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Für sein weißes Fell berühmt: Aber ist das Hermelin wirklich weiß?

  • Veröffentlicht: 04.03.2023
  • 07:45 Uhr
  • Sven Hasselberg

Hermelin-Pelz schmückt die Mäntel von Königinnen und Königen. Doch ist der Marder wirklich weiß? Und: Was für ein Tier ist das überhaupt und warum schlägt es Purzelbäume? Wir haben uns in seinem Bau mal umgesehen. Im Clip: Alles zum neuen Pelz-Siegel.

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Das Wichtigste zum Thema Hermeline

  • Das Hermelin ist nichts anderes als das "Große Wiesel". So heißt es in Abgrenzung zum kleineren Mauswiesel. Beide gehören zur Familie der Marder und unterscheiden sich im Fell: Die Schwanzspitze des Hermelins ist nämlich schwarz.

  • Über das restliche Fell des Hermelins ist vor allem eins bekannt - es ist weiß. Egal ob in Gemälden oder Wappen: Das Hermelin wird meist als weißes Tier dargestellt. Immerhin ist es auch für seinen wertvollen weißen Pelz berühmt. Dieser ist auch heute noch ein Symbol von Macht.

  • Das Kuriose: Das Hermelin ist gar nicht immer weiß - es wechselt seine Farbe. Der Pelz an Kopf, Rücken und Beinen ist nur im Winter weiß - und zwar zur Tarnung im Schnee. Im Sommer wechselt das Hermelin sein Fell und ist immer braun, mit hellem Bauch.

  • Aber nicht nur das: Hermeline, die in warmen Regionen leben, bleiben ganzjährlich braun und vollziehen keinen Fellwechsel. Leben sie in Kaltgebieten mit ewigem Schnee, bleiben sie das ganze Jahr über weiß.

  • Welche Umweltfaktoren und hormonellen Prozesse den Fellwechsel herbeiführen, warum das Hermelin flink wie ein Wiesel ist und sein Pelz seit Jahrhunderten Krönungsmäntel schmückt, erfährst du unten.

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Fakten zum Hermelin

Für sein weißes Fell berühmt: Aber ist das Hermelin wirklich weiß?

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Länge, Gewicht, Alter, Nahrung und Feinde des Hermelins im Steckbrief.

Länge, Gewicht, Alter, Nahrung und Feinde des Hermelins im Steckbrief.

Hier kommt der Hermelin weltweit vor.

Hier kommt der Hermelin weltweit vor.

Steckbrief und Verbreitung des Hermelin

Name: Hermelin

Wissenschaftlicher Name: Mustela erminea

Familie: Marder

Alter: 2 bis 3 Jahre

Länge: 30 bis 40 cm, Schwanz nochmals 12 cm

Gewicht: bis zu 360 Gramm

Nahrung: Mäuse, Vögel, Eier, Fische, Eidechsen, Insekten

Feinde: Greifvögel, Menschen, Füchse, Katzen

Lebensweise: tag- und nachtaktiv

Lebensraum: Das Hermelin lebt in Höhen von bis zu 3.000 Metern

Verbreitung: Europa, Nord- und Zentral-Asien, Kanada, Grönland, Norden der USA, Neuseeland

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Weißer Winterpelz - ein Leben für alle Felle

Das weiße Fell des Hermelins ist ein Schutzmechanismus. Egal ob sie selbst jagen oder gejagt werden - mit dem weißen Fell können sie sich bestens im Schnee tarnen. Der Fellwechsel hat also evolutionäre Vorteile.

Er wird ausgelöst durch die veränderten Lichtverhältnisse zu den unterschiedlichen Jahreszeiten. Dadurch laufen im Körper verschiedene chemische Prozesse ab. Das Hormon Melatonin ist nicht nur für den Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich, sondern auch für die Pigmentierung, also Färbung von Haut und Haar. Verändert sich der Melatonin-Haushalt durch den Einfluss des Lichtwechsels, bewirkt das eine veränderte Produktion des Hormons Prolactin. Das ist auch für das Haarwachstum verantwortlich.

Im Winter wird die Produktion eher unterdrückt und somit bildet sich das Winterfell. Pigmentlose Haare sind zudem auch breiter und haben größerer Luftkammern. Dadurch helfen sie besser bei der Isolation gegen Kälte. Das Phänomen betrifft natürlich nicht nur das Hermelin. Forschende konnten beobachten, dass verschiedene Arten in einer Gegend wie Schneehase, Polarfuchs oder Schneehuhn ihren Fell- oder Feder-Wechsel zeitgleich synchronisieren.

Fortpflanzung: Nachwuchs beim Hermelin

Für sein weißes Fell berühmt: Aber ist das Hermelin wirklich weiß?

