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Tipps gegen Insekten

Brotkäfer erkennen und vertreiben: So klappt's!

  • Aktualisiert: 15.09.2024
  • 15:46 Uhr
  • Claudia Frickel

Verstecken sich weißliche Larven in deinem Brot, hast du Brotkäfer im Haus. Die Insekten machen sich über alle möglichen Vorräte her - nicht nur Brot. Wie du die Vorrats-Schädlinge erkennst, einem Befall vorbeugst und sie wieder loswirst.

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Das Wichtigste zum Brotkäfer

  • Brotkäfer halten sich in der Nähe von Menschen auf. Schließlich finden sie in unseren Vorratsschränken genug zu essen. Die Tiere werden deshalb Vorratsschädlinge genannt, genau wie Motten, Mäuse oder Kakerlaken. Im Gegensatz zu seinem Verwandten ist der Ölkäfer sogar tödlich für den Menschen.

  • Allerdings ist der Name der Käfer irreführend. Denn sie haben es nicht nur auf Brot abgesehen, sondern auf viele andere Lebensmittel. Papier und Bücher schmecken ihnen ebenfalls, darum heißen sie im Volksmund Bücherwürmer.

  • Die rot- bis dunkelbraunen Käfer können durch die Küche fliegen und messen nur ein bis drei Millimeter. So dick ist ungefähr eine Ein-Euro-Münze.

  • Für Schäden sorgen vor allem die Larven: Nur sie haben Appetit und verunreinigen Lebensmittel durch ihre Anwesenheit.

  • Gefährlich sind die Schädlinge nicht, sie übertragen auch keine Krankheiten. Du solltest kontaminiertes Brot, Pasta oder Müsli trotzdem nicht mehr essen. Die Tiere verbreiten sich immer weiter, wenn du sie nicht loswirst. Informiere dich über den Borkenkäfer und wie er die Wälder zerstört.

Brotkäfer: Was ist der Vorratsschädling und was macht er genau?

  • Der Brotkäfer (Stegobium paniceum) gehört zu den Nagekäfern. Davon gibt es 1.500 Arten weltweit, 70 von ihnen leben in Mitteleuropa. Neben dem Brotkäfer ist das unter anderem der Gemeine Holzwurm, der in trockenem Holz wohnt.
  • Ausgewachsene Brotkäfer können fliegen. Darum gelangen sie oft durch offene Fenster in die Wohnung - oder mit schon befallenen Lebensmitteln. Sind sie einmal drin, machen sie sich auf die Suche nach Essbarem.
  • Die Käfer legen ihre Eier in Lebensmitteln ab. So haben die Larven genug zu essen. Sie ernähren sich von den Speisen, ähnlich wie Maden in der Biotonne oder Fruchtfliegen. Nach drei Monaten verpuppen sie sich in einem gesponnenen Kokon.
  • Vom Ei bis zum ausgewachsenen Brotkäfer: Diese Entwicklung dauert zwischen 40 und 200 Tage, je nachdem, wie warm und feucht es ist.
  • Der Käfer lebt anschließend nur drei Wochen. In der Zeit frisst er nichts mehr, sondern ist nur mit Paarung und Ei-Ablage beschäftigt. Bis zu 100 Eier produziert ein einziges Käferweibchen in der kurzen Zeit.

Brotkäfer und ihre Larven in Bildern

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Nahaufnahme eines Brotkäfers. Die Mundwerkzeuge und Augen sind gut zu erkennen.
© picture alliance / imageBROKER | Matthias Lenke

Nahaufnahme eines Brotkäfers. Die Mundwerkzeuge und Augen sind gut zu erkennen.

Brotkäfer und ihre Larven: Während die Käfer selbst braun sind, haben die Larven eine weiße Farbe - und sind größer.
© picture alliance / blickwinkel/R. Koenig

Brotkäfer und ihre Larven: Während die Käfer selbst braun sind, haben die Larven eine weiße Farbe - und sind größer.

Nachdem die Brotkäfer geschlüpft sind, bohren sie Löcher in Verpackungen, um ins Freie zu gelangen. Daran kannst du einen Befall erkennen.
© picture alliance / blickwinkel/R. Koenig

Nachdem die Brotkäfer geschlüpft sind, bohren sie Löcher in Verpackungen, um ins Freie zu gelangen. Daran kannst du einen Befall erkennen.

Zwei Brotkäfer krabbeln auf Lebensmitteln. In diesem Stadium fressen die Insekten nichts mehr.
© picture alliance / blickwinkel/R. Koenig

Zwei Brotkäfer krabbeln auf Lebensmitteln. In diesem Stadium fressen die Insekten nichts mehr.

