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Fleisch-Diät! Kiloweise Steaks essen und dabei abnehmen

  • Veröffentlicht: 26.07.2019
  • 13:03 Uhr
  • Alena Brandt

Bei der Fleisch-Diät (oder Carnivore-Diät) gibt's dreimal täglich Fleisch. Wir haben einen Verfechter dieser Ernährungsform getroffen - und ihn zum Arzt geschickt.

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Das Wichtigste zum Thema Fleisch-Diät

  • Die Ernährungsform heißt auch Carnivore Diät oder Carnivory-Diät. Der englische Begriff "carnivore" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Fleischfresser".

  • Bei der Diät nach Shawn Baker aus den USA darf man sich täglich mit Fleisch satt essen und soll dabei abnehmen. Es kommt zu 95 Prozent rotes Fleisch (etwa Rindersteak) auf den Tisch.

  • Generell ist jede Art von Fleisch erlaubt, aber auch Fisch. Daneben gibt es Eier, Käse und Seafood.

  • Rund 900 Gramm Fleisch soll jemand, der diese Diät macht, am Tag essen. Das ist mehr als das Fünffache von dem, was im Durchschnitt gegessen wird.

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Köstlich oder katastrophal? Das sagt eine Diät-Assistentin

💬 Das menschliche Gebiss verrät: Wir sind Allesfresser. Es besteht aus kleinen Schneidezähnen zum Ergreifen und Festhalten der Nahrung, mittelgroßen Eckzähnen und breiten Backenzähnen. Das weist darauf hin, dass alle Lebensmittelgruppen auf dem täglichen Speiseplan stehen sollen.

💬 Jede einseitige Ernährung - auch eine Fleischdiät - verursacht über einen längeren Zeitraum eine Mangelerscheinung. Das macht nicht sofort krank, kann aber dazu führen, dass Schwachstellen im Körper schlapp machen. Wer etwa das Risiko zu einer Herz-Kreislauf-Erkrankung in sich trägt, kann durch eine Fleischdiät provozieren, dass diese Krankheit schon in sehr jungen Jahren auftritt.

💬 Wer dennoch eine einseitige Diät machen möchte, sollte sich mit seinem Arzt oder Ernährungsberater besprechen. Und durch regelmäßige Untersuchungen feststellen lassen, ob und wie sinnvoll die gewählte Ernährungsweise ist.

💬 Margret Morlo arbeitet beim Verband für Diätetik und Ernährung e.V. in Aachen

Diese Frau isst nur rohes Fleisch

Wir haben eine Rohfleischesserin durch ihren Alltag begleitet.

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Und das meint der Sportmediziner

💬 Fleischdiät mag für Steakliebhaber verlockend klingen - ich glaube aber, dass selbst Grillfreunde bald Lust auf einen frischen Salat bekommen. Keiner schränkt sich dauerhaft gerne ein. Wenn wir nachmittags auf einer Familienfeier viel Kuchen essen, möchten wir abends eher etwas Deftiges. Menschen sind Alles-Esser: Es gelüstet uns nach Abwechslung.

💬 Ob man allein von Fleisch leben kann? Ja. Fleisch enthält wichtige Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe und Fettsäuren - vorausgesetzt, die Qualität ist hochwertig. Zudem kommt bei der Fleischdiät der Fettstoffwechsel in Schwung, was das Abnehmen beschleunigt. Eine extreme Ernährung ist dennoch nicht empfehlenswert.

💬 Sportler fallen nicht um, wenn sie nur Fleisch essen. Aber sie werden merken, dass sie beim Laufen schneller schlapp machen. Bei Muskelarbeit setzt der Körper Kohlenhydrate einfach besser um. Zudem isst heute kaum noch jemand Innereien. Dabei wären Herz, Gehirn und Leber die besten Lieferanten für Mineralstoffe und Vitamin B12.

💬 Dr. Matthias Marquardt ist Sportmediziner und Bestseller-Autor ("Die Laufbibel")

Welche Formen der Fleisch-Diät gibt es noch?

  • Die Atkins-Diät ist eine der bekanntesten Low-Carb-Diäten. Das Prinzip: Der Verzicht auf Kohlenhydrate soll die Pfunde purzeln lassen. Das heißt: kein Brot, keine Kartoffeln, keine Nudeln. Fleisch, Fisch und Käse darf man nach Herzenslust schlemmen. Ziel ist es, den Stoffwechsel umzustellen: Wenn dem Körper Kohlenhydrate als Treibstoff fehlen, setzt er Plan B um und gewinnt Energie aus der Fettverbrennung. Der Herzspezialist Robert Atkins erfand die Diät, probierte sie an sich selbst aus und schrieb 1972 ein Buch darüber.
  • Auch die Paleo-Diät bekommt immer mehr Anhänger. Dabei isst man wie in der Steinzeit ("Paläolithikum" ist der Begriff für die Altsteinzeit). Auf dem Speiseplan stehen unverarbeitete und frische Lebensmittel. Kohlenhydrate sind gestrichen, dafür gibt es viel Fleisch sowie Fisch, Nüsse, Obst, Gemüse, Eier und Pilze.
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Fleisch aus dem Labor: So weit ist die Entwicklung

Den ersten Burger aus dem Labor tischte der niederländische Professor Mark Post 2013 auf. Die Frikadelle kostete rund 250.000 Euro. Das Fleisch wurde aus Stammzellen aus dem Muskelgewebe zweier Kühe gezüchtet, die sich über 3 Monate in einer Lösung aus Zucker, Fett, Mineralien und Aminosäuren vermehrten.

Bisher ist die Produktion allerdings nicht massentauglich. Investoren pumpen fleißig Geld in Unternehmen wie "Future Meat" und "SuperMeat" aus Israel und "Beyond Meat" und "Memphis Meats" aus den USA.

Laborfleisch soll Tierleid verringern, das Klima schonen und Probleme des Fleischkonsums mit Blick auf die wachsende Weltbevölkerung lösen.

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