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Gesundheit

Heterochromie: Darum haben manche Menschen verschiedene Augenfarben

  • Veröffentlicht: 04.03.2024
  • 05:00 Uhr
  • Sven Hasselberg
Besonderes Merkmal: Zwei unterschiedliche Augenfarben faszinieren das Gegenüber meist, weil eine Heterochromie so selten ist. Auch Schauspielerin Kate Bosworth, bekannt aus „Superman Returns“ oder „Still Alice“, besitzt in ihrem rechten Auge neben der blauen Farbe einen braunen Sprenkel.
Besonderes Merkmal: Zwei unterschiedliche Augenfarben faszinieren das Gegenüber meist, weil eine Heterochromie so selten ist. Auch Schauspielerin Kate Bosworth, bekannt aus „Superman Returns“ oder „Still Alice“, besitzt in ihrem rechten Auge neben der blauen Farbe einen braunen Sprenkel.© picture alliance / Richard Shotwell/Invision/AP

Bei einer Heterochromie kann jedes Auge eine andere Farbe besitzen. Aber warum ist das so, wie oft kommt es vor und wie gefährlich ist es?

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Heterochromie: Das Wichtigste in Kürze

  • Die unterschiedliche Pigmentierung der Iris nennt sich Heterochromie. Diese kann innerhalb eines Auges vorkommen, oder die Farben des linken und des rechten Auges unterscheiden sich.

  • Dieses Phänomen ist selten. Es kommt Schätzungen zufolge bei einem Prozent der Bevölkerung oder gar bei weniger vor.

  • Meist ist die Heterochromie harmlos, Ursache ist eine Gen-Mutation. In einigen Fällen können Krankheiten oder die Einnahme von Medikamenten dafür verantwortlich sein.

  • Heterochromie tritt nicht nur bei Menschen auf. Bei Hunden oder Katzen ist sie sogar viel häufiger. Willst du wissen, bei welchen Rassen sie besonders oft auftritt? Dann lies weiter.

Was ist Heterochromie und wie wirkt sie sich auf die Augenfarbe aus?

Der Begriff Heterochromie stammt aus dem Griechischen und bedeutet "ungleiche Färbung". Dahinter verbirgt sich meist eine Störung der Pigmentierung.

Für die Farbe der Augen, Haare oder Haut ist der körpereigene Farbstoff Melanin verantwortlich. Dieser wird aus der Aminosäure Tyrosin gebildet und in der Regenbogenhaut des Auges, also der Iris, eingelagert. Normalerweise gilt die Regel: Je weniger Melanin, desto heller das Auge. Wenig Melanin macht dir Iris also blau und besonders viel Melanin führt zu braunen Augen.

Dieser Prozess der Synthetisierung kann nun beispielsweise durch eine Genmutation gestört sein und ein Auge erhält dadurch weniger Melanin. Also hat ein Mensch zwei unterschiedliche Augenfarben. Es kann aber auch dazu führen, dass einige Stellen in ein und demselben Auge unterversorgt werden, und somit unterscheidet sich die Augenfarbe regional in einer Iris. Ist dieses Phänomen angeboren, ist es meist harmlos. Man spricht von einer kongenialen Heterochromie. 

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Welche Formen von Heterochromie gibt es?

  • Heterochromia iridium: Das ist die Heterochromie, bei der das linke und das rechte Auge unterschiedliche Farben haben. Sie wird auch vollständige Heterochromie genannt.
  • Heterochromia iridis: Hier kommt die Heterochromie innerhalb eines Auges vor.  Sie wird auch "partiell" genannt, kommt also nur in Teilen vor. Davon gibt es verschiedene Arten. Die Erklärung hierzu zeigen dir folgende Beispiele.
  • Zentrale Heterochromie: Hierbei ist ein Ring um die Pupille anders gefärbt als der Rest der Iris. Die Heterochromie liegt also im Zentrum des Auges. Bei einer Heterochromie ist dieser Ring deutlich sichtbarer, als wenn sich Teile eines gewöhnlichen Auges nur in der Farbintensität der Augenfarbe unterscheiden.
  • Sektorielle Heterochromie: Hier kommt es zu unterschiedlichen Farben innerhalb einer Iris, die in einem oder mehreren Flecken verteilt über die Regenbogenhaut sitzen. Die Iris kann gesprenkelt sein, die Flecken können auch unterschiedliche Größen haben.
  • Simplex: Oft werden die unterschiedlichen Pigmentierungen auch in die Kategorien Heterochromia simplex und Heterochromia complicata unterteilt. Hinter simplex, also der "einfachen", verbirgt sich eine Heterochromie, die meist schwach ist, und die keine pathologischen Folgen hat, also nicht mit einer Krankheit verbunden ist oder einer Beeinträchtigung des Sehens.
  • Complicata: Bei der komplizierten variante "Heterochromia complicata" handelt es sich um das Fuchs-Uveitis-Syndrom. Mehr dazu und zu anderen Krankheiten und Syndromen, die zu Heterochromie führen können, erfährst du unten.
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Siehst du mit verschiedenen Augenfarben schlechter?