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So sehen Brotkäfer und Larven aus: Wie du die Insekten erkennst

Die winzigen Brotkäfer kannst du mit bloßem Auge schwer erkennen. Ihre Chitin-Panzer sind rotbraun und die Körper oval. Die Tiere haben behaarte Flügel mit einer Reihe von Punkten.

Zudem besitzen die Käfer sechs Beine sowie Fühler mit elf Gliedern, von denen die letzten drei größer sind.

Der Kopf verschwindet wie bei allen Nagekäfern unter dem Halsschild, falls Gefahr droht.

Die Larven dagegen sind mit fünf Millimetern fast doppelt so groß wie die Käfer. Der weiße Körper ist stark behaart und der Kopf bräunlich.

Der gesponnene Kokon hat ebenfalls eine weiße Farbe und ist oval.

Diese Lebensmittel befällt der Brotkäfer - und andere Dinge

🪹 Die Insekten legen ihre Eier da ab, wo es dunkel ist. In der freien Natur bevorzugen sie Vogelnester.

🥚 Im Vorratsschrank nutzen die Käfer diverse Lebensmittel für ihre Eier, am liebsten trockene und stärkehaltige. Fündig werden sie darum auch in Bäckereien und Lebensmittel-Betrieben.

🍞 Die Larven mampfen sich dann durch Brot, Gewürze, getrocknete Kräuter, Pasta, Kaffee, Tee, Kekse, Schokolade, Getreide, Reis, Zwieback, Hülsenfrüchte, Suppenwürfel oder Trockenfutter für Tiere.

🛑 Die durch Gespinst-Fäden und Kot verunreinigten Lebensmittel solltest du nicht mehr essen. Außerdem verderben die Speisen durch den Befall schneller.

📕 Zusätzlich befallen die Tiere Salzteig-Figuren, getrocknete Pflanzen, Bilder, Tabak, Leder, Papier oder Bücher. 2009 war das Stadtarchiv in Augsburg vom Brotkäfer befallen. In zoologischen Sammlungen und Apotheken können sich die ebenfalls Käfer verbreiten. Passenderweise heißt das Tier auf Englisch "Drugstore Beetle", also "Drogerie-Käfer".

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Brotkäferbefall erkennen: Diese Anzeichen deuten auf einen Befall hin

🪲 Brotkäfer und Larven übertragen zwar keine Krankheiten. Genau wie Stinkwanzen, Silberfische, Bettwanzen, Teppichkäfer und Trauermücken können sie aber zur Plage werden - wenn du nicht eingreifst.

😵 Oft bleiben die Tiere lange unentdeckt, weil sie sich in dunkeln Ritzen verstecken. Siehst du einen Käfer herumschwirren oder findest du ein totes Tier auf der Fensterbank, haben sie sich meist schon vermehrt.

🔍 Schneller aufmerksam wirst du auf die Insekten, wenn du auf die Schäden achtest, die sie anrichten.

🧵 Brotkäfer bauen keine Nester. In befallenen Lebensmitteln entdeckst du Verklebungen durch die Gespinst-Fäden der Larven sowie winzige Kotkrümel.

🪡 Wenn die geschlüpften Käfer die Speisen verlassen, bohren sie stecknadelgroße Löcher in Verpackungen. Das ist ein typisches Indiz für Brotkäfer. In Papier oder Pappe kannst du Fress-Spuren der Maden entdecken.

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Brotkäfer im Zeitraffer: So entwickeln sich die Insekten

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Brotkäfer bekämpfen: Diese Mittel helfen bei einem Schädlingsbefall

Bei dir haben sich Brotkäfer angesiedelt. Was tun? Du solltest zuerst alle befallenen Lebensmittel wegwerfen. Verschiedene Mittel helfen, die Insekten loszuwerden.

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Fallen gegen Brotkäfer: So lockst du die Schädlinge an

  • Spezielle Klebefallen locken Brotkäfer-Männchen mithilfe von giftfreien Lockstoffen an, sogenannten Pheromonen. Die Insekten haften fest und sterben.
  • Du kannst die Fallen überall anbringen, wo du die Käfer vermutest. Mit ihrer Hilfe kannst du erkennen, ob deine Küche betroffen ist – und wenn ja, wie schlimm.
  • Allerdings genügen Fallen allein meist nicht, um die Plage auszurotten. Denn Pheromone locken nur die Männchen an. Die Weibchen können derweil längst neue Eier gelegt haben. Dann geht der Kreislauf von vorn los.

Chemische Mittel gegen Brotkäfer: Auf keinen Fall 

  • Auf chemische Mittel solltest du unbedingt verzichten, um Brotkäfer zu bekämpfen. Die Insektenschutz-Pulver oder -Sprays musst du ja in direkter Nähe zu Lebensmitteln verwenden.
  • Sie sind aber auch für Menschen und Haustiere giftig - und damit gesundheitsschädlich.

