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Erdöl ohne Ende? Was passiert, wenn das schwarze Gold ausgeht?

  • Veröffentlicht: 29.11.2020
  • 19:45 Uhr
  • Franziska Schosser

Erdöl macht uns mobil, spendet Wärme und ermöglicht günstigen Konsum. Aber was, wenn jemand den Stöpsel zieht? Wie sähe ein Leben ohne das "schwarze Gold" aus? Im Clip gibt's die Antwort. Und unten: Alles, was du übers Erdöl wissen solltest.

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Das Wichtigste zum Thema Erdöl

  • 2019 wurden pro Tag mehr als 95 Millionen Barrel Erdöl gefördert. Ein Barrel sind 159 Liter. Denn die Nachfrage wächst - trotz der Corona-Pandemie. Vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer haben einen wachsenden Öl-Durst. Am 13. März 2023 wurde das Willow Project von Joe Bidens Regierung genehmigt, mit dem Amerika in den nächsten 30 Jahren rund 600 Millionen Barrel Erdöl fördern wird.

  • Erdöl entsteht in Millionen von Jahren aus abgestorbenen Pflanzen und Plankton. In Kombination mit Druck und hohen Temperaturen wird daraus das schwarze Öl.

  • Es steckt in fast allen Dingen unseres Alltags, nicht nur in Treibstoff oder Heizungen, sondern auch in Kaugummi oder Aspirin-Tabletten. Plus: Weltweit ist Erdöl mit knapp 30 Prozent Marktanteil der wichtigste Energie-Lieferant.

  • Mit neuen Technologien, wie zum Beispiel Fracking versuchen Ölkonzerne der großen Nachfrage gerecht zu werden,

  • Der Öl-Hype wird nicht ewig andauern. Denn der Vorrat ist begrenzt. Theoretisch "wächst" der Rohstoff zwar nach, aber so langsam, dass selbst deine Ur-ur-ur-ur-Enkel das "neue" Erdöl nicht erleben würden.

Warum die Corona-Pandemie die Erdöl-Tanks in den USA an ihre Grenzen bringt, erklären wir dir hier.

Aufgrund der Corona-Pandemie und damit zusammenhängenden Änderungen der Nachfrage an Rohöl kommt es auch zu Preisschwankungen beim Sprit. Wir verraten dir, wie du dennoch günstig tanken kannst.

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KW 30

Was ist los mit dem Öl?

Die schottischen Nordseeküste wird unfreiwillig zur Kulisse einer sterbenden Branche. Wir waren vor Ort und fragen uns: Was ist los mit dem Öl?

  • Video
  • 04:34 Min
  • Ab 12

So entsteht Erdöl

👇 Abgestorbene Tierchen und Pflanzen sinken auf den Meeresgrund. Liegt der tief genug, wird das Plankton nicht zersetzt, sondern bildet eine Art Schlammschicht.

🤝 Auf diese Schlammschicht lagern sich Sedimente wie Sand oder Kies ab. Nach und nach bildet sich eine Gesteins-Schicht.

👊 Die Folge: Der Druck auf die Schlammschicht und auch die Temperatur nehmen zu. Dadurch wird ein chemischer Prozess in Gang gesetzt. Am Ende entsteht Erdöl, das aus vielen verschiedenen Kohlenwasserstoff-Molekülen besteht - und Erdgas.

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Das Märchen vom (fast) endlosen Ölvorrat

Das Erdöl-Vorkommen wird in 40 Jahren aufgebraucht sein. Das sagt ein Report des Ölkonzerns BP. Komisch nur: So eine Prognose wurde schon vor 20 Jahren gestellt.

Wie kann das sein? Das Öl-Unternehmen berechnet jährlich die sogenannte "statistische Reichweite". Das bekannte Erdöl-Vorkommen wird mit der Erdöl-Produktion des Vorjahrs ins Verhältnis gesetzt. Neu entdeckte Vorkommen, bessere Förderungsmöglichkeiten und eine bessere Ausschöpfung der vorhandenen Quellen sorgen dafür, dass die Vorhersage seit 20 Jahren gleich bleibt.

Die Internationale Energieagentur (IEA) geht sogar davon aus, dass das Erdöl dank neuer Technologien noch zirka 200 Jahre reichen wird.

