Anzeige

Lost Place: Die argentinische Insel Huemul birgt ein "strahlendes" Geheimnis

  • Veröffentlicht: 13.05.2021
  • 19:00 Uhr
  • Heike Predikant

Besuch im Paradies? Nicht ganz. Unser Reporter fand heraus, was in dem geheimen Atom-Labor auf der Insel Huemul einst passierte und wie es zu einem Millionen-Betrug kam. Weiter unten lernst du Patagonien kennen - mit den schönsten Orten im argentinischen Teil.

Anzeige

Das Wichtigste zum Thema Insel Huemul

  • Die Insel Huemul liegt rund 1 Kilometer vor dem patagonischen Festland im See Nahuel Huapi an den Ausläufern der Anden. Ende der 1940er-Jahre ließ Argentiniens Präsident Juan Perón dort ein geheimes Atomforschungs-Labor bauen.

  • Involviert in das Projekt war der österreichische Physiker Ronald Richter. Er wollte günstige, thermo-nukleare Energie erzeugen ("Kernkraft aus der Flasche") und Argentinien zum globalen Energie-Versorger machen. Empfohlen hatte ihn Kurt Tank - ein deutscher Ingenieur, der einst für die Nazis Flugzeuge konstruierte.

  • Knapp 400 Soldaten planierten mit Bulldozern den felsigen Untergrund der Insel. Danach errichteten sie Baracken, Lagerhäuser, Labore, dazu Küche und Kantine.

  • Im April 1950 stand die Schalung des Haupt-Reaktors. Der wurde jedoch nach der Fertigstellung eingerissen, um letztlich einen unterirdischen Reaktor zu bauen.

  • Was genau Ronald Richter trieb, wusste niemand. Die Nachricht, dass ihm am 15. Februar 1951 eine Kern-Fusion gelungen sei, entpuppte sich als Fake.

  • Mehr noch: Es war einer der größten Wissenschafts-Betrugsfälle der Welt, der Staatsgelder in Höhe von etwa 140 Millionen Euro verschlang.

  • Heute zeugen Ruinen vom damaligen Skandal, Materialien, Instrumente und Geräte wurden vom Staat beschlagnahmt. Der argentinische Atom-Physiker Mario Mariscotti schrieb über die Ereignisse ein Buch: The Atomic Secret of Huemul Island.

Anzeige
Anzeige

Argentiniens Debakel mit der Kernfusion - im Galileo Podcast

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Namensvetter der Atom-Insel: Huemul, der Andenhirsch

Der Andenhirsch lebt in den südamerikanischen Anden und wird auch Huemul genannt. Man unterscheidet 2 Arten: Der Nordanden-Hirsch ist in Peru, Westbolivien und Nordchile heimisch, der Südanden-Hirsch in den zentralen und südlichen Regionen Chiles und Argentiniens.

Beide Arten unterscheiden sich kaum: Ihre Kopf-Rumpf-Länge beträgt 1,4 bis 1,65 Meter, ihr Gewicht liegt zwischen 45 und 65 Kilo. Das Fell ist beige-braun. Bei den Männchen bilden die Geweih-Stangen eine Gabel, die Weibchen sind obenrum kahl.

Die Population der Andenhirsche wird auf 1.000 bis 1.500 Tiere geschätzt. Allerdings ist die Gattung vom Aussterben bedroht und wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) auf der "Red List" geführt. Die Haupt-Gefahren für die Huemuls: Zerstörung ihres Lebensraumes, Jagd, Nahrungs-Konkurrenz.

Alles im grünen Bereich: Andenhirsche sind Pflanzenfresser, sie ernähren sich vorwiegend von Blättern, Knospen, Blumen, Gräsern, Kräutern, Moosen und Flechten.
Alles im grünen Bereich: Andenhirsche sind Pflanzenfresser, sie ernähren sich vorwiegend von Blättern, Knospen, Blumen, Gräsern, Kräutern, Moosen und Flechten.© Getty Images
Anzeige

Patagonien: die 5 wichtigsten Facts

🇦🇷🇨🇱 Patagonien ist eine Region im südlichsten Zipfel Südamerikas, die aus einem argentinischen Teil (Osten) und einem chilenischen Teil (Westen) besteht. Getrennt werden die beiden Gebiete durch die Anden.

⛵ Als erster Europäer gelangte der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan nach Patagonien. Er entdeckte 1520 die Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik, die dann nach ihm benannt wurde ("Magellanstraße").

⬆️ Der Name "Patagonien" geht ebenfalls auf Magellan zurück. Die einheimischen, hoch gewachsenen Tehuelche-Indianer nannte er "Patagones" - angelehnt an den Riesen "Pathagón", eine Sagen-Figur.

🐪 Autofahrer aufgepasst! Manche Warnschilder in Patagonien zeigen ein Guanako. Es gehört zur Famile der Kamele und grast gern mal direkt an der Straße.

👫 Die mittlere Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 2 Einwohner pro Quadratkilometer. Insgesamt leben in Patagonien weniger als 2 Millionen Menschen - auf einer Fläche, die knapp 3-mal so groß ist wie Deutschland.

