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Wie finde ich die richtige Brille?

  • Veröffentlicht: 09.11.2023
  • 09:58 Uhr
  • Julia Wolfer

Wer schlecht sieht, braucht eine Brille – doch worauf sollte man beim Kauf einer neuen Brille achten? Macht man den Sehtest besser beim Augenarzt oder beim Optiker? Gibt es Brillen nur für die Arbeit am Computer? Und was bringen eigentlich Blaulichtbrillen? Die Antworten gibt’s hier. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Unsere Sehstärke verändert sich im Laufe der Jahre. Plötzliche Sehverschlechterungen der Augen sollten immer bei einem Arzt abgeklärt werden. 

  • Liegt eine Fehlsichtigkeit vor, kann diese ab einer Sehschwäche von +/- 0,5 Dioptrien mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden.

  • Wie stark die Fehlsichtigkeit ist, kannst du bei einem Sehtest beim Augenarzt oder Optiker messen lassen. Wichtig ist, dass die Sehstärke nicht nur mit einem Autorefraktometer gemessen wird.

Neue Brille: Worauf du vor dem Kauf achten solltest

Die meisten Menschen brauchen irgendwann eine Brille, denn unsere Sehstärke verändert sich im Laufe der Jahre. Doch bevor du dir eine Brille zulegst, solltest du beim Augenarzt abklären lassen, was hinter der Sehverschlechterung steckt. Denn neben einer Sehschwäche können auch Augenkrankheiten dafür verantwortlich sein. Insbesondere, wenn die Sehverschlechterung plötzlich eintritt, solltest du schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.

Sehschwächen können ab einem Wert von +/- 0,5 Dioptrien mit Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert werden. Ab etwa +/- 1,00 Dioptrie liegt eine leichte Fehlsichtigkeit vor, die durchgehend mit einer Sehhilfe korrigiert werden sollte. Um herauszufinden, welche Sehstärke du brauchst, kannst du bei einem Augenarzt oder Optiker einen Sehtest vereinbaren. Optiker verfügen über ähnliche Messtechniken wie Augenärzte und bieten den Service häufig kostenlos an. 

Auch Brillenträger brauchen von Zeit zu Zeit eine neue Brille: Wenn sich die Sehstärke um 0,5 Dioptrie verschlechtert hat, solltest du dir neue Brillengläser zulegen. Ab einer Verschlechterung von 0,75 Dioptrien ist eine neue Brille dringend erforderlich.

Beim Sehtest solltest du darauf achten, dass die Sehstärke nicht lediglich mit dem Computer - einem sogenannten Autorefraktometer - ermittelt wird. Diese Messtechnik dauert nur wenige Sekunden, doch dabei kann es zu Messfehlern kommen. Zuverlässiger ist es, die Sehstärke mit einer Testbrille zu messen: Dabei wird zwischen Gläsern verschiedenen Sehstärken gewechselt, bis die passende Korrektur subjektiv ermittelt ist.

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Galileo vom 2019-06-20

Die perfekte Brille aus dem 3D-Drucker

Oftmals passt auch die Brille vom Optiker nicht ideal für jede Gesichtsform. Deshalb kam einem Start-up die Idee, maßgeschneiderte Brillen per 3D-Druck herzustellen.

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  • 05:59 Min
  • Ab 12

Wo kaufe ich meine Brille am besten?

Brillen kann man beim Optiker kaufen - entweder im Laden vor Ort oder online. Die Brille im Ladengeschäft zu kaufen hat den Vorteil, dass du mehrere Modelle anprobieren und dich individuell beraten lassen kann.

Ist die Brille mit der richtigen Sehstärke nach einigen Tagen fertig, werden die Bügel und die Nasenpads vom Optiker individuell auf dich angepasst, damit die Brille richtig sitzt. Diesen Service bieten auch Online-Händler bei Partner-Optikern vor Ort an.

