlen - können das teils aber nicht.
🤷 Menschen mit weniger Geld konnten die Mehrkosten beim Auto-Kauf noch nicht mitberechnen. Für sie könnten die zusätzlichen mehreren Hundert Euro im Jahr zu viel sein.
📊 Daher sollten womöglich erhöhte Bewohner-Parkgebühren mindestens an das Einkommen gekoppelt und dementsprechend gestaffelt werden.