Hot Spots: 5 Orte, die man im argentinischen Patagonien besuchen sollte

Lost Place: Die argentinische Insel Huemul birgt ein "strahlendes" Geheimnis

1 / 5
47 Gletscher, Seen, unberührte Natur: Der knapp 4.500 Quadratkilometer große Nationalpark Los Glaciares im Süden Argentiniens zählt zu den schönsten des Landes. 1981 wurde er von der UNESCO in die Welterbe-Liste aufgenommen. Als Highlight gilt der Perito-Moreno-Gletscher, dessen höchster Punkt sich auf 2.950 Metern befindet. Aus nächster Nähe kann man das Wunder aus ewigem Eis auf den Glacier Walkways bewundern, einem 4 Kilom
© Getty Images

47 Gletscher, Seen, unberührte Natur: Der knapp 4.500 Quadratkilometer große Nationalpark Los Glaciares im Süden Argentiniens zählt zu den schönsten des Landes. 1981 wurde er von der UNESCO in die Welterbe-Liste aufgenommen. Als Highlight gilt der Perito-Moreno-Gletscher, dessen höchster Punkt sich auf 2.950 Metern befindet. Aus nächster Nähe kann man das Wunder aus ewigem Eis auf den Glacier Walkways bewundern, einem 4 Kilom

Es ist nicht umsonst vom Aussteiger-Paradies am Ende der Welt die Rede. In El Chaltén gibt es keine Hochhäuser und auch keine Ketten-Hotels, dafür Hütten aus Holz und zu Wohnungen umgebaute Camping-Busse. Moderne Hippies leben hier ihren Traum von Freiheit. Und auch Wanderer und Bergsteiger zieht es scharenweise ins "Mekka des Trekkings". Zu den Hausbergen gehören der Cerro Torre (3.128 Meter) und der Fitz Roy (3.406 Meter).
© Getty Images

Es ist nicht umsonst vom Aussteiger-Paradies am Ende der Welt die Rede. In El Chaltén gibt es keine Hochhäuser und auch keine Ketten-Hotels, dafür Hütten aus Holz und zu Wohnungen umgebaute Camping-Busse. Moderne Hippies leben hier ihren Traum von Freiheit. Und auch Wanderer und Bergsteiger zieht es scharenweise ins "Mekka des Trekkings". Zu den Hausbergen gehören der Cerro Torre (3.128 Meter) und der Fitz Roy (3.406 Meter).

Tierisch viel los ist auf der Halbinsel Valdés. An den Küsten tummeln sich Mähnen-Robben, See-Elefanten und mehrere Kolonien der Magellan-Pinguine. Die Südkaper, Mitglieder aus der Familie der Glattwale, kommen in der 2. Jahreshälfte hierher, um sich fortzupflanzen und ihre Jungen zur Welt zu bringen. Whale-Watching-Touren starten von Puerto Madryn aus. In der trockenen Steppenlandschaft im Inneren der Halbinsel sind Nandus (
© Getty Images

Tierisch viel los ist auf der Halbinsel Valdés. An den Küsten tummeln sich Mähnen-Robben, See-Elefanten und mehrere Kolonien der Magellan-Pinguine. Die Südkaper, Mitglieder aus der Familie der Glattwale, kommen in der 2. Jahreshälfte hierher, um sich fortzupflanzen und ihre Jungen zur Welt zu bringen. Whale-Watching-Touren starten von Puerto Madryn aus. In der trockenen Steppenlandschaft im Inneren der Halbinsel sind Nandus (

Patagonisches City-Life bietet Ushuaia. 5 Dinge, die man in der Hauptstadt der argentinischen Provinz Tierra del Fuego (deutsch: Feuerland) tun sollte: 1. Im Museo del Fin del Mundo die Besiedelungsgeschichte Feuerlands bestaunen. 2. Ein Instagram-taugliches Foto vom Leuchtturm am Ende der Welt (Faro Les Éclaireurs) schießen. 3. Auf der Einkaufsstraße San Martín shoppen gehen. 4. Durch die Straßen spazieren und sich die Stree
© Getty Images

Patagonisches City-Life bietet Ushuaia. 5 Dinge, die man in der Hauptstadt der argentinischen Provinz Tierra del Fuego (deutsch: Feuerland) tun sollte: 1. Im Museo del Fin del Mundo die Besiedelungsgeschichte Feuerlands bestaunen. 2. Ein Instagram-taugliches Foto vom Leuchtturm am Ende der Welt (Faro Les Éclaireurs) schießen. 3. Auf der Einkaufsstraße San Martín shoppen gehen. 4. Durch die Straßen spazieren und sich die Stree

"Höhle der Hände": Die Cueva de las Manos im Südwesten Argentiniens zieht mit ihren jahrtausende-alten Wand-Malereien Touristen wie Forscher:innen in den Bann. Entdeckt hat sie 1941 der Mönch Alberto M. de Agostini, der sie als erster fotografierte. Zu sehen sind über 800 Silhouetten von Menschenhänden, dazu Jagd-Szenen und geometrische Formen. Was es mit den Hand-Abdrücken auf sich hat, konnte bislang noch nicht gänzlich ent
© Getty Images

"Höhle der Hände": Die Cueva de las Manos im Südwesten Argentiniens zieht mit ihren jahrtausende-alten Wand-Malereien Touristen wie Forscher:innen in den Bann. Entdeckt hat sie 1941 der Mönch Alberto M. de Agostini, der sie als erster fotografierte. Zu sehen sind über 800 Silhouetten von Menschenhänden, dazu Jagd-Szenen und geometrische Formen. Was es mit den Hand-Abdrücken auf sich hat, konnte bislang noch nicht gänzlich ent

Mehr News und Videos
Wohnen in 42 Meter Höhe: So leben die Melzers im Glockenturm!

Wohnen in 42 Meter Höhe: So leben die Melzers im Glockenturm!

  • Video
  • 09:59 Min
  • Ab 12