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Bindung zu Hunde, Katzen und Co.

Wann finden uns Tiere sympathisch?

  • Veröffentlicht: 29.01.2024
  • 11:00 Uhr
  • Svea Abraham
Warum können Hunde manche Menschen gut leiden und andere scheinbar gar nicht? Wir klären, ob es bestimmte Bedingungen gibt, unter denen uns Tiere sympathisch finden.
Warum können Hunde manche Menschen gut leiden und andere scheinbar gar nicht? Wir klären, ob es bestimmte Bedingungen gibt, unter denen uns Tiere sympathisch finden. © picture alliance / Westend61

Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen und mehr als 15 Millionen Katzen leben in deutschen Haushalten. Was macht die Bindung zwischen Mensch und Tier aus und finden uns Haustiere und Tiere im Allgemeinen überhaupt sympathisch? Die Antworten darauf gibt es hier.

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Das Wichtigste in Kürze zur Bindung zwischen Tieren und Menschen

  • Vor allem für Haustiere wie Hunde und Katzen sind wir Menschen besonders sympathisch.

  • Die Sympathie hat mitunter biologische Gründe.

  • Beispielsweise schüttet Haut-Kontakt mit Tieren verschiedene Hormone aus, die auf beiden Seiten Glücksgefühle verursachen.

  • Doch auch andere Tiere lassen sich auf den Kontakt mit Menschen und die damit einhergehende "Sympathie" trainieren, beispielsweise Krokodile.

Starke Bindung: Tiere, die uns besonders sympathisch finden

🐕 Zumeist domestiziert als Haustier gehalten, genießen Hunde intensiven Augenkontakt – aber nur, wenn er von ihnen initiiert wird! Einen fremden Vierbeiner sollte man nicht dazu zwingen, schaut einem ein Hund hingegen freiwillig lange in die Augen, steht das für Vertrauen, Liebe und Sicherheit.

🐈 Katzen empfinden intensiven Augenkontakt eher als Angriff, mögen hingegen vor allem Körper-Kontakt, Spielen und die generelle Anwesenheit des Menschen.

🐎 Pferde zeigen ihre Zuneigung durch Nähe, können im Beisein des Reitenden entspannen und begrüßen vertraute Menschen meist freudig.

🐀 Ob man es glaubt oder nicht: Wer seine Ratten mit viel Auslauf hält und ihnen genug Beachtung schenkt, kann eine richtig enge Bindung zu ihnen aufbauen. Sie werden schnell zahm und sind außerdem sehr loyal und anhänglich.

🦜 Papageien sind äußerst anpassungsfähige Vögel. Ihre Intelligenz und ihr soziales Charisma lassen neben Artgenossen auch tiefere Bindungen mit Menschen eingehen.

🐊 Selbst Tiere wie Krokodile können eine Art Beziehung zu Menschen aufbauen. Das funktioniert aber hauptsächlich mit Hilfe von Verhaltens-Training, durch Belohnung und mit verschiedenen Kommandos. Manche Krokodile merken sich sogar die Stimmen ihrer Trainer:innen.

Eine Frau spielt mit ihrer Katze auf dem Arm.
Eine Frau spielt mit ihrer Katze auf dem Arm.© picture alliance / Westend61
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Oxytocin und die Bindung zu Tieren

Oxytocin ist das "Kuschel-Hormon". Es zählt zu den Glücks-Hormonen und ist ein sogenannter chemischer Botenstoff. Seine Ausschüttung steigert vor allem das Wohlbefinden, beeinflusst Bindung und Vertrauen und kann Stress verringern.

Oxytocin fungiert jedoch nicht ausschließlich dazu, Menschen oder Tieren ein kuscheliges Gefühl zu verleihen. Der Botenstoff ist außerdem wichtig, um zwischen Lebewesen selbst eine starke Bindung herzustellen und soziale Kontakte zu begünstigen.

Oxytocin wird im Hirn ausgeschüttet und wirkt auch direkt dort. Die Wirkung des Hormons wird beispielsweise bei Hunden ausgelöst, wenn sie mit ihrem Menschen intensiven Augen- und Körperkontakt haben oder sich mit ihm in vertrauten Situationen wiederfinden. Wie genau sich das äußert, wollten ForscherInnen der Azabu Universität in Japan herausfinden. Sie erforschten mithilfe von 30 Proband:innen und ihren Vierbeinern das Verhalten und die Ausschüttung des Kuschel-Hormons in vertrauten Momenten.

Die an der Studie teilnehmenden Hundehalter:innen interagierten mit ihren Fellnasen wie gewohnt, einige von ihnen bekamen jedoch die Anweisung, besonders innigen Blickkontakt mit ihren Vierbeinern zu halten. Anschließende Untersuchungen ergaben, dass dieser zu einem auffälligen Anstieg des Oxytocin-Spiegels führte – und das nicht nur aufseiten der Tiere, sondern auch bei ihren Menschen.

