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Virusinfektion

Gelbfieber: So schützt du dich vor der gefährlichen Krankheit

  • Veröffentlicht: 06.12.2023
  • 05:00 Uhr
  • Julia Wolfer

Gelbfieber ist eine lebensbedrohliche Viruserkrankung, die von Mücken übertragen wird. Hier erfährst du, wo das Virus vorkommt, welche Symptome es verursacht und welche Impfung es dagegen gibt.

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Gelbfieber: Das Wichtigste zu der Tropenkrankheit

  • Gelbfieber ist eine Viruserkrankung, die durch Mücken übertragen wird. Das Gelbfiebervirus ist in tropischen Gebieten Afrikas sowie Mittel- und Südamerikas verbreitet.

  • Zu den Symptomen zählen starkes Fieber sowie Übelkeit und Erbrechen. Die meisten Infektionen verlaufen leicht und ohne Komplikationen. In rund 15 Prozent der Fälle kommt es zu einer zweiten Symptomwelle mit Blutungen, Gelbsucht und Nierenversagen. Diese toxische Phase verläuft häufig tödlich.

  • Zur Vorbeugung ist ein Impfstoff vorhanden, der einen guten Schutz vor der Infektion bietet und vor Reisen in betroffene Gebiete empfohlen wird.

Was ist Gelbfieber genau?

Gelbfieber ist eine Virus-Erkrankung, die durch Mücken auf Menschen übertragen wird. Das verursachende Gelbfiebervirus gilt als Prototyp und Namensgeber der Gattung der Flaviviren (von lat. flavus, "gelb") zu denen auch Dengue-, Zika- und FSME-Viren zählen.

Das "Gelb" im Namen leitet sich von der Gelbsucht ab, die bei einigen Infizierten im Krankheitsverlauf auftritt. Daneben wird die Krankheit auch Ochropyra oder Schwarzes Erbrechen genannt. In schweren Fällen kann das Virus hämorrhagisches Fieber mit einhergehenden Blutungen verursachen und tödlich verlaufen.

Gelbfieberinfektionen sind in Deutschland meldepflichtig. Das Risiko, sich in Deutschland mit Gelbfieber zu infizieren, ist allerdings gering. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wurden in Deutschland zuletzt im Jahr 2018 Gelbfieber-Erkrankungen registriert: Drei ungeimpfte Deutsche hatten das Virus von einer Brasilien-Reise mitgebracht.

Das Virus ist vor allem in Afrika sowie Mittel- und Südamerika verbreitet. Es besteht allerdings die Gefahr, dass sich die Mücken und damit auch der Erreger durch den Klimawandel auch in gemäßigten Zonen ausbreiten.

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Symptome von Gelbfieber: Leichte und schwere Verläufe

Gelbfieber kann mit einer großen Bandbreite an Symptomen und Schweregraden auftreten, die von asymptomatisch (in 5 bis 50 Prozent der Fälle) bis zu hämorrhagischem Fieber mit einer Sterblichkeitsrate von bis zu 60 Prozent reichen.

Nach einer Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen treten üblicherweise Symptome auftreten, wie:

  • plötzliches Fieber (39 bis 40 Grad Celsius)
  • Muskelschmerzen
  • ausgeprägte Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen

Bei rund 15 Prozent der Patient:innen kann nach Abklingen der ersten Symptome eine zweite, schwerere Symptomwelle eintreten. Diese sogenannte toxische Phase geht mit Blutungen sowie einer Schädigung von Leber und Nieren einher. Typische Symptome der toxischen Phase sind: 

  • erneut starker Fieberanstieg
  • Blutungen in Haut, Schleimhäuten und Organen (zum Beispiel Nasenbluten, Bluterbrechen und blutiger Durchfälle)
  • Gelbsucht (Ikterus; Gelbfärbung von Haut und Augen)
  • Dunkelfärbung des Urins
  • Bauchschmerzen und Erbrechen
  • seltener zentralnervöse Störungen wie Sprach- und Bewegungsstörungen, Zittern und Krämpfe.

20 bis 60 Prozent der Patient:innen in der toxischen Phase versterben innerhalb von sieben bis zehn Tagen nach Krankheitsbeginn. Laut Informationen des schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit erkranken Reisende und Einwander:innen in den betroffenen Gebieten häufiger an der schweren Verlaufsform als Einheimische.

Werden leichte Verlaufsformen berücksichtigt, beträgt die Gesamtletalität bei Gelbfieber zehn bis 20 Prozent

Nicht nur exotische Arten wie die Asiatische Tigermücke werden in Deutschland immer gefährlicher. Auch einheimische Mücken-Arten können Tropen-Krankheiten wie das West-Nil-Virus übertragen.
Nicht nur exotische Arten wie die Asiatische Tigermücke werden in Deutschland immer gefährlicher. Auch einheimische Mücken-Arten können Tropen-Krankheiten wie das West-Nil-Virus übertragen.© Getty Images
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Verlauf der Viruskrankheit: Wie lange dauert eine Gelbfieber-Erkrankung?

Die ersten Symptome klingen nach ein bis drei Tagen ab. Bei mildem Verlauf ist die Krankheit damit überwunden. Nach ein bis zwei Tagen ohne Symptome treten bei etwa 15 Prozent der Patient:innen jedoch erneute, schwerere Symptome auf. Diese toxische Phase kann noch einmal mehrere Tage andauern und endet häufig tödlich: 20 bis 60 Prozent der Patient:innen versterben bei schwerem Verlauf in der zweiten Woche nach Ausbruch der Gelbfieber-Erkrankung.

