Was ist eigentlich Gummi? Herstellung, Verwendung und weitere Fakten
- Veröffentlicht: 16.08.2020
- 17:30 Uhr
- Galileo
Gummi ist elastisch, wasserabweisend und widerstandsfähig - ideal für Autoreifen, Dichtungen, Handschuhe und Kondome. Schon die Mayas verwendeten Kautschuk, doch es war nicht elastisch. Dies schaffte erst die Vulkanisation.
Kautschuk: die Basis für Gummi
🌳 Naturkautschuk wird aus dem Milchsaft (Latex) der Kautschuk-Bäume gewonnen. Es gibt aber auch synthetisch hergestelltes Kautschuk. Es basiert auf Erdöl.
🛶 Schon die Mayas formten aus Kautschuk Gummi-Bälle. Und die Ureinwohner im Amazonasgebiet nutzen Latex schon lange zum Abdichten ihrer Boote.
🌋 Richtig elastischen und stabilen Gummi gibt es aber erst seit 1839, als die Vulkanisation erfunden wurde.
🌡 Hierbei wird dem Kautschuk Schwefel zugegeben und die Masse dann unter Druck auf rund 150 Grad für etwa 10 Minuten erhitzt. Der Schwefel bildet Brücken zwischen den Kautschuk-Molekülen und macht die Masse so elastisch.
Der "weinende" Kautschukbaum
Was ist eigentlich Gummi? Herstellung, Verwendung und weitere Fakten
Kondom: Eine Revolution
🐑 Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab es aufgerollte Kondome aus Kautschuk zu kaufen. Vorher nutzte man oft Schafsdärme.
🌋 Ab 1930 wurden die Kondome aus flüssigem Latex hergestellt, indem ein Glaskolben darin eingetaucht wurde. Dann wurde das Latex vulkanisiert.
😷 Bis heute sind die meisten Kondome aus Naturlatex. Für Allergiker gibt es aber auch welche aus anderen Materialien.
🎈 Übrigens: Von Latex-Produkten spricht man, wenn sie durch Eintauchen einer Form in flüssigen Latex entstehen, also zum Beispiel Kondome, Latexhandschuhe und Luftballons.
Latex-Allergie: Die Eiweiße sind schuld
Einige Menschen haben eine Allergie auf Naturlatex. Sie vertragen bestimmte Eiweiß-Bestandteile nicht und bekommen einen Hautausschlag oder auch Atemprobleme. Synthetischer Kautschuk wird dagegen gut vertragen.
Autoreifen: Hier steckt der meiste Kautschuk drin
Durch die Erfindung der Autoreifen stieg die Kautschuk-Nachfrage ab Mitte des 19. Jahrhunderts enorm an.
Heute ist die Autoreifen-Industrie der mit Abstand größte Abnehmer von Naturkautschuk. Für die Produktion wird aber auch synthetischer Kautschuk beigemischt.
Das Problem: Der Abrieb. Der Großteil des Mikroplastiks in der Umwelt stammt von Reifen.
Unglaublich: Ein Reifen wiegt nach 40.000 Kilometer gerade mal 1,5 Kilogramm weniger. Allein in Deutschland entstehen so pro Jahr 120.000 Tonnen Reifenabrieb.