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Galileo hakt nach: Bekommst du später wirklich keine Rente?

  • Veröffentlicht: 03.02.2020
  • 12:48 Uhr
  • Galileo
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© Getty Images

Die jungen Menschen von heute müssen um ihrer Altersvorsorge bangen, heißt es. Was ist dran an der Angst vor der Altersarmut?

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Das Wichtigste zum Thema Rente

  • Laut einer Umfrage der Deutschen Bank und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos befürchtet jeder zweite Deutsche, dass die gesetzliche Rente im Ruhestand nicht ausreichen wird.

  • Aktuell liegt die Grenze für das Renteneintrittsalter bei 67 Jahren.

  • Die Regierung will das Rentenniveau bis 2025 bei mindestens 48 Prozent halten. Das heißt, Rentner sollen weiterhin 48 Prozent ihres Durchschnittslohns bekommen.

  • Doch Experten warnen vor den Herausforderungen, die der demographische Wandel (viele alte, wenig junge Deutsche) für das Rentensystem birgt.

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Wie funktioniert das deutsche Rentensystem?

💰 Die Rentenkasse ist ein Umlagersystem. Jeder, der arbeitet, zahlt monatlich einen Teil seines Lohns in die Rentenkasse ein. Dieses Geld finanziert den Ruhestand der aktuellen Rentner.

👵🏼 Wer also in die Rentenversicherung einzahlt, legt damit nichts für die eigene Rente auf die Seite, sondern sichert sich durch die Beitragsjahre lediglich seinen späteren Rentenanspruch.

💸 Der aktuelle Beitragssatz liegt bei 18,6 Prozent. Dieser Anteil des Lohns wird in die Rentenkasse eingezahlt. Das durchschnittliche Bruttogehalt beträgt 3.156 Euro im Monat. Davon wandern demnach 587 Euro in die Rentenkasse.

💶 Laut der Deutschen Rentenversicherung liegt die Standardrente momentan im Westen bei 1.441 Euro. Im Osten beträgt sie 1.381 Euro.

👶🏼 Die Rente in 40 Jahren wird allerdings von den, immer weniger werdenden, Beitragszahlern von morgen erwirtschaftet.

Bekommen wir auch in Zukunft noch eine Rente?

🤞🏽 Solange die arbeitende Bevölkerung in den Rententopf einzahlt, gibt es weiterhin eine Rente. Die Frage ist viel mehr, ob diese noch ausreicht, wenn in Zukunft immer mehr Rentner immer weniger Beitragszahlern gegenüberstehen.

🏛 Das Social Insurance Model der Ruhr-Universität-Bochum berechnete die Entwicklung der Rentenfinanzierung in den kommenden Jahrzehnten. Die Simulationen zeigen, "dass die Rentenfinanzen wegen der für Deutschland absehbaren demographischen Alterung unter dem derzeit geltenden Recht trotz aller bereits erfolgten Reformen noch nicht langfristig tragfähig sind."

👨🏽‍🔧 Aktuell stehen 55 Millionen Rentenversicherte 21 Millionen Rentnern gegenüber. Das heißt, durchschnittlich finanzieren 2,6 Beitragszahler den Ruhestand für einen Rentner.

⚖ Spätestens, wenn in den kommenden Jahren die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge in den Ruhestand gehen, wird sich dieses Verhältnis verschieben.

😟 Um das Rentenniveau zu halten, steigt die Belastung für die Versicherten, weil dann nur noch durchschnittlich 2 Beitragszahler für einen Rentner aufkommen.

🤯 Berücksichtigt man die steigende Lebenserwartung, die sinkende Geburtenrate und die geringe Einwanderung wird das Rentenniveau in den kommenden Jahrzehnten wohl sinken, während Beitragssätze und Bundeszuschüsse zur gesetzlichen Rentenversicherung steigen werden.

🙇‍♀️ Rein rechnerisch wäre es auch möglich, Rentenniveau und Beitragssätze stabil zu halten, indem das Renteneintrittsalter in Zukunft stetig anhoben würde. Laut den Berechnungen des Social Insurance Model läge es schon im Jahr 2040 bei 72 Jahren.

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