Meist beeinträchtigt die unterschiedliche Färbung der Iris weder die Sehschärfe noch die Gesundheit des Auges. Sie wird als Laune der Natur angesehen. In anderen Fällen kann sie Ausdruck verschiedener Syndrome oder Krankheiten sein. Dazu gehören:

Fuchs-Uveitis-Syndrom: Hierbei gibt es im Auge auch an der Iris eine chronische Entzündung. Die kann zu einer Trübung von Glaskörper und Linse, zu Grünem oder Grauem Star führen. Die Krankheit ist wenig erforscht, anscheinend könnte aber eine Virusinfektion der Grund sein. Das hellere Auge leidet dabei an der Entzündung.

Passow-Symptomenkomplex: Hierbei treten verschiedene Syndrome gemeinsam auf. Dazu zählen unter anderem das Horner-Syndrom, also eine Nervenschädigung, bei der oft das Oberlid herabhängt oder die Pupille verengt ist. Ebenfalls kann eine Iris-Heterochromie mit einhergehen.

Waardenburg-Syndrom:  Bei der Erbkrankheit kommt es nicht nur zur Heterochromie, sondern auch zu Pigmentstörungen von Haaren oder Haut. Es gibt verschiedene Formen des Syndroms, bei denen es auch zu einer Verformung des Gesichtes, zu extremer Schwerhörigkeit oder gar Taubheit kommen kann.

Folge von Medikamenten: Auch die Einnahme verschiedener Medikamente wie Augentropfen oder Mitteln zur Senkung des Augeninnendrucks können manchmal eine Heterochromie herbeiführen.

Heterochromie bei Hunden und Katzen

Bei Hunden und Katzen kommt die Heterochromie weitaus häufiger vor als bei Menschen. Hier wird sie meist "Odd-Eyed-Phänomen" genannt, also das Phänomen der "merkwürdigen Augen".

Bei Katzen sind es meist weiße oder weiß-gescheckte Tiere, die eine unterschiedliche Augenfarbe aufweisen. Bei den Hunden tritt die Heterochromie bei bestimmten Rassen besonders oft auf. Dazu zählen vor allem Huskys, Border Collies oder auch Australian Sheperds. Sie zählen zu den Merle-Hunden, also Hunden, bei denen das Fell eine besondere Färbung aus Flecken oder Streifen aufweist. Es besitzt also ein spezifisches Muster für die Rasse.

Katzenaugen: Bei weißen oder weiß-gescheckten Katzen geht die Heterochromie auch oft mit Taubheit einher.
Katzenaugen: Bei weißen oder weiß-gescheckten Katzen geht die Heterochromie auch oft mit Taubheit einher. © picture alliance/dpa/ Jens Kalaene

Ursachen, warum Heterochromie bei Hunden und Katzen öfter auftritt, gibt es mehrere. Da gerade bei den Rasse-Züchtungen Tiere mit den gleichen Merkmalen gehäuft miteinander gepaart werden, tritt dadurch beispielsweise auch die Mutation häufiger auf, die die Heterochromie hervorrufen kann. Dies wiederum kann auch mit der bestimmten Scheckung des Felles, die durch die Züchtung erreicht werden soll, zusammenhängen.

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Häufige Fragen zu Heterochromie

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