Burnout: Augen auf bei diesen Symptomen und Anzeichen
- Veröffentlicht: 02.05.2023
- 08:45 Uhr
- Bianca Leppert
Burnout ist ein Begriff, der häufig für eine Erschöpfungsdepression verwendet wird. Wir fassen für dich zusammen, welche Symptome es gibt, wie die Burnout-Behandlung aussieht und was du bei einem Burnout tun kannst.
Burnout: Die wichtigsten Fakten
Burnout ist ein Zustand psychischer und körperlicher Erschöpfung – zum Beispiel durch ständigen Stress, Überforderung oder Mobbing im Beruf.
Der Begriff leitet sich vom englischen Verb "to burn out" ab, was übersetzt "ausbrennen" heißt.
Ein Burnout-Syndrom ist aber noch keine offizielle medizinische Diagnose. Trotzdem wird Burnout in der Praxis oft diagnostiziert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Burnout als Syndrom ein, das als Folge von chronischem, nicht bewältigtem Stress am Arbeitsplatz entsteht.
Viele Symptome wie Abgeschlagenheit, Motivationsverlust, Müdigkeit oder Rückzug überschneiden sich mit den Symptomen einer Depression. Viele Betroffene sprechen aber lieber von einem Burnout, weil das weniger stigmatisiert ist.
Neben dem Burnout-Syndrom wurde in letzter Zeit auch oft der Boreout diskutiert. Er bezeichnet das Gegenteil: Einen Erschöpfungszustand aufgrund von permanenter Unterforderung.
Ein neuer Fachbegriff in der Psychologie: Burn-on als Vorstufe zum Burnout. Dabei handelt es sich um einen Zustand im Dauerstress, der psychische und körperliche Beschwerden verursacht.
Habe ich Burnout? Das sind die Anzeichen
In der internationalen Klassifikation der Krankheiten der WHO wird das Burnout-Syndrom in der aktuellen Version (ICD-11) durch drei Merkmale gekennzeichnet:
- Gefühle von Energiemangel oder Erschöpfung
- Zunehmende mentale Distanz zur eigenen Arbeit oder Gefühle von Negativismus oder Zynismus in Bezug auf die eigene Arbeit
- Ein Gefühl von Ineffizienz und mangelnder Leistung
Die WHO bezieht den Burnout-Begriff dabei nur auf den beruflichen Kontext und grenzt ihn ausdrücklich von anderen Lebensbereichen ab. Jedoch variieren die Definitionen im Allgemeinen. Auch wegen dieser unterschiedlichen Beschreibungen gibt es keine einheitlichen Diagnose-Kriterien.
Die Symptome von Burnout
☝🏻 Konzentrationsprobleme
😫 Nachlassende Leistungsfähigkeit
😱 Nervosität
😔 Sozialer Rückzug
💨 Innere Leere
☯️ Sinnverlust
😪 Erschöpfung
🤷♀️ Entscheidungsunfähigkeit
👨👩👦 Partnerschafts- und Familienprobleme
😈 Zynismus
Wie äußert sich ein Burnout körperlich?
Du fragst dich vielleicht: Hat man bei Burnout Schmerzen? Das ist möglich. Denn neben den bereits genannten Symptomen, von denen nur einige zutreffen können, treten oft körperliche Beschwerden auf. Das zeigt sich etwa mit Herzklopfen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schwindel oder Verdauungs-Störungen.
Burnout-Test
Einige Symptome kommen dir bekannt vor, aber du bist dir nicht sicher, ob du Burnout-gefährdet bist oder bereits einen hast? Dann bietet sich ein Selbsttest an. Aber Achtung: Ein Selbsttest gibt dir zwar erste Hinweise, ist aber kein Ersatz für eine psychologische oder ärztliche Diagnose.
Im Internet findest du beispielsweise das Maslach Burnout Inventory (MBI). Mit 22 Fragen kannst du hiermit feststellen, ob Burnout-Anzeichen vorliegen. Er geht auf die Psychologie-Professorin Christina Maslach der University of California, Berkeley zurück. Sie gehört zu den wichtigsten Burnout-Forscher:innen der Welt. Daneben gibt es noch das sogenannte Tedium Measure, der aus 21 Fragen besteht.
Burn-on: Vorstufe von Burnout
🔥 Hast du das Gefühl, (immer) kurz vor dem Burnout zu stehen? Dann leidest du vielleicht an Burn-on. Geprägt haben den Begriff die Therapeuten Timo Schiele und Berndt te Wildt.
💼 Der Unterschied zu Burnout: Statt "auszubrennen" brennen Menschen beim Burn-on-Syndrom dauerhaft für ihre Arbeit.
🤯 Durch den permanenten Stress kommt es meist zu einem Zustand der Daueranspannung - und der kann krank machen. Häufig leiden Burn-on-Betroffene daher an extremen Verspannungen und Kopfschmerzen.
💡 Neben einer ärztlichen Beratung helfen bei Burn-on vor allem Entspannungsmethoden wie Yoga, Pilates oder Meditation.
Wie kann man Burnout behandeln?
Zunächst ist es wichtig, dass eine ärztliche Abklärung erfolgt. Bei leichteren Fällen eines Burnouts ohne Depression kann es helfen, Entspannungs-Verfahren und Stressbewältigungs-Techniken zu erlernen und am Arbeitsplatz Strukturen zu verändern.
Handelt es sich eher um eine Depression, ist an eine psychologische Behandlung etwa mit einer Therapie oder Medikamenten zu denken.
Was tun, wenn man einen Burnout hat?
👩⚕️ Neben einer ärztlichen Behandlung können Anpassungen im Alltag bereits Linderung bringen. Dazu gehören:
✔️ Erwartungen auf den Prüfstand stellen: Setze dir kleinere und erreichbare Ziele.
⏸️ Pausen planen: Gönne dir auch in stressigen Phasen Zeit für Erholung.
🥗 Gesunder Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung, Sport und Entspannungstechniken stärken die Ausgeglichenheit.
🙅🏻 Stress-Bewältigungs-Techniken erlernen: So kannst du in Konfliktsituationen gelassener reagieren.
💼 Arbeitsstrukturen überdenken: Vielleicht kann eine neue Organisation im Team helfen, eine Weiterbildung oder ein Gespräch mit den Vorgesetzten.
Alle wichtigen Infos zu Burnout
Ein Burnout wird oft als Erschöpfungsdepression bezeichnet. Es ist ein Zustand emotionaler und körperlicher Erschöpfung, der aus einer Überforderung am Arbeitsplatz hervorgeht.
Die häufigsten Symptome eines Burnouts sind Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme, innere Leere, sozialer Rückzug und Zynismus. Dazu können sich auch körperliche Beschwerden entwickeln.
Wichtig ist eine ärztliche Abklärung. Hier können Allgemeinmediziner:innen erste Ansprechpartner:innen sein und gegebenenfalls an Kolleg:innen zur weiteren Abklärung verweisen.
Am besten man beschreibt im Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt die Symptome, wie man sie erlebt. Nur in einem transparenten Gespräch können Mediziner:innen sich ein klares Bild machen und entsprechend helfen.