Zu Lesehilfen in Supermärkten oder Drogerien solltest du nur im Notfall greifen, etwa wenn du deine eigene Lesebrille zu Hause vergessen oder verloren hast. Diese Lesehilfen werden in groben Dioptrie-Kategorien angeboten und können vorübergehend aushelfen. Hornhautverkrümmungen oder andere Seh-Besonderheiten können sie allerdings nicht korrigieren. 

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Welche besonderen Brillen gibt es?

Lesebrillen

Lesebrillen sind für alle Tätigkeiten im Nahbereich geeignet, wie zum Beispiel für das Lesen oder Nähen. Sie korrigiert nur die Alterssichtigkeit: Mit zunehmendem Alter lässt die Muskelkraft der Augen und die Elastizität der Augenlinse nach. Dadurch wird es für uns immer schwerer, das Auge auf unterschiedliche Sehentfernungen einzustellen und nahe Objekte zu fokussieren. Lesebrillen werden beim Augenoptiker angefertigt, wobei auch der individuelle Leseabstand berücksichtigt wird.

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Gleitsichtbrillen

Eine Gleitsichtbrille kann gleichzeitig die Fehlsichtigkeit für die Ferne (Kurz- oder Weitsichtigkeit) sowie die Alterssichtigkeit korrigieren. Gleitsichtbrillen haben deswegen speziell geschliffene Gläser: Im unteren Sehbereich sind sie stärker gekrümmt, um im Nahbereich  besseres Sehen zu ermöglichen. Der obere Teil der Brillengläser ist auf die jeweilige Fehlsichtigkeit für die Ferne angepasst.

Sportbrillen

Durch Bewegung und Schweiß kann die Brille beim Sport leicht von der Nase rutschen. Es besteht auch Verletzungsgefahr, wenn die Brille von einem Ball getroffen wird und kaputtgeht. Sportbrillen bestehen deshalb aus rutschfestem und bruchsicherem Kunststoff. Es gibt unterschiedliche Modelle, die auf die jeweilige Sportart angepasst sind. Sie schützen die Augen auch vor Fahrtwind, UV-Strahlung und Lichtreflexionen. Häufig sind die Gläser mit einem Belüftungssystem ausgestattet um zu verhindern, dass die Brillengläser beschlagen. 

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Brillen zum Autofahren

Dämmerlicht, Reflexionen auf regennasser Fahrbahn oder blendendes Sonnen- und Scheinwerferlicht können die Sicht beim Autofahren stark verschlechtern - das gilt besonders dann, wenn schon eine Sehschwäche vorliegt. Willst du deine Brille auch für das Autofahren nutzen oder dir speziell für diesen Zweck eine Brille zulegen, sollten die Gläser entspiegelt und polarisiert sein. Das verringert Lichtreflexion und Blendung und sorgt für eine klarere Sicht bei schlechten Lichtverhältnissen.

Brillen zum Fernsehen

Bei Gleitsichtbrillen kann der stärker geschliffene Teil am unteren Glasrand beim Fernsehen oder im Kino stören. Ohne Brille ist das TV-Bild aber oft nur verschwommen zu erkennen. Dann kann es sinnvoll sein, sich zusätzlich eine Fernbrille zuzulegen. Diese Brillen sind für alle Sehaufgaben in der Ferne geeignet, bei denen der Blick nicht immer wieder auf die Nähe gerichtet wird. Möchtest du dir speziell für das Fernsehen eine Brille zulegen, kannst du sie auf den genauen Sitzabstand von Sofa zum Fernsehers einstellen lassen.

Brillen für Gaming

Wer vor dem Computer sitzt, wird von blauem Licht des Bildschirms - auch blue light genannt - angestrahlt. Alle digitalen Bildschirme strahlen blaues Licht ab, auch Handy-Displays. Auf Dauer soll das für unsere Augen schädlich sein und den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinträchtigen. Die Gläser von Gaming-Brillen sind deswegen mit einem Blaulichtfilter beschichtet. Das ist eine spezielle Entspiegelung mit bräunlicher Tönung, die Licht im blau-violetten Wellenlängenbereich herausfiltert. Gaming-Brillen gibt es mit und ohne Sehstärke.

