"Horizon: Forbidden West": Tier-Roboter wie in dem Game gibt's in echt
- Veröffentlicht: 17.02.2022
- 17:45 Uhr
- Claudia Frickel
Furchteinflößende Roboter-Raptoren kontrollieren im neuen Game "Horizon: Forbidden West" die Welt. Zum Glück ist das nur eine Science-Fiction-Story. Aber Tier-Roboter existieren längst unter uns – und tun Gutes.
Tier-Roboter: Was du dazu wissen musst.
Übermächtige Roboter-Tiere bevölkern die Erde: Kobras, Schildkröten oder Raptoren, also fleischfressende Vögel. Die junge Maschinen-Jägerin Aloy bekämpft die Hightech-Feinde und versucht, den Ursprung einer mysteriösen Seuche finden. Das alles ist zum Glück nicht real, sondern das Setting eines neuen Games.
"Horizon Forbidden West" ist das Nachfolgespiel von "Horizon Zero Dawn" aus dem Jahr 2017. Du kannst es ab 18. Februar auf PlayStation 5 und PS4 zocken.
Zwar existieren solche fiesen Maschinen nur in fiktiven Geschichten. Aber Tier-Roboter erobern längst reale Welt. Ihr Ziel: den Menschen zu helfen.
Forscher:innen haben Roboter nach tierischem Vorbild gebaut - wegen ihrer Fähigkeiten. Die Maschinen können etwa bei Rettungs-Einsätzen aktiv werden, die Wasser-Qualität überwachen oder Weltraum-Schrott sammeln.
Roboter-Tiere finden sich außerdem bereits in vielen Haushalten: als Spielzeug.
Tierische Roboter im Einsatz
🔬 Moderne Technik erlaubt es Roboter-Entwickler:innen bestimmte Fähigkeiten von Tieren zu imitieren. Mithilfe dieses Biomimikry sind Maschinen entstanden, die besondere Aufgaben übernehmen können.
🐕 Der bekannteste tierische Roboter ist wohl Spot. Der 4-beinige, modulare Maschinen-Hund der US-Firma Boston Dynamics ist unter anderem mit Kameras und Lautsprechern ausgerüstet.
🐶 Eingesetzt wird der künstliche Hund unter anderem von Sicherheitsdiensten, der New Yorker Polizei und bei Elon Musks SpaceX-Weltraumprojekt. Spot hat außerdem während der Corona-Pandemie in Singapur Menschen an Abstandsregeln und das Tragen von Masken ermahnt.
🦎 An Bord der Internationalen Raumstation ISS erledigen fliegende Mini-Roboter der NASA diverse Aufgaben. Diese Astrobees können sogar Weltraumschrott einfangen. Dabei hilft ein neuer Docking-Mechanismus. Die Technologie ist inspiriert von der Fähigkeit von Gecko-Füßen, an Wänden zu haften. Dahinter stecken Forschende der Technischen Universität Braunschweig und des Saarbrücker Leibniz-Instituts für Neue Materialien (INM).
🐟 Ein autonomer Roboter soll künftig als Rettungs-Schwimmer tätig sein. Er sieht zwar nicht aus wie ein Fisch, aber sein stromlinienförmiges Design ist an einen Rochen angelehnt. Einen Prototyp haben das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) in Ilmenau und der Wasser-Rettungsdienst Halle schon entwickelt.
🐠 Ebenfalls Meeresbewohnern nachempfunden sind Mantadroid (Rochen), Cyro (Qualle) und Envirbot (Aal): Mit ihren Sensoren sollen sie Gifte im Wasser aufspüren oder die Wasser-Qualität überwachen.
Wie der Roboter-Hund Spot aussieht ...
... und was er alles kann
- bewegt sich etwa über Schotter, Gras oder Stufen
- trägt bis zu 14 kg Equipment
- greift Objekte oder öffnet Türen mit dem Arm
- erfasst mit Kameras seine Umgebung
- kann 90 Minuten lang laufen
- spricht über Lautsprecher
Eine künstliche Schlange überwindet Hindernisse
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Roboter lernen krabbeln, kriechen und rennen
🎥 Vor allem die Bewegungen vieler Tiere sind für Forscher:innen interessant. Mithilfe von 3D-Scans und Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen werden Körperbau und Abläufe erfasst - und dann auf Roboter übertragen.
🐍 Schlangen können Hindernisse leicht überwinden: Sie schlängeln sich durch Gebüsch, über Stufen oder an Felsen entlang. Diese Fähigkeiten soll auch eine Roboter-Schlange besitzen, die an der John-Hopkins-Universität in Maryland (US) entsteht. Sie sieht zwar eher aus wie ein Zug auf Rollen, aber sie kriecht wie eine Schlange.
🕷 Der Spinnen-Roboter Bionic Wheel Bot besitzt 8 Beine und rennt und krabbelt damit wie eine echte Radler-Spinne. Entwickelt hat ihn die Firma Festo aus Esslingen.
🦎 Biorobotik-Forscher der Schweizer Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne EPFL haben mehrere Roboter entwickelt, die die Fortbewegungs-Art von Tieren imitieren. Darunter ist Pleurobot: Der Salamander kriecht auf dem Land und schwimmt im Wasser.
🐈 So groß wie ein Geparden-Junges oder eine Hauskatze ist der Cheetah-cub. Seine 4 Beine haben die gleichen Proportionen wie bei den Tieren. Der kopflose und agile Tier-Roboter des EPFL-Instituts läuft damit wie seine Vorbilder.
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Viele der Tier-Roboter könnten bei Rettungs-Aktionen eingesetzt werden, etwa in unwegsamem Gelände - wie in Erbeben-Gebieten. Die künstlichen Spinnen, Katzen oder Schlangen kommen dort viel besser voran als Gefährte mit Rädern.