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Ins Restaurant trotz Corona: Wie sicher ist das? Wir machen den Test

  • Veröffentlicht: 03.09.2020
  • 20:45 Uhr
  • Galileo

Schluss mit Lieferdiensten und Take-Away-Essen! Nach einer langen Durststrecke haben die meisten Restaurants wieder geöffnet - unter strengen Auflagen. Wir testen für dich, wie sicher essen gehen jetzt ist.

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Das Wichtigste zum Thema Restaurants in Corona-Zeiten

  • Zusammen essen, trinken, sich unterhalten und eine gute Zeit haben. Das geht jetzt wieder, die meisten Restaurants in Deutschland sind wieder geöffnet.

  • Dabei gelten strenge Hygiene-Vorschriften. Unter anderem müssen die Tische mindestens 1,5 Meter auseinanderstehen. Jedes Bundesland hat seine eigenen Auflagen. Werden diese nicht eingehalten, drohen Bußgelder zwischen 100 und 10.000 Euro.

  • Wie sicher sind Restaurant-Besuche? Wo lauern Gefahren? Alle Infos dazu, gibt's weiter unten.

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Wie war das noch gleich mit der Ansteckung?

Das Corona-Virus wird hauptsächlich über eine Tröpfcheninfektion übertragen. Das heißt: über Niesen und Husten. Eine Studie der österreichischen Gesundheitsagentur AGES hat die Übertragungsketten von fast 4.000 Covid-Infizierten analysiert und liefert erste Zahlen, wo sich die meisten Menschen anstecken.

Es gilt mittlerweile als wahrscheinlich, dass man sich mit SARS-CoV-2 auch über Aerosole infizieren kann. Das sind winzige Tröpfchen oder Partikel, die sich mit der Luftströmung bewegen. Wir stoßen sie zum Beispiel beim Sprechen oder Atmen aus. Forscher vermuten, dass Aerosole noch über Stunden infektiös sein könnten.

Mundschutz in Zeiten von Corona: Das musst du jetzt wissen

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Tröpfcheninfektion: Die Viren gelangen über unsere Schleimhäute in den Körper.
© Galileo

Tröpfcheninfektion: Die Viren gelangen über unsere Schleimhäute in den Körper.

So lange ist die Lebensdauer von Krankheitserregern.
© Galileo

So lange ist die Lebensdauer von Krankheitserregern.

1. Wie infektiös ist die Luft im Restaurant?

🗣 Die Partikel, die wir ausatmen, bewegen sich in Räumen so ähnlich wie Gerüche, die sich in der Luft ausbreiten.

⏰ Laut einer Studie zweier Physiker können selbst größere Partikel rund 10 Minuten in der Luft bleiben, sodass sie theoretisch von einem zum anderen Ende eines Raumes schweben könnten.

🌬 Die Bewegung hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel der Position der Klimaanlagen und Heizkörper im Raum, die die Luft nach oben steigen lassen, oder von Personen, die durch ihre Bewegungen kleine Luftwirbel erzeugen.

🌀 In einem Restaurant in Guangzhou steckte im Januar eine Person 9 weitere Menschen an. Eine Studie dazu beschreibt, wie die Klimaanlage die Partikel durch den 30 Quadratmeter großen Raum bewegte. Die Forscher stellten fest, dass die Übertragung nicht allein über herabfallende Tröpfchen stattgefunden haben kann, da mindestens 2 der Infizierten mehrere Meter von der ersten infizierten Person entfernt saßen - sogar entgegen der Windrichtung der Klimaanlage. Hierbei handelt es sich zwar um einen Einzelfall, aber er zeigt, dass es darauf ankommt, ob ein Raumlüftungssystem die Luft nur in Bewegung setzt oder sie tatsächlich austauscht.

💦 Laut Prof. Dr. Christian J. Kähler, Strömungsexperte an der Universität der Bundeswehr München, seien flüssige Tröpfchen auf jeden Fall infektiös. Daher müsse man sehr sorgfältig aufpassen, dass man sie nicht einatmet.

