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EEG-Umlage fällt weg: Wird Strom jetzt billiger?

  • Veröffentlicht: 14.07.2022
  • 14:45 Uhr
  • Nicholas Vogel

Zum 1. Juli entfällt die EEG-Umlage, um Strom-Kund:innen in Deutschland zu entlasten. Doch was bringt die Abschaffung unter dem Strich? Wir verraten dir, mit welchen Entlastungen du als End-Verbraucher:in rechnen kannst. Im Clip: So wird dein Zuhause energieeffizient.  

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Das Wichtigste zum Thema EEG-Umlage

  • Die EEG-Umlage ist eine Abgabe, die bis Juni 2022 im Strompreis enthalten war. Sie stammt aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das im Jahr 2000 eingeführt wurde - daher auch der Name.

  • Ziel der EEG-Umlage: die Mitfinanzierung der Energie-Wende. Bis 2050 sollen erneuerbare Energien wie Wind- und Solar-Anlagen nämlich 80 Prozent der Energie-Versorgung in Deutschland ausmachen. Die EEG-Umlage sollte das ermöglichen und wird deshalb auch als Ökostrom-Umlage oder Öko-Steuer bezeichnet.

  • Um Strom-Kund:innen von den enorm gestiegenen Energiekosten zu entlasten, beschloss die Bundesregierung, die EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 abzuschaffen: ein halbes Jahr früher als im Koalitionsvertrag geplant.

  • Zuletzt betrug die Umlage 3,723 Cent pro Kilowattstunde und wurde bei den End-Verbraucher:innen über die Strom-Rechnung erhoben. Für einen Drei-Personen-Haushalt waren das im Schnitt über 100 Euro im Jahr.

  • Die Aussetzung der EEG-Umlage gilt vorläufig bis zum 31. Dezember 2022. Der Plan ist es, die Umlage ab 2023 komplett zu streichen und dauerhaft über den Bundeshaushalt zu finanzieren.

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Nach Abschaffung der EEG-Umlage: Was ändert sich für dich? 

🔌 Die Ökostrom-Förderung wird künftig vom Bund und über den staatlichen "Energie- und Klimafonds" (EKF) finanziert.  

💰 Durch den Wegfall der EEG-Umlage rechnet die Bundesregierung mit einer Entlastung in Höhe von insgesamt 6,6 Milliarden Euro pro Jahr für Strom-Verbraucher:innen und Unternehmen. 

👨‍👩‍👧‍👧 Damit soll eine vierköpfige Familie im Vergleich zu 2021 rund 300 Euro an Stromkosten pro Jahr einsparen können. 

🏠 Das Vergleichs-Portal Check24 rechnet mit diesen Zahlen: Für alle privaten Haushalte bedeutet das Aus der EEG-Umlage eine Ersparnis von etwa 5,1 Milliarden Euro. 

🏭 Die Strom-Anbieter sind per Gesetz dazu verpflichtet, die Absenkung an die Kund:innen weiterzugeben. Aber Achtung: Der Strompreis sinkt nicht sofort, sondern wird erst mit der nächsten Jahres-Rechnung ausgeglichen. Der Betrag, um den sich die Strom-Rechnung durch den Wegfall der EEG-Umlage mindert, ist in der Rechnung aber transparent auszuweisen.

Wie viel Ersparnis für Haushalte ist drin?

Was die Abschaffung der EEG-Umlage bringt, hat das Vergleichs-Portal Verivox in einer Prognose durchgerechnet. Die Brutto-Zahlen im Überblick: 

  • Single-Haushalt (1.500 Kilowattstunden): rund 66 Euro Einsparung im Jahr
  • Drei-Personen-Haushalt (4.000 kWh): rund 177 Euro Einsparung im Jahr
  • Größere Haushalte (6.000 kWh): rund 266 Euro Einsparung im Jahr
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Kommen die Entlastungen überhaupt an?

Der Wegfall der EEG-Umlage lindert die enormen Strompreise nur teilweise. Denn laut dem Vergleichs-Portal Check24 sind die Preise bei einem Haushalt mit 5.000 kWh Strom-Verbrauch seit Oktober 2021 im Schnitt um 471 Euro gestiegen.  

Auch nach Verivox-Einschätzung frisst der Anstieg der Strompreise den preisdämpfenden Effekt. Spätestens zum Jahreswechsel rechnen Energie-Expert:innen wieder mit flächendeckenden Erhöhungen der Strompreise.  

Wie entsteht der Strompreis?

So setzt sich der Strompreis 2022 in Deutschland zusammen: 22 Prozent ist gesetzlich reguliert, 38 Prozent Strom-Einkauf, 40 Prozent Steuern, Abgaben und Umlagen.
So setzt sich der Strompreis 2022 in Deutschland zusammen: 22 Prozent ist gesetzlich reguliert, 38 Prozent Strom-Einkauf, 40 Prozent Steuern, Abgaben und Umlagen. © Galileo
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So hoch ist der Stromverbrauch in Deutschland im Durchschnitt nach Haushaltsgröße.
So hoch ist der Stromverbrauch in Deutschland im Durchschnitt nach Haushaltsgröße. © Galileo
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Du willst deine Kosten senken? Mit diesen einfachen Tipps sparst du Strom im Haushalt 

💧 Für das Erhitzen von kleineren Wassermengen ist der Wasserkocher sparsamer als der Kochtopf auf dem Elektro-Herd, weil weniger Abwärme freigesetzt wird. Tipp: Koche nicht mehr Wasser als nötig! Im Schnitt sparst du 10 Euro pro Jahr, wenn du beim Wasserkocher auf die richtige Füllmenge achtest. 

Ohne Vorheizen backen: Die wenigsten Gerichte müssen wirklich in einen vorgeheizten Backofen. Außerdem kannst du häufig den Ofen, aber auch die Herdplatte, schon einige Minuten vor Ende der Garzeit abstellen, weil die Restwärme zum Fertigbacken oder -garen ausreicht. 

🍲 Deckel auf den Topf: Der spart bis zu 25 Prozent Energie und verkürzt die Kochdauer. Besonders clever: einen Deckel aus Glas verwenden. So lässt sich das Koch-Geschehen trotzdem beobachten. Drehe zusätzlich die Herd-Temperatur rechtzeitig zurück und ab, um die Restwärme zu nutzen.  

Kühlschrank selten öffnen! Jedes Mal, wenn die Kühlschranktür aufgeht, entweicht Kälte - und damit Energie. Um offene Kühlschranktüren zu vermeiden, solltest du dir vorher überlegen, was du aus dem Kühlschrank nehmen willst. Grundsätzlich gilt: Den Kühlschrank schnell und strukturiert ein- und ausräumen. 

🧺 Beim Wäschewaschen kannst du viel Energie sparen. Schon bei einer Temperatur von 30 statt 40 Grad sinkt der Strom-Verbrauch um 30 Prozent, bei 40 statt 60 Grad um über 40 Prozent. Auch die Vorwäsche ist meist überflüssig. Extra-Tipp: Wäsche an der Luft trocknen. Durch den Verzicht auf einen Wäschetrockner sparst du im Schnitt 55 Euro Stromkosten pro Jahr. 

🖩 Übrigens: Mit dem Online-Rechner "StromCheck" kannst du dein Strom-Einsparpotenzial ermitteln - und noch mehr Stromfresser aufspüren.

Häufige Fragen zur EEG-Umlage 

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