Energiekick
Frischluft oder Energydrinks? Das hilft wirklich gegen Müdigkeit
- Aktualisiert: 03.06.2024
- 04:13 Uhr
- Alena Brandt
Diese Wachmacher-Tipps sind garantiert nicht zum Gähnen. Wir klären, was wirklich gegen Müdigkeit hilft und ein Schlafforscher verrät, ob ein Handy neben dem Bett erlaubt ist - oder gar schuld an deiner Schläfrigkeit sein könnte.
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Das Wichtigste in Kürze
Eine Umfrage von 2021 ergab, dass mehr als 30 % der Deutschen sich zwei bis drei Mal pro Woche so müde fühlen, dass sie Konzentrationsprobleme haben.
Womöglich hast du schlecht geschlafen, eine zu kurze Nacht gehabt oder hast dich den ganzen Tag nicht bewegt: Müdigkeit kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Fühlst du dich allerdings dauerhaft müde, so kann auch eine Erkrankung oder Nährstoffmangel der Grund sein. In diesem Fall solltest du die Symptome ärztlich abklären lassen.
Müdigkeit ist eine Reaktion des Körpers, die uns vor Überanstrengung schützen soll. Dagegen hilft vor allem eines: Ausruhen. Mehr Tipps und Wachmacher-Gadgets findest du unten.
Gähnen war gestern: Mit diesen Tricks bleibst du wach
👂 Wenn der Dalai Lama müde ist, massiert er sich womöglich die Ohren. Laut tibetischer Medizin kurbelt eine zweiminütige Knetmassage den Kreislauf an. Dafür fasst du mit Daumen und Zeigefinger deine Ohrränder und streichst/biegst sie wiederholt in schnellen Bewegungen nach außen.
💤 Eine lange Partynacht steht an? Du kannst vorschlafen. "90 Minuten Mittagsschlaf sind effektiv. Dabei kommt man in den erholsamen Traumschlaf. Geht das nicht, dann höchstens 30 Minuten ein Nickerchen halten", rät Schlafforscher Prof. Ingo Fietze.
☕ Die Wirkung von Kaffee spürst du bereits eine halbe Stunde, nachdem du ein Tässchen geschlürft hast. Sie hält vier bis sechs Stunden an. Harvard-Forscher:innen empfehlen, kleine Schlucke über längere Zeit zu trinken anstatt direkt die ganze Tasse zu leeren.
💨 Lüfte und drehe die Heizung runter (18 - 20 Grad). Wärme ist zwar wohlig, aber macht dösig. Frische Luft gibt dem Körper einen kurzzeitigen Kältereiz und macht munter.
🚰 Mit jedem Atemzug atmen wir Wasser aus. Über Nacht kommt da eine große Menge (rund ein Liter) zusammen. Der Flüssigkeitsverlust macht müde. Trinke direkt nach dem Aufstehen ein Glas Wasser und dann jede Stunde eines.
🏓 Es gibt Kliniken, die Schlafentzug als Therapie gegen Depression einsetzen. Tischtennis hat sich bei den Patient:innen als Wachmacher bewährt. Generell gilt: Sport macht munter.
🎼 Gute Nachricht für Sportmuffel: Ein gutes Lied hören und kurz abtanzen belebt Körper und Geist auch.
Im Clip: Wie überstehe ich das Mittagstief?
Darf das Handy mit ins Bett? Das meint Schlafmediziner Prof. Ingo Fietze
👨 Prof. Ingo Fietze leitet das Interdisziplinäre Schlafmedizinische Zentrum der Charité in Berlin.
💬 Wer gut schläft, kann machen, was er will. Bisher belegen keine Studien eindeutig, dass das Smartphone neben dem Bett die Schlaf-Qualität negativ beeinflusst.
💬 Aber jetzt kommt der Punkt: Wer würde sich als guter Schläfer bezeichnen? Immer weniger Leute. Schlafprobleme nehmen zu. Wer keinen guten Schlaf mehr hat, dem empfehle ich: Handy aus in der Nacht - oder zumindest keine Nachrichten mehr empfangen.
💬 Die sind der eigentliche Schlaf-Killer. Im Unterbewusstsein haben wir Angst, Nachrichten zu verpassen. Das ist wie bei einem Feuerwehrmann in Bereitschaft. Der weiß, dass er auch mal nicken und schlafen darf, aber auch die Sirene hören muss. Denn er hat keine Ahnung, wann genau er für einen Einsatz geweckt wird. Deshalb schläft er nicht so tief.
💬 So geht es uns auch mit Handy neben dem Kopfkissen. Klar, wir könnten uns antrainieren, nicht drauf zu schauen, wenn es piept und weiterzuschlafen. Aber ganz ehrlich - das Handy abzuschalten wäre einfacher. Und vielleicht ist man morgens tatsächlich erholter.
Energydrinks: Keine guten Wachmacher
Jedes fünfte Schulkind trinkt regelmäßig Energydrinks, besagt eine Studie der Krankenkasse DAK. Vor allem Jungs greifen zu den süßen, aufputschenden Getränken. Manche sogar täglich. Energydrinks verleihen aber keine Flügel, sondern sorgen für gesundheitliche Probleme wie Schlafstörungen, Übergewicht und Herzrasen. Über 60 Prozent der Konsument:innen gaben an, Probleme beim Einschlafen zu haben. Auf der Internetseite der Bundesregierung steht folgende Empfehlung:
"Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt Kindern und Jugendlichen, täglich nicht mehr als 3 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen. Die Grenze liegt also bei einem gesunden Jugendlichen mit etwa 50 Kilogramm Körpergewicht bei 150 Milligramm Koffein. Das heißt: Zwei Dosen Energydrink mit jeweils 80 Milligramm Koffein pro 250 Milliliter sind schon zu viel."