Getestet: Lohnt es sich wirklich, einen Stau zu umfahren?
- Veröffentlicht: 17.12.2019
- 09:53 Uhr
- Galileo
WHAT THE FAKT
Diese Zahlen frustrieren: Laut ADAC-Bilanz staute es sich 2018 jeden Tag auf rund 4.200 Kilometern. Die Gesamtlänge aller Staus reicht 38-mal um die Erde. Insgesamt hat sich die Stauanzahl in den letzten 8 Jahren vervierfacht – Tendenz weiter steigend!
Ist Umfahren die Lösung? Wir haben's auf der Strecke zwischen München und Salzburg mit 3 Fahrern überprüft: Tom blieb auf der Stammstrecke, auch im Stau. Basti fuhr mit Google Maps auf Seitenstraßen. Celine ist klassisch Straßenhinweisschildern gefolgt.
Das Ergebnis: Tom kam trotzdem als Erster an! Basti war 5 Minuten später am Ziel, Celine sogar 15 Minuten. In der Regel geht's nicht schneller, der Blechlawine auszuweichen. Erst bei Staus ab einer Länge von 10 Kilometern lohnt sich eine Alternativroute.
Wie entsteht ein Stau überhaupt? Meist sind Unfälle oder Baustellen schuld. Doch auch überflüssiges Bremsen zieht Autoschlangen nach sich: Die nachfolgenden Autos müssen umso stärker abbremsen, was zum Stopp führt. Praktisch alle trifft das unnötige Manöver – außer den Verursacher. Experten sprechen von sogenannten Phantomstaus.
Lernen vom Tierreich: Ameisen stehen nie im Stau – trotz schier endloser Kolonnen. Sie bewegen sich stets gleich schnell und kommunizieren miteinander. Dieses Prinzip soll auch uns helfen: Autonome Fahrzeuge könnten sich ebenso abstimmen und so Stop'n'gos verhindern.
So gehst du dem Nervenkiller aus dem Weg: Vermeide erstens Fahrten zwischen 7 und 9 sowie 15 und 18 Uhr. Dann ist die Rushhour im Berufsverkehr. Zweitens fährst du weite Strecken am besten nicht am Stau-Tag Nummer 1, dem Mittwoch.