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Dating im Sommer: Hermeline sind Einzelgänger und finden nur zur Paarung im Spätfrühling und Sommer zusammen. Weibchen verbleiben dabei im Revier. Männchen wandern auf der Suche nach einer Partnerin. Reviere von Männchen und Weibchen können überlappen. Das gleiche Geschlecht teilt sich kein Revier.
© picture alliance / blickwinkel/S. Gerth

Dating im Sommer: Hermeline sind Einzelgänger und finden nur zur Paarung im Spätfrühling und Sommer zusammen. Weibchen verbleiben dabei im Revier. Männchen wandern auf der Suche nach einer Partnerin. Reviere von Männchen und Weibchen können überlappen. Das gleiche Geschlecht teilt sich kein Revier.

Trächtigkeit mit Winterpause: Das befruchtete Ei begibt sich über die kalte Jahreszeit monatelang in der Mutter in „Keimruhe“. Es nistet sich dann erst im Frühjahr ein. Während einer erneuten Tragzeit von wenigen Wochen entwickeln sich die Embryos. Dadurch fällt die Geburt der Jungtiere nicht in den unwirtlichen Winter.
© picture alliance / blickwinkel/AGAMI/A. Ghignone

Trächtigkeit mit Winterpause: Das befruchtete Ei begibt sich über die kalte Jahreszeit monatelang in der Mutter in „Keimruhe“. Es nistet sich dann erst im Frühjahr ein. Während einer erneuten Tragzeit von wenigen Wochen entwickeln sich die Embryos. Dadurch fällt die Geburt der Jungtiere nicht in den unwirtlichen Winter.

Trubel im Bau: Die Jungen kommen von März bis Mai zur Welt. Ein Wurf kann aus drei bis sogar neun Tieren bestehen. Sie wiegen jeweils um die 3 Gramm. Nach der Geburt öffnen sie erst nach sechs Wochen die Augen, für sieben Wochen werden sie gesäugt. In der freien Wildbahn ist die Jungtiersterblichkeit sehr hoch.
© picture alliance / dpa | Otter-Zentrum

Trubel im Bau: Die Jungen kommen von März bis Mai zur Welt. Ein Wurf kann aus drei bis sogar neun Tieren bestehen. Sie wiegen jeweils um die 3 Gramm. Nach der Geburt öffnen sie erst nach sechs Wochen die Augen, für sieben Wochen werden sie gesäugt. In der freien Wildbahn ist die Jungtiersterblichkeit sehr hoch.

Schnell erwachsen: Die Weibchen bilden mit ihren Jungen nur kurz eine Familie. Hermeline sind schon nach 3 Monaten selbständig. Dabei können sie in einer Nacht bis zu 15 Kilometer durch die Wildnis schweifen. Männchen werden mit einem Jahr geschlechtsreif. Weibchen sind es bereits als Jungtiere mit 5 bis 6 Wochen und werden dann oft schon vom eigenen Vater gedeckt.
© picture alliance / blickwinkel/S. Gerth

Schnell erwachsen: Die Weibchen bilden mit ihren Jungen nur kurz eine Familie. Hermeline sind schon nach 3 Monaten selbständig. Dabei können sie in einer Nacht bis zu 15 Kilometer durch die Wildnis schweifen. Männchen werden mit einem Jahr geschlechtsreif. Weibchen sind es bereits als Jungtiere mit 5 bis 6 Wochen und werden dann oft schon vom eigenen Vater gedeckt.

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Fun-Facts zum Hermelin

👁 Mit allen Sinnen: Im Gegensatz zu anderen Tieren verlässt das Hermelin sich nicht auf einen Hauptsinn. Bei ihm sind Sehen, Riechen und Hören sehr gut ausgeprägt. So verständigen sie sich durch Trillern und drohen mit Schreien im Hochfrequenz-Bereich.

🌊 Sportler: Hermeline sind nicht nur extrem gute Kletterer und Springer. Während andere Tiere oft wasserscheu sind, sind Hermeline gute Schwimmer. Das hilft bei der Partnersuche über längere Strecken, auf der Flucht und bei der Jagd nach Fischen.

🌀 Purzelbäume: Das Hermelin nutzt die Neugier seiner Beute. Zur Ablenkung schlägt es Purzelbäume und Salti. Die Beutetiere schauen fasziniert zu oder sind so verwirrt, dass sie nicht wissen, in welche Richtung sie flüchten sollen. Kommt das Hermelin nahe genug, schlägt es zu.

🦷 Tödliches Raubtier: Der Biss des Hermelins hat erstaunliche Kraft. Es kann Tiere töten, die viel größer sind, zum Beispiel Kaninchen. Das Hermelin zielt auf den Nacken und durchtrennt die Wirbelsäule.

