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Psychologie

Hunde und Katzen: Können sie wirklich unsere Gefühle erkennen?

  • Aktualisiert: 26.01.2024
  • 16:38 Uhr
  • Katharina Heine
Können unsere Haustiere wirklich erkennen,  wenn wir traurig sind? Wir klären, wie unsere Haustiere unsere Stimmung und Gefühle wahrnehmen.
Können unsere Haustiere wirklich erkennen,  wenn wir traurig sind? Wir klären, wie unsere Haustiere unsere Stimmung und Gefühle wahrnehmen.© Robert Kneschke

Viele Tierbesitzer:innen sind überzeugt: Haustiere können unsere Stimmung erkennen. Aber können sie wirklich unsere Stimmung spüren, verstehen und einordnen? Wir geben euch die wichtigsten Erkenntnisse und Studien.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Haustiere wirken sich positiv auf unsere Gehirnleistung aus. Durch ihre beruhigende Wirkung schützen sie vor einem Gedächtnisverlust und einem Abbau von kognitiven Fähigkeiten.

  • Dass Hunde die Gefühle von Menschen erkennen können, ist nicht nur eine Vermutung: Eine Studie bewies, dass Hunde unsere Gestik und Mimik erkennen und interpretieren können.

  • Hunde verhalten sich gegenüber bekannten und fremden Menschen empathisch. Muss ein Mensch weinen, kann es passieren, dass sich ein Hund um die Person kümmert.

  • Auch Katzen können die Stimmung einer Person wahrnehmen und darauf reagieren. Zudem können sie die Stimmen ihrer Besitzer:in erkennen und merken, wenn sie angesprochen werden.

So lange hat der Mensch schon Haustiere

🕰️ Auf Basis von Erkenntnissen gehen wir heute davon aus, dass vor rund 2,6 Millionen Jahren Menschen angefangen haben, Tiere zu nutzen und erforschen.

🐾 Der Begriff Haustier fungierte als Abgrenzung von domestizierten Tieren zu Wildtieren. Eine Trennung zwischen Haustieren und Nutztieren folgte später.

🥛 Ursprünglich dienten Tiere dem Menschen, ihren Radius zu vergrößern, halfen bei der Arbeit und lieferten Ressourcen wie Milch, Wolle und Rohstoff für Werkzeuge und Kleidung.

🏡Aktuell leben ca. 34 Millionen Haustiere in Deutschland. Damit besitzt jeder zweite Haushalt mindestens ein Haustier.

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Haustiere tragen zur Gesundheit bei

Viele Haustierbesitzende sind überzeugt, dass Tiere ihre Lebens-Zufriedenheit erhöhen. Aber es kommt noch besser: Eine Studie der University of Florida zeigte jetzt, dass Haustiere sich positiv auf unsere Gehirnleistung auswirken.

Demnach wiesen Haustierbesitzer unter den untersuchten Personen ein stärkeres Gedächtnis und bessere kognitive Fähigkeiten auf – vor allem bei Hunden- und Katzenbesitzern. Grund dafür könnte laut den Forschenden