Grusel-Wald Hoia Baciu: Kennst du Europas "Bermuda-Dreieck"?
Veröffentlicht: 01.06.2021
08:45 Uhr
Carina Neumann-Mahlkau
Flüsternde Stimmen, geisterhafte Irrlichter und verschwundene Menschen - um den transilvanischen Wald Hoia Baciu ranken sich haarsträubende Grusel-Geschichten. Was ist dran?
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Das Wichtigste zum Thema Grusel-Wald Hoia Baciu
Das Wald-Gebiet Hoia Baciu liegt im rumänischen Transsilvanien - die Region ist auch die Heimat des berüchtigten Graf Draculas.
Dem Volksmund nach ist der Wald nach einem Hirten namens "Hoia Baciu" benannt, der hier vor langer Zeit mitsamt seiner Schafsherde spurlos verschwand. Mehr dazu weiter unten.
Den Mythen nach verschwinden immer wieder Menschen im Wald - und auch die Kompasse sollen hier verrückt spielen. Das brachte dem Hoia Baciu den Namen "Bermuda-Dreieck Europas" ein. Wir haben uns dort mal umgesehen.
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Diese Schauer-Märchen erzählt man sich über den Hoia Baciu
Grusel-Wald Hoia Baciu: Kennst du Europas "Bermuda-Dreieck"?
Ein paar Jahre später verschwand ein kleines, 5-jähriges Mädchen im Wald. Jahre später soll sie plötzlich unversehrt wieder aufgetaucht sein - sie konnte sich aber an nichts mehr erinnern.
Mitten im Wald gibt es eine kreisrunde Lichtung. In den 1960er Jahren gab es hier mehrere Ufo-Sichtungen. Die Menschen glauben, die Lichtung sei ein Portal zu einer anderen Welt. Einst soll eine Frau auf der Lichtung verschwunden und Jahre später mit Münzen aus dem 15. Jahrhundert in der Hand wieder aufgetaucht sein.
Wald-Besucher:innen berichten immer wieder von glühenden Augen, flüsternden Stimmen, seltsamen Schatten und Irrlichtern im Wald. Das lockt Geister-Jäger:innen aus aller Welt an.
Die Bäume sind seltsam deformiert und sehen verbrannt aus, obwohl es in dem Wald nie gebrannt hat. Auf Fotos vom Wald sollen immer wieder verschwommene Gesichter zwischen den Bäumen auftauchen und wieder verschwinden.
Besucher:innen berichten von Unwohlsein, Beklemmung und Übelkeit, die sie im Wald plötzlich überkommt. So manche(r) soll den Hoia Baciu mit Verbrennungen und Biss-Spuren verlassen haben.
Der Wald ist schlecht ausgeschildert und offenbar in einem großen Funkloch. Menschen berichten immer wieder, dass ihr Navi dort spinnt und man sich leicht verläuft. Selbst die Kompasse sollen im Wald verrückt spielen. Der rumänische Diktator Nicolae Ceaucescu erklärte den Wald einst zur Sperrzone.
Dracula gab’s wirklich – das Leben von Vlad III. Drăculea
Blutdurstig, grausam und gefürchtet: Der Vampir Graf Dracula aus dem Schauer-Roman des irischen Schriftstellers Bram Stoker hat ein historisches Vorbild: den Grafen Vlad lll. Er lebte etwa von 1431 bis 1477 und ging als bestialischer Tyrann in die Geschichte ein. Sein Beiname war "der Pfähler", denn er soll Tausende seiner Feinde aufgespießt und sich daran ergötzt haben.
Weitere Vampir-mäßige Einflüsse auf die Roman-Figur:
🩸 Er soll gerne das Blutseiner Feinde getrunken haben.
🐲 Sein Vater Graf Vlad ll. wurde auch "Dracul" ("Drache") genannt, da er Mitglied beim Drachen-Orden war. Vlad lll. erhielt dadurch den Beinamen "Drăculea" ("Sohn des Drachen").
🏰 Fun Fact: Das Schloss Bran, das als Dracula-Schloss gilt und auch auf Souvenirs abgebildet ist, soll Vlad lll. in Wahrheit nie betreten haben.
Krzywy Las, der "Krumme Wald" in Polen, macht seinem Namen alle Ehre. Hunderte Kiefern sind seltsam gekrümmt. Warum, weiß man bis heute nicht genau. Erklärungsversuche: Sie wurden als junge Bäume absichtlich verformt (z.B. für Möbel- oder Schiffbau), Natur-Katastrophen, Magnetfelder oder Chemikalien im Boden.
Auch bei diesem sogenannten "Tanzenden Wald" beim russischen Kaliningrad geht es nicht mit rechten Dingen zu: Niemand weiß, warum die Kiefern so spiralenförmig verdreht sind. Es heißt, die Bäume würden des nachts ein Eigenleben führen und tanzen, um dann beim Morgengrauen in ihrer Bewegung zu erstarren.
Auch in Deutschland haben wir einen schaurigen Wald: den "Gespenster-Wald" in Nienhagen an der Ostsee. Die salzige See, der starke Wind und tosende Stürme gaben den Bäumen über die Jahre ihre kahle, gespenstische Gestalt. Den Legenden nach soll der Wald ein Treffpunkt für Hexen und Geister sein.
Der japanische Aokigahara-Wald nahe Tokio sieht verwunschen aus, hat aber eine traurige Geschichte. Er wird auch "Selbstmord-Wald" genannt, weil viele Menschen hier den Freitod begehen. Viele Geschichten von Geistern und verlorenen Seelen ranken sich um diesen Ort. Auf dem Schild stehen eine Notfall-Nummer und die Worte "Das Leben ist ein kostbares Geschenk. Bitte bleib nicht allein mit deinen Problemen und sprich mit uns."
Diesen Wald-Geistern hier sind die meisten schon begegnet: Glüh-Würmchen. In einem Wald in North Carolina, USA, sind des nachts besonders viele unterwegs - und dank Langzeit-Belichtung erinnern diese Bilder an einen irdischen "Avatar-Wald".
Das Klima im märchenhaften Hoh-Regenwald bei Washington ist so feucht, dass Moos die riesigen Bäume überwuchert. Hier soll ein geheimes Naturvolk im Verborgenen leben.
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