🐾 Sprichwörtlich: Der Vergleich "Flink wie ein Wiesel" stammt daher, dass sie schnell und wendig sind und sich in enge Mauselöcher zwängen. Der Abstand vom Bauch zum Boden ist wegen der kurzen Beine niedrig. Deshalb schlüpfen sie überall durch.

🏆 Tier des Jahres: In der Schweiz wurde das Hermelin 2018 zum Tier des Jahres gewählt. Damit wollte die Jury darauf aufmerksam machen, dass mehr Lebensräume und Wanderkorridore für heimische Wildtiere geschaffen werden müssen.

Gut angepasster Alleskönner: Das Hermelin gehört zur Familie der Marder. Es lebt in Europa nördlich der Alpen und Pyrenäen bis hin die subarktischen Regionen. Im ewigen Schnee ist sein Fell weiß. Auch in Nordamerika und Asien ist es zuhause. Dabei bevorzugt es Wiesen, Hecken, Gärten, Freilandgehölze und nistet sich gerne unter Stein- oder Holzhaufen ein. In richtigen Wäldern lebt es eher nicht. Wichtig ist ihm vor allem der Nahrungs-Nachschub. Deshalb wohnt es gerne dort, wo es auch viele Mäuse gibt. Um seine Beute zu verwirren schlägt es Purzelbäume.
Gut angepasster Alleskönner: Das Hermelin gehört zur Familie der Marder. Es lebt in Europa nördlich der Alpen und Pyrenäen bis hin die subarktischen Regionen. Im ewigen Schnee ist sein Fell weiß. Auch in Nordamerika und Asien ist es zuhause. Dabei bevorzugt es Wiesen, Hecken, Gärten, Freilandgehölze und nistet sich gerne unter Stein- oder Holzhaufen ein. In richtigen Wäldern lebt es eher nicht. Wichtig ist ihm vor allem der Nahrungs-Nachschub. Deshalb wohnt es gerne dort, wo es auch viele Mäuse gibt. Um seine Beute zu verwirren schlägt es Purzelbäume.© picture alliance / blickwinkel - M. Kuehn

Das Hermelin als Akrobat

Im Dokumentarfilm "Ailos Reise" über ein neugeborenes Rentier, hatte ein Hermelin-Weibchen 2019 einen sensationell flinken Gastauftritt.  

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Der Hermelinpelz - Symbol der Mächtigen

Noch heute tragen Königinnen oder Könige zu offiziellen Anlässen ihre prachtvollen Zeremonien-Mäntel mit Hermelinbesatz oder auch Nerz-Pelz. Diese Gewänder stammen aus Zeiten, in denen Kleidung den Stand einer Person eindeutig definierte. Der Hermelinpelz war fester Bestandteil dieser hochadeligen Garderobe. Er diente auch als Besatz und Futter für Kronen.

Hochadelige Kleidung definierte sich oft über Farben. Einige von ihnen durften nur von Herrschenden getragen werden. Das Weiß des Hermelin-Fells gehörte dazu. Es galt als Zeichen der physischen, aber auch besonders der seelischen Reinheit. Es stand für Frieden und Religiosität.

Deshalb taucht das Hermelin als Tier oder aber das stilisierte Muster seines Pelzes mit den schwarzen Schwanzspitzen oft in Wappen auf. Auch die Flagge der französischen Bretagne feiert das Symboltier der Region durch diese Muster. Hier entstand 1381 ebenso ein Ritterorden wie im italienischen Königreich Neapel 1464, der sich Hermelinorden nannte.

Krönung in Amsterdam: 2013 trug König Willem-Alexander der Niederlande zu seiner Krönung einen traditionellen Mantel mit Hermelinbesatz. Das Foto zeigt ihn mit Königin Maxima beim Einzug in die Kirche, Nieuwe Kerk. Der Mantel geht auf seinen Vorfahren Wilhelm I. zurück und stammte ursprünglich aus dem Jahr 1815. Im heutigen Ornat sind noch Teile des Originals verarbeitet, andere mussten ausgebessert werden.
Krönung in Amsterdam: 2013 trug König Willem-Alexander der Niederlande zu seiner Krönung einen traditionellen Mantel mit Hermelinbesatz. Das Foto zeigt ihn mit Königin Maxima beim Einzug in die Kirche, Nieuwe Kerk. Der Mantel geht auf seinen Vorfahren Wilhelm I. zurück und stammte ursprünglich aus dem Jahr 1815. Im heutigen Ornat sind noch Teile des Originals verarbeitet, andere mussten ausgebessert werden.© picture alliance / ATP / ATP

Häufig gestellte Fragen zum Hermelin

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