Biologische und natürliche Mittel gegen Brotkäfer: Das vernichtet die Insekten

  • Brotkäfer kannst du mit anderen Insekten ganz natürlich loswerden. Das Umweltbundesamt empfiehlt spezielle Schlupfwespen, die die Larven der Käfer fressen. Für Menschen sind sie ungefährlich.
  • Solche Lagererzwespen kaufst du zum Beispiel im Zoohandel oder Baumarkt. Haben sie alle Maden vertilgt, sterben die Wespen oder ziehen weiter. Die Hautflügler helfen übrigens auch gegen Motten und Wespenspinnen.
  • Ein weiteres natürliches Mittel, um Brotkäfer oder auch Kellerasseln zu bekämpfen, ist Kieselgur. Das weiße Pulver wird aus den Schalen abgestorbener Kieselalgen gewonnen. Es entzieht den Larven die Flüssigkeit, sie trocknen aus. Für Menschen ist Kieselgur ungiftig.

Brotkäfer loswerden: 5 Schritte und Hausmittel, um die Schädlinge zu vertreiben

  1. Wirf befallene Lebensmittel weg: Am besten entsorgst du alle trockenen Speisen, die sich nicht in fest verschlossenen Behältern befinden. Denn in allen können bereits Eier liegen und Larven lauern.
  2. Friere Abfälle ein oder backe sie: Bevor du die entsorgten Speisen in den Mülleimer wirfst, solltest du auf Nummer sicher gehen. Ansonsten bilden sich dort neue Kolonien. Lege kontaminierte Packungen über Nacht ins Gefrierfach, damit Larven und Eier absterben. Alternativ kommen die Lebensmittel eine Stunde bei 60 Grad in den Backofen.
  3. Mache Großputz: Sauge Küche und alle Vorratsschränke gründlich aus. Lass keine Ritze aus. Wirf den Staubsaugerbeutel danach weg. Wische die Schränke mit lauwarmem Wasser und einem Schuss Essig aus und trockne sie gut ab.
  4. Föhne in Ritzen und Ecken: An schwer erreichbaren Stellen im Schrank oder der Kammer können sich Eier und Larven verbergen. Solche Ritzen erhitzt du am besten mit einem Föhn, um die Tiere zu töten.
  5. Kontrolliere Bücher, Papier und Pappe: Nimm den Staubsauger zu Hilfe oder staube Bücher gut ab. Findest du Spuren von Befall, gib die gedruckten Werke in eine Plastiktüte und lasse sie über Nacht im Gefrierschrank.

Wann rufe ich Schädlingsbekämpfer:innen und Kammerjäger:innen?

Unterstützung durch Kammerjäger:innen brauchst du, wenn du Brotkäfer einfach nichts loswirst - oder wenn es zu viele sind.

Der Befall kann zudem mit versteckten Bauschäden zusammenhängen. Professionelle Schädlingsbekämpfer:innen helfen dir, diese aufzuspüren.

So kann beispielsweise es sein, dass Fenster nicht richtig schließen und die Insekten so immer wieder in die Wohnung finden.

Spalten, undichte Zwischendecken oder sonstige Ritzen dienen Brotkäfern ebenfalls als Einfallstor. Aber nicht nur das: Solche Orte eignen sich für die Käfer obendrein als geschützter Rückzugsraum.

Schuld an einer Invasion von Brotkäfern kann nicht zuletzt Holz sein, an dem sich ein Pilz festgesetzt hat. Die Insekten ernähren sich dann von diesem.

Brotkäfer vorbeugen: So kannst du einen erneuten Befall vermeiden

🛍 Achte beim Einkaufen darauf, dass Verpackungen keine Löcher haben. Kontrolliere die Lebensmittel daheim.

🫙 Bewahre Nahrungsmittel in fest und luftdicht verschlossenen Gefäßen aus Glas, Keramik, Blech oder festem Kunststoff auf. Fülle gekaufte Speisen wie Mehl und Kekse sofort nach dem Kauf um.

🧊 Lagere Speisen kühl und trocken, am besten unter 18 Grad Celsius.

🥖 Bewahre Backwaren nicht offen in einer Papiertüte auf, egal, ob du sie gekauft oder etwa Brot selbst gebacken hast. Hebe sie in einem Kasten aus Metall, Holz oder Ton auf.

🪰 Bringe Fliegengitter an Fenstern und Balkontüren an, damit die Nagekäfer nicht in die Wohnung flattern können.

🧹 Räume Vorratsschränke regelmäßig auf und schaue nach, ob du Spuren der Insekten findest.

Nervige Tierchen im Haus: Wie gut kennst du dich mit Motten, Silberfischen und Co. aus?

Häufige Fragen zu Brotkäfern

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