Gelbfieber-Übertragung: So kannst du dich mit dem Virus infizieren

Das Gelbfiebervirus wird durch den Stich tropischer Stechmücken auf den Menschen übertragen. Im Vordergrund stehen dabei vor allem Mücken der Gattungen Aedes, Haemagogus und Sabethes. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind äußerst selten und nur über Blutkonserven möglich.

Der Übertragungszyklus findet vor allem im Tierreich statt: Im Regenwald zirkuliert das Gelbfiebervirus zwischen Wald-Steckmücken und Affen. Beim Stich eines infizierten Affen nehmen die Mücken das Virus auf und bleiben danach ein Leben lang infiziert. Über ihre Speicheldrüsen geben sie es fortan bei jedem Stich weiter.

Auch Menschen, die sich in Regenwäldern aufhalten, können sich auf diese Weise mit Gelbfieber infizieren. Dabei spricht man auch von Dschungel-Gelbfieber, allerdings sind diese Fälle vergleichsweise selten. Das Virus ist auch unter Mücken der Art Aedes aegypti verbreitet, die in der Nähe von Menschen brüten. Eine Ansteckung ist in den betroffenen Regionen (Endemiegebieten) demnach auch in städtischem Umfeld möglich.

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Gelbfieber-Gebiete: Wo kommt das Virus vor?

Gelbfieber tritt in tropischen Regionen AfrikasSüd- und Mittelamerikas auf. Besonders stark betroffen sind die Länder:

  • Bolivien
  • Brasilien
  • Ecuador
  • Kolumbien
  • Peru.

Aus tropischen Regionen Asiens wurden bislang keine Fälle von Gelbfieber bekannt, obwohl die Gelbfiebermücke Aedes aegypti dort vorkommt. Erkrankungen außerhalb Afrikas sowie Süd- und Mittelamerikas gehen meist auf Reiserückkehrer zurück.

Für die Einreise in bestimmten Ländern ist eine Gelbfieberimpfung zwingend erforderlich, darunter Uganda, Kenia oder Paraguay. Doch nicht in allen Ländern, in denen Gelbfieber vorkommt, ist eine Impfung verpflichtend. Das Auswärtige Amt empfiehlt jedoch allen Reisenden, die in betroffene Regionen einreisen, sich vorher impfen zu lassen.

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Gelbfieberimpfung: Das musst du dazu wissen

Es gibt keine Medikamente oder Therapien, mit denen Gelbfieber behandelt werden kann. Daher ist es besonders wichtig, einer Infektion durch Impfung vorzubeugen.

Für Gelbfieber ist ein effektiver Lebendimpfstoff verfügbar: Bei mehr als 96 Prozent der Geimpften können Antikörper nachgewiesen werden. Die Immunität tritt rund zehn Tage nach der Impfung ein. Wenn du in ein betroffenes Gebiet reisen möchtest, solltest du dich also mindestens zehn Tage vorher impfen lassen. Allerdings geht das nicht beim Hausarzt: Gelbfieberimpfungen dürfen nur in staatlich zugelassenen Gelbfieberimpfstellen durchgeführt werden. Eine Liste dieser Impfstellen findest du hier.

Für Menschen mit Hühnereiweißallergie ist der Impfstoff allerdings nicht geeignet. Auch immungeschwächte Personen, Schwangere und Säuglinge unter neun Monaten sollten nicht geimpft werden. Bei Personen über 60 Jahre muss eine Impfung im Einzelfall abgewogen werden, da sie ein erhöhtes Risiko für schwere Nebenwirkungen haben. Zwei sehr seltene, aber schwere Nebenwirkungssyndrome sind nach Impfung bekannt:

  • Gelbfieber-Vakzine-assoziierte neurologische Erkrankung, die fast nur bei Säuglingen vorkommt, und
  • Gelbfieber-Vakzine-assoziierte viszerale Erkrankung, die einer Gelbfieber-Infektion entspricht und bei einem von einer Million Fälle auftritt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dem Impfstoff eine lebenslange Wirksamkeit beschieden. Demnach ist eine einmalige Impfung ausreichend und ermöglicht bei Eintragung in einem internationalen Impfausweis ein Leben lang die Einreise in Endemiegebiete. Die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland weicht von der WHO-Entscheidung ab und empfiehlt weiterhin eine Auffrischimpfung, wenn zehn oder mehr Jahre seit der Erstimpfung vergangen sind. Nach der zweiten Impfung sind keine weiteren Auffrischimpfungen mehr notwendig.

Gelbfieber: Wie kann ich eine Ansteckung vorbeugen?

Eine Impfung ist die mit Abstand wichtigste und effektivste Maßnahme, um sich vor einer Gelbfieber-Infektion zu schützen. Zusätzlich solltest du dich in den betroffenen Regionen generell vor Mückenstichen schützen, da auf diesem Weg auch andere gefährliche Krankheitserreger übertragen werden können und nicht immer ein Impfstoff verfügbar ist. Folgende Maßnahmen sind daher empfehlenswert:

  • Trage lange Hosen und langärmelige Oberteile sowie Socken, um möglichst viel Hautoberfläche zu bedecken.
  • Imprägniere alle Kleidungsstücke (außer Unterwäsche) mit Anti-Mücken-Sprays, die den Wirkstoff Permethrin enthalten. Diese Mittel kannst du in der Apotheke kaufen.
  • Behandle alle sichtbaren Hautbereiche mit Moskitomitteln, die den Wirkstoff DEET enthalten. Für Schwangere und Kinder werden Produkte mit dem Wirkstoff Icaridin empfohlen. 
  • In tropischen Regionen solltest du immer unter einem intakten Moskitonetz schlafen. Diese sind in den Unterkünften vor Ort meist vorhanden. Zur Sicherheit kannst du aber auch ein Reisemoskitonetze mitnehmen.

Häufige Fragen zu Gelbfieber

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