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Braunbären in Deutschland: So gefährlich sind die Riesen

  • Veröffentlicht: 24.05.2023
  • 16:45 Uhr
  • Galileo

Im Landkreis Oberallgäu wurde nun ein Braunbär gesichtet. Wie gefährlich sind die Bären für Menschen generell? Wo leben sie und was kennzeichnet sie? Auf dieser Seite erfährst du es. Im Clip: Die Bären-Lady aus Kalifornien.

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Das Wichtigste zu Braunbären

  • Der Braunbär (Ursus arctos) zählt zur Familie der Bären (Ursus) in der Ordnung der Raubtiere. Er ist die weltweit am weitesten verbreitete der acht Bärenarten und untergliedert sich wiederum in 14 Unterarten. Eine davon ist der Europäische Braunbär (Ursus arctos arctos).

  • Nach den Eisbären sind Braunbären die zweitgrößte Bärenart weltweit: Sie erreichen eine Kopfrumpflänge zwischen 1,50 und 2,80 Metern.

  • Das Gewicht der Einzelgänger schwankt je nach Jahreszeit und damit verbundener Ernährung bei Männchen zwischen 130 und 550 Kilogramm sowie bei Weibchen zwischen 80 und 250 Kilogramm.

  • Von den geschätzt weltweit rund 200.000 Exemplaren lebt keines in Deutschland. Braunbären gelten hierzulande als ausgestorben.

  • Im Jahr 2006 wanderte mit "Problembär Bruno", der erste Braunbär seit dem 19. Jahrhundert nach Deutschland ein. Er wurde erschossen, weil er Nutztiere tötete und Bienenstöcke verwüstete. Seitdem gibt es vereinzelt Meldungen über Sichtungen von Braunbären in Deutschland, die sich zeitweise hier aufhalten, zuletzt im Landkreis Oberallgäu in Bayern.

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Braunbären: Sind sie wirklich gefährlich?

Braunbären mögen mit ihrem 42 Zähne umfassenden Gebiss, wovon die Eckzähne besonders kräftig sind und den Vorderkrallen mit einer Länge von vier bis zehn Zentimetern bedrohlich wirken.

Häufig eilt ihnen aufgrund von vereinzelten drastischen Vorkommnissen ein schlechter Ruf voraus. Zuletzt etwa sorgte die Schwester von "Problembär Bruno" für Schlagzeilen, weil sie in Italien einen Jogger tötete - und auch schon früher Menschen angegriffen hatte. Deshalb wurde die Bärin mittlerweile eingefangen und in ein Wildreservat gebracht.

Mit Ausnahme von solchen Problemfällen, bei denen entsprechende Gegenmaßnahmen notwendig werden können, sind Braunbären aber grundsätzlich scheu und gehen Menschen aus dem Weg, sobald sie diese mit ihrem ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn wittern.

Für ungeschützte Nutztiere sind Braunbären hingegen eine Gefahr. Zur vorbeugenden Abwehr sind Landwirt:innen und Anwohner:innen gefragt, gesicherte Mülleimer, Kompost-Stationen und Herden-Schutzzäune aufzustellen.

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© Galileo

Richtiges Verhalten bei einer Braunbär-Begegnung

😌 In Deutschland auf einen Braunbären zu treffen, ist sehr unwahrscheinlich. Schließlich sind hierzulande keine angesiedelten Populationen bekannt.

🥪 Für zusätzliche Vorsorge ist es beim Waldspaziergang wichtig, keine Essensreste oder Müll in der Natur liegen zu lassen. Das lockt Tiere wie Braunbären an.

🐻 Falls du wider Erwarten einem Braunbären begegnest, werde nicht panisch. Provozier das Raubtier nicht etwa indem du dich ihm näherst. Auch Weglaufen hilft nicht - Braunbären sind mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 50 Kilometer pro Stunde schneller als Menschen.

🙌 Bewahre die Ruhe, hebe vorsichtig deine Arme, um groß zu erscheinen, und verschwinde ganz langsam im Rückwärtsgang.

👶 Braunbären sind zwar als neugierig, nicht aber als angriffslustig bekannt. Erst bei Bedrohung reagieren die Tiere aggressiv - insbesondere, wenn es sich um Weibchen mit Jungen handelt.

⚠ Bei einer Braunbär-Attacke gilt: Lege dich bäuchlings flach auf den Boden und halte deine Hände und gegebenenfalls einen Rucksack schützend in den Nacken. Warte, bis der Bär ablässt und weit genug weg ist.

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Galileo vom 2019-02-01

Die Bären-Zahnärztin

Tatsächlich werden Tiere häufig von Zahnärzten für Menschen behandelt – ganz nach dem Motto: Zahn ist Zahn. Galileo hat eine Zahnärztin getroffen, die sich an das Gebiss eines Bären wagt.

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Hier leben Braunbären in Europa

Weltweit leben rund 200.000 Braunbären. Ungefähr die Hälfte davon, also etwa 100.000 Exemplare, lebt in Russland.

Die nächstgrößeren Bestände sind in Nordamerika in den USA (33.000) und Kanada (25.000) bekannt.

In Europa existieren noch etwa 17.000 Exemplare der Braunbären. Der größte Anteil, schätzungsweise mehr als 7.600 Bären, ist in den Karpaten, einer Gebirgskette in Zentral- und Osteuropa, beheimatet.

Daneben gibt es in den skandinavischen Ländern eine fast 3.000 Exemplare umfassende Braunbär-Population. In den österreichisch-italienischen Alpen leben um die 50 Braunbären.

In Deutschland gelten die Tiere generell als ausgestorben. Mitunter laufen jedoch einzelne Braunbären über die Grenze. Zuletzt wurde etwa ein Exemplar im Landkreis Oberallgäu in Bayern registriert.

Wie weit Braunbären umherwandern, hängt vom Nahrungsangebot am jeweiligen Ort ab. Im Durchschnitt umfasst das Revier eines Braunbären eine Fläche von ungefähr 100 Quadratkilometer, was in etwa der Fläche der Stadt Kassel in Hessen entspricht.

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© Galileo
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So vermehren sich Braunbären

In der Sommerzeit zwischen April und August geben Braunbären zur Paarung ihr Leben als Einzelgänger zeitweise auf. Anschließend gehen die braunen Riesen jedoch wieder getrennte Wege.

Das Weibchen bringt ungefähr sieben bis acht Monate nach der Paarung im Winter, in der Regel im Dezember oder Januar, meist zwei oder drei Jungtiere zur Welt. Bei ihrer Geburt wiegen Braunbären gerade einmal rund 500 Gramm und sind nackt sowie bis ungefähr zur fünften Lebenswoche blind.

Die Mutter wärmt und säugt die Nachkommen in den ersten vier Lebensmonaten. Im Frühling, wenn die Jungtiere groß und stark genug sind, ziehen die Kinder unter dem Schutz ihrer wachsamen Mutter hinaus in die Welt.

Bis die Jungtiere allein leben und ihr eigenes Revier suchen können, vergehen rund zwei Jahre. Selbst geschlechtsreif werden sie im Alter von vier bis fünf Jahren.

Häufige Fragen zu Braunbären

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