#Bei intensivem Kontakt mit dem eigenen Tier entsteht den Forscher:innen zufolge eine Art Oxytocin-Regelkreis, der beinahe dem zwischen Müttern und Kindern ähnelt. Sie vermuten, dass diese Rückkopplung die tiefe Bindung zwischen Menschen und Hunden auch weit über die Artengrenzen hinaus erklärt.

Und die wohligen Gefühle sind nicht unbedingt von Dauer: Die Halbwertszeit von Oxytocin beträgt 4 bis 10 Minuten, das heißt, innerhalb weniger Minuten reduziert sich die ursprüngliche Hormon-Menge um die Hälfte.

Augenkontakt mit dem eigenen Hund kann die Bindung zwischen Halter:in und Tier stärken.
Augenkontakt mit dem eigenen Hund kann die Bindung zwischen Halter:in und Tier stärken.© Shutterstock / MPH Photos

Lässt sich die Bindung mit Tieren trainieren?

Obwohl wir in Deutschland vor allem Hunde und Katzen als Haustiere halten und diese Vierbeiner an uns Menschen besonders gewöhnt sind, sollte die Bindung zwischen Tier und Halter:in trainiert werden, um sie zu festigen. 

Bei Hunden lässt sich die Bindung und die damit einhergehende Sympathie vor allem durch gemeinsames Spielen und einen respektvollen Umgang stärken. Ein Hund als flauschiger Partner benötigt außerdem klare Regeln, die durch kurze Kommandos durchgesetzt werden.

Der Mensch wird den Vierbeinern außerdem sympathisch, wenn er sich auf die ganz individuelle Hundesprache einlässt. Diese wird bei den Tieren durch Körpersprache deutlich. Signale wie Gähnen, Nase lecken oder Kopf abwenden sind dabei nicht nur Gewohnheiten, mit denen sich Hunde selber beruhigen oder Stress reduzieren wollen, sondern außerdem Übermittlungen für ihren Gegenüber. Die individuellen Zeichen sind dabei immer situationsabhängig. Das Wedeln mit dem Schwanz ist beispielsweise ein Ausdruck von Erregung und kann sowohl positive als auch negative Voraussetzungen haben. Ein Knurren wiederum halten wir Menschen in den meisten Fällen für bedrohlich, jedoch kann ein solches Verhalten auch für Unwohlsein, Schmerzen oder Frustration stehen. 

Bei Katzen können Umgang und Bindungsaufbau ein wenig anders sein. Die kleinen Fellnasen lieben Nähe, man sollte sich ihnen jedoch nicht aufdrängen, wenn sie Abstand und Ruhe suchen, denn sie benötigen viel Freiraum. Katzen sind zudem Gewohnheits-Tiere und mögen Routinen - ein trübseliger Alltag kann die Sympathie zwischen Vierbeiner und Halter:in stören. Beschäftigung und regelmäßiges Spielen sind für die Haustiere enorm wichtig. Wir Menschen sind für Katzen außerdem lebendige Riesen. Als Halter:in sollte man es also vermeiden, sich zu den Tieren herunterzubeugen, statt ihnen auf Augenhöhe zu begegnen. Wichtig dabei: Regelmäßigen Zwinkern, statt ausgiebiges Starren.

Im Gegensatz zum Hund, der viele Regeln und Leitlinien braucht, orientiert sich eine Katze an stets ruhiger Sprache. Laute Kommandos, Ansprachen oder Strafen sollte man bei den Samtpfoten eher vermeiden.  

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Bindung mit Tieren: Wodurch verlieren wir ihr Vertrauen?

Vor allem dann, wenn wir unsere Tiere ständig zu Dingen zwingen, die ihnen eigentlich unangenehm sind, kann das Vertrauen in uns schnell verloren gehen. Ist für uns Menschen eine Umarmung beispielsweise ein Ausdruck von Sympathie und Nähe, können Hunde diese Art von Körpernähe als Bedrohung und Dominanz wahrnehmen. Viele Vierbeiner drehen deshalb währenddessen ihren Kopf weg, reißen die Augen weit auf oder schlecken sich gehetzt über die Nase. Diese Reaktionen zeugen von Unwohlsein. Eine beiläufige Umarmung schmälert zwar nicht direkt die Bindung zu unserem geliebten Haustier, stärkt jedoch auch nicht das Vertrauen

Haustierhalter:innen, die ihren tierischen Mitbewohnern gegenüber gewalttätig werden, in unnachvollziehbaren Situationen schimpfen oder ihre Vierbeiner vernachlässigen, setzen hingegen das Vertrauen aufs Spiel. Auch potenzielle Gefahrensituationen, wie der Besuch beim Tierarzt oder der Tierärztin, können maßgeblich auf die Bindung zwischen Mensch und Tier einwirken. Fühlt sich die Fellnase beim Menschen nicht vollkommen sicher, können nachfolgende Angstzustände viel länger andauern als erwartet.

Häufige Fragen zu Bindung zu Tieren

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