Aber Achtung: Diese Zahlen beruhen vor allem auf Schätzungen - oftmals von Unternehmen, die in der Öl-Branche tätig sind. Zugleich ist Erdöl ein echter Klimakiller und gefährlich für Mensch und Natur.

Diese Gefahren birgt Erdöl für Klima, Umwelt und Mensch

🔥 Erdöl ist wegen seines hohen CO2-Ausstoßes ein echter Klimakiller. Schon die Produktion erzeugt extrem viel klimaschädliches Gas. Denn: Unbehandeltes Rohöl kann nicht verwendet werden. Um an die einzelnen Bestandteile zu kommen, verbrennen die Raffinerien das Erdöl, dabei gelangt Kohlenstoff-Dioxid in die Atmosphäre.

🏭 75 Prozent von allem, was in deutschen Firmen chemisch hergestellt wird, hat Erdöl zur Grundlage. Der fossile Rohstoff steckt in nahezu allen Dingen unseres täglichen Lebens - und landet damit versteckt auch in unserem Essen, dem Grundwasser und auf unserer Haut.

🐠 Bei der Gewinnung und Förderung wird Natur zerstört. Lecks in Pipelines oder Tanker-Unglücke verseuchen Ökosysteme an Land und zu Wasser. Jedes Jahr geraten zwischen 100.000 und 150.000 Tonnen ins Wasser - große Unglücke wie den Brand der Deepwater Horizon sind hier noch nicht mit einberechnet.

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Deine tägliche Portion Erdöl: Kaum zu glauben, dass hier überall Öl drin ist

Erdöl ohne Ende? Was passiert, wenn das schwarze Gold ausgeht?

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Einmal volltanken, bitte! Herkömmliche Autos brummen mit Hilfe von aus Erdöl gewonnenem Benzin oder Diesel durch die Gegend. In Flugzeugen kommt Kerosin zum Einsatz. Alternative: Nimm das Rad, geh zu Fuß oder nutze zumindest öffentliche Verkehrsmittel.
© Getty Images/Adene Sanchez

Einmal volltanken, bitte! Herkömmliche Autos brummen mit Hilfe von aus Erdöl gewonnenem Benzin oder Diesel durch die Gegend. In Flugzeugen kommt Kerosin zum Einsatz. Alternative: Nimm das Rad, geh zu Fuß oder nutze zumindest öffentliche Verkehrsmittel.

Verpackst du dein Mittagessen in Tupper-Boxen? Brotdosen aus stabilem Plastik werden auf Grundlage von Erdöl hergestellt. Alternative: Boxen aus Edelstahl, Glas oder Holz.
© Getty Images/FotografiaBasica

Verpackst du dein Mittagessen in Tupper-Boxen? Brotdosen aus stabilem Plastik werden auf Grundlage von Erdöl hergestellt. Alternative: Boxen aus Edelstahl, Glas oder Holz.

Chemische Grillanzünder bestehen oft aus den Erdöl-Produkten Kerosin, Petroleum oder N-Paraffin. Alternative: Öko-Varianten, zum Beispiel aus Holzwolle.
© Getty Images/KatarzynaBialasiewicz

Chemische Grillanzünder bestehen oft aus den Erdöl-Produkten Kerosin, Petroleum oder N-Paraffin. Alternative: Öko-Varianten, zum Beispiel aus Holzwolle.

Auf Kunststoff herumkauen? Lieber nicht! Fast alle fertigen Kaugummis enthalten Polymere auf Erdölbasis. Alternative: Varianten aus natürlichen Rohstoffen findest du in Bio-Läden.
© Getty Images/ Diy13

Auf Kunststoff herumkauen? Lieber nicht! Fast alle fertigen Kaugummis enthalten Polymere auf Erdölbasis. Alternative: Varianten aus natürlichen Rohstoffen findest du in Bio-Läden.

Plastik-Flaschen bestehen aus Polyethylenterephthalat (PET) und damit zu fast 100 Prozent aus Erdöl. Alternative: Wiederverwendbare Trinkflaschen, beispielsweise aus Glas.
© Getty Images/ABimagestudio

Plastik-Flaschen bestehen aus Polyethylenterephthalat (PET) und damit zu fast 100 Prozent aus Erdöl. Alternative: Wiederverwendbare Trinkflaschen, beispielsweise aus Glas.

Die meisten Kerzen enthalten Paraffin (also Erdöl). Bio-Kerzen sind dagegen oft aus Palmöl. Alternative: Kerzen aus Bienenwachs, Sojawachs oder Sonnenblumenöl.
© Getty Images/sergeyryzhov

Die meisten Kerzen enthalten Paraffin (also Erdöl). Bio-Kerzen sind dagegen oft aus Palmöl. Alternative: Kerzen aus Bienenwachs, Sojawachs oder Sonnenblumenöl.

Viele Kleidungsstücke werden aus synthetischen Stoffen wie Polyester, Elasthan, Nylon und Acryl  hergestellt - und damit aus Erdöl. Das gilt insbesondere für Outdoor-, Sport- oder Badebekleidung. Alternative: Produkte aus Bio-Baumwolle, Hanf, Leinen, Seide oder Recycling-Fasern.
© Getty Images/EXTREME-PHOTOGRAPHER

Viele Kleidungsstücke werden aus synthetischen Stoffen wie Polyester, Elasthan, Nylon und Acryl hergestellt - und damit aus Erdöl. Das gilt insbesondere für Outdoor-, Sport- oder Badebekleidung. Alternative: Produkte aus Bio-Baumwolle, Hanf, Leinen, Seide oder Recycling-Fasern.

Cremes und Co.: Viele Produkte in deinem Bad-Regal enthalten Mineralöle und Silikone. Vorsicht bei diesen Inhalts-Stoffen: Ceresin, Diisopropyl Adipate, Mineral Spirits, Paraffinum Liquidum, Isoparaffin, (Hydrogenated) Microcrystaline Wax, Isohexadecane, Paraffin, Synthetic Wax, Mineral Oil, Petrolatum, Vaseline, Paraffinum Subliquidum, Cera Microcristallina, Microcrystalline Wax, Ozokerit. Vaseline besteht fast ausschließlic
© Getty Images/wwing

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Auch vor deinem Bett macht die Erdöl-Welle nicht halt. Matratzen, Kissen oder Bettdecken bestehen oft aus Kunststoffen, zum Beispiel Mikrofaser. Die werden aus Erdöl hergestellt. Alternative: Latex-Matratzen aus reinem Naturkautschuk.
© Getty Images/ViktorCap

Auch vor deinem Bett macht die Erdöl-Welle nicht halt. Matratzen, Kissen oder Bettdecken bestehen oft aus Kunststoffen, zum Beispiel Mikrofaser. Die werden aus Erdöl hergestellt. Alternative: Latex-Matratzen aus reinem Naturkautschuk.

Benzol wird aus Erdöl gewonnen und steckt in vielen Medikamenten. Eine Aspirin-Tablette besteht zu knapp 35 Prozent aus Erdöl-Produkten. Alternative? Schwer, da in fast allen herkömmlichen Medikamenten Erdöl-Bausteine enthalten sind.
© Getty Images/Daniil Dubov

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Vor allem Gemüse und Obst aus Übersee hat eine schlechte Erdöl-Bilanz. 48-mal mehr Erdöl wird im Vergleich zu regionalen Produkten aufgewendet, unter anderem für Transport, Verpackung, Sprit für die landwirtschaftlichen Maschinen oder die Bewirtschaftung eines Treibhauses. Pro Kilogramm Gemüse aus einem Treibhaus kaufen wir 0,5 bis 1 Liter Erdöl mit. Alternative: Regionale Produkte mit Öko-Siegeln.
© Getty Images/RusN

Vor allem Gemüse und Obst aus Übersee hat eine schlechte Erdöl-Bilanz. 48-mal mehr Erdöl wird im Vergleich zu regionalen Produkten aufgewendet, unter anderem für Transport, Verpackung, Sprit für die landwirtschaftlichen Maschinen oder die Bewirtschaftung eines Treibhauses. Pro Kilogramm Gemüse aus einem Treibhaus kaufen wir 0,5 bis 1 Liter Erdöl mit. Alternative: Regionale Produkte mit Öko-Siegeln.

In Putzmitteln helfen synthetische Tenside, den Schmutz im Wasser zu lösen. Sie werden auf Basis von Erdöl hergestellt. Das kann nicht nur unserer Gesundheit schaden, sondern auch dem Wasser. Selbst die Reiniger-Flaschen bestehen zu einem großen Teil aus Erdöl. Alternative: Ökologische Reinigungsmittel oder Hausmittel, wie Zitronensäure, Soda oder Essig.
© Getty Images/gilaxia

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