Brillen für Arbeiten am Bildschirm

Auch Brillen für den Arbeitsplatz am Computer sind meist mit einem Blaulichtfilter beschichtet. Vielen Menschen bereitet beim Arbeiten aber vor allem der Blickwechsel vom Bildschirm zu Schriftstücken auf dem Schreibtisch große Probleme. Dafür gibt es spezielle Gleitsichtbrillen, die häufig mit Mehrstärkengläsern ausgestattet sind und auf den erweiterten Nahbereich in bis zu drei Meter Entfernung abgestimmt sind. Herkömmliche Gleitsichtbrillen sind für die Arbeit am Computer nicht geeignet: Um den Bildschirm scharf sehen zu können, muss der Kopf nach hinten geneigt werden. Diese unnatürliche Kopfhaltung kann Verspannungen verursachen. 

Brillen für Farbenblinde

Brillen helfen nicht nur bei Fern- und Nahsicht: Auch Farbsehschwäche wie eine Rot-Grün-Schwäche lassen sich mit speziellen Brillengläsern korrigieren. Optisch ähneln die Brillen für Farbenblinde einer Sonnenbrille. Ihre Gläser werden jedoch aus rund 100 sehr dünnen Schichten zusammengesetzt, von denen jede einzelne Schicht eine einzige Wellenlänge reflektiert. Auf diese Weise Betroffene Rot und Grün besser voneinander unterscheiden.

Was ist eine Blaulichtbrille?

Blaues Licht, das von Computer- und Handybildschirme abgestrahlt wird, soll auf Dauer die Augen schädigen sowie den Schlaf-wach-Rhythmus und damit die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Optiker bieten daher an, Brillengläser gegen Aufpreis mit einem Blaulichtfilter zu beschichten. Dieser soll Licht im blau-violetten Wellenlängenbereich (380 bis 480 nm) herausfiltert - doch der Nutzen ist umstritten.

Schlafforschende sind sich uneinig darüber, ob blaues Bildschirmlicht tatsächlich die Produktion des Schlafhormons Melatonin behindert und uns schlechter schlafen lässt. Blaues Licht ist auch im Sonnenlicht enthalten und daher nicht grundsätzlich schlecht. Belegt ist zwar, dass blaues Licht in hoher Intensität die Netzhaut schädigt - ob das Displaylicht dafür ausreicht, ist bislang aber nicht eindeutig geklärt.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann seine Brille mit einem Blaulichtfilter beschichten lassen. Nachteil ist allerdings, dass die Beschichtung zu einer Gelb- oder Orangefärbung der Gläser führt. Nach Meinung von Expert:innen können nur diese getönten Gläser das mutmaßlich schädliche Blaulicht effektiv herausfiltern. Es gibt zwar Blaulichtfilterbeschichtungen, die die Brillengläser nicht verfärben - allerdings filtern diese oft nur rund 15 bis 20 Prozent des Blaulichts.

Brillengestelle: Diese Modelle gibt es

Den meisten Menschen ist neben dem guten Sehen auch das Aussehen wichtig. Ausschlaggebend dafür ist das Brillengestell oder die Brillenfassung. Es gibt unterschiedliche Arten von Brillengestellen:

  • Vollrandbrillen, bei denen der Rahmen die Gläser vollständig umfasst.
  • Halbrandbrillen, bei denen nur der obere Teil der Gläser vom Rahmen eingefasst wird.
  • Randlose Brillen, bei denen Bügel und Nasensteg direkt am Glas befestigt sind.

Heute kommen bei Brillengestellen verschiedene Materialien zum Einsatz. Es gibt Brillengestelle aus Metall, Holz oder Kunststoffe wie Acetat. Manchmal werden auch verschiedene Materialien miteinander kombiniert. Als besonders robust und langlebig gelten Vollrand-Brillengestelle aus Titan. Sie sind außerdem sehr leicht und auch bei Allergien gegen Metalle geeignet.

Zu den gängigen Brillenformen gehören rund, oval und rechteckig. Von diesen Grundformen gibt es zahlreiche Abwandlungen:

  • Nickel-Brille: runde, häufig auch sehr kleine Gläser. Meist mit Metallrahmen.
  • Panto-Brille: "Professoren-Look"; rund mit oben etwas abgeflachtem Rand und hohem Nasensteg. Häufig in Kunststoff- oder Metallfassung.
  • Pilotenbrille: Der obere Rand ist gerade, während der untere Rand tropfenförmig geschwungen ist. Meist mit dünnem Metallrahmen und getönten Gläsern.
  • Cateye-Brille: Oberer Brillenrand läuft nach außen hin spitz zu, die Seitenpartie ist schräg.
  • Wayfarer: "Nerd-Brille; trapezförmig; der oberer Brillenrand ist etwas breiter als der untere. Häufig mit massivem Kunststoffgestell.
  • Clubmaster: quadratisch bis rechteckige Form, der obere Teil der Gläser ist von einem Rahmen aus Kunststoff oder Metall eingefasst.
  • Hexagonale Brille: sechseckige Gläser mit oder ohne Rand.

Derzeit sind besonders runde Brillen aus Metall oder aus transparentem Acetat im Trend. Bei der Wahl der Form gilt: Gegensätze ziehen sich an. Runde Brillenformen mildern kantige Gesichtszüge ab, während eckige Formen runde Gesichter markanter machen.

Reinigung und Pflege: So wird die Brille sauber

  • Unterwegs die Brille nicht mit Hemdsärmel, Schal und Co. putzen. Das kann zu Kratzern auf der Brille führen. Besser geeignet sind feuchte Brillen-Reinigungstücher.
  • Besonders bei fettigen Verschmutzungen bekommst du mit trockenen Mikrofasertüchern allein du die Brille oft nicht richtig sauber. Hier helfen Reinigungssprays für unterwegs.
  • Zu Hause kann die Brille unter lauwarmem, fließendem Wasser gründlich gereinigt werden. Dabei die Brille immer an demjenigen Brillenglas festhalten, das gerade geputzt wird. So kannst du vermeiden, dass es durch Spannungen zum Verziehen der Brillenfassung kommt.
  • Mit den Fingerkuppen kannst du die feuchten Gläser von beiden Seiten vorsichtig mit einem Tropfen mildem Handspülmittel einreiben. Deine Hände sollten dabei sauber sein. Danach gründlich abspülen und mit einem sauberen Mikrofasertuch trocknen.
  • Tipp: Wenn du die Brillengläser zum Schluss langsam und senkrecht durch einen schwachen Wasserstrahl ziehst, bleiben auf dem Glas keine Wassertropfen zurück. Die Gläser sind streifenfrei sauber. Du musst nur den Brillenrahmen mit einem Tuch abtrocknen.
  • Bei hartnäckigen Verschmutzungen wie Farbspritzern nach dem Renovieren kannst du die Brille für ein paar Minuten in lauwarmem Wasser einweichen.
  • Von Zeit zu Zeit sollten auch die Bügel und die Nasenpads aus Hygienegründen unter fließendem Wasser mit Spülmittel gereinigt werden. Befreit von Hautfett rutscht die Brille auch weniger.
  • Besonders komfortabel und gründliche ist die Reinigung mit einem Ultraschallreinigungsgerät. Diese gibt es im Handel schon ab 20 EUR.
  • Wenn du die Brille gerade nicht trägst, solltest du sie in einem geschlossenen Brillenetui an einem sicheren Ort mit der Brillenglas-Seite nach oben aufbewahren. So ist die Brille vor Kratzern und Staub geschützt.
  • Die Brille sollte auch keiner extremen Hitze ausgesetzt sein. Temperaturen über 80 Grad können selbst robuste Gläser und Brillengestelle beschädigen.

Die wichtigsten Fragen rund um Brillen

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