💨 Es gibt ein einfaches Mittel, um sich vor den Tröpfchen zu schützen: Lüften. Das sorgt dafür, dass die Luft verdünnt und ausgetauscht wird. Die Tröpfchen werden durch den Luftzug abtransportiert.

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2. Wie gefährlich ist der Kontakt zum Personal?

👨‍🍳 Das Restaurant-Personal stellt aus Sicht von Kähler ein großes Risiko da. Deshalb sei es ganz wichtig, immer auf den Abstand und einen Mundschutz zu achten. Mache das Personal darauf aufmerksam, wenn es keinen Schutz trägt.

🧤 Auch das Tragen von Handschuhen kann für das Service-Personal hilfreich sein, gerade weil der Transport von Tellern aus der Küche zum Gast eine Infektionskette darstellen könnte.

3. Kann ich mich über Oberflächen anstecken?

🧤 Auch du selbst kannst bei deinem Restaurant-Besuch einfache Handschuhe tragen und damit das Ansteckungsrisiko über Gegenstände, die viele Menschen anfassen, reduzieren. Das sind zum Beispiel die Türklinke oder der Kugelschreiber zum Ausfüllen der Kontaktformulare. Alternativ kannst du auch deinen eigenen Stift mitbringen.

♨ Die Oberfläche des Corona-Virus besteht aus einer Fettmembran, einer sogenannten Lipidmembran. Diese Oberflächenstruktur ist jedoch von Feuchtigkeit abhängig. Trocknet der Film aus, geht die Fettmembran des Virus kaputt. In der Regel passiert das innerhalb von Sekunden. Eine Infektion ist dann nicht mehr möglich.

☝ Wissenschaftler halten deswegen eine Übertragung der Viren über Oberflächen für gering. Trotzdem: Vorsichtig solltest du auf jeden Fall sein.

🍶 Restaurant-Betreiber versuchen die Risiken so gut wie möglich zu minimieren. Salz und Pfeffer werden oft erst nach Wunsch an den Tisch gebracht und dazwischen desinfiziert. Manche Lokale nutzen Papiertischdecken, die sie nach jedem Gast wechseln. Die Auflagen sind in jedem Bundesland anders.

📱 Eine geniale Idee, um zu verhindern, dass Gäste Speisekarten anfassen: QR-Codes. Darüber kannst du das Menü bequem über das eigene Handy durchforsten. Wenn du in einem Restaurant bist, das diesen Service anbietet, nutze ihn!

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4. Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr durch Gläser?

Ein Gegenstand, mit dem jeder Gast in Kontakt kommt: die Gläser. Lauern hier heimliche Viren-Hotspots?

Dem Bundesinstitut für Risikobewertung zufolge ist eine Ansteckung durch Schleimhaut-Kontakt mit dem Glas theoretisch möglich, wenn es zwischendurch nicht ausreichend gereinigt wurde. Aber: Weltweit wurden bisher keine Infektionen mit SARS-CoV-2 über diesen Übertragungsweg nachgewiesen. Grundsätzlich gilt: Je länger und heißer gespült wird, desto effektiver die Abtötung. "Eine Reinigung von Trinkgefäßen im Geschirrspüler (...) bei 60 Grad oder höherer Temperatur ist deswegen besonders effizient", so die Empfehlung des BfR.

Mehr Infos zur Ansteckungsgefahr über Gläser findest du hier

5. Kann man sich über Bargeld infizieren?

💶 Experten gehen davon aus, dass sich eine zu geringe Keimanzahl auf dem Bargeld befindet, um sich anzustecken.

💳 Trotzdem besser: Eine kontaktlose Bezahlung mit der Karte oder dem Handy. Der Pin muss seit neuestem erst ab einem Wert von 50 Euro eingegeben werden.

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Galileo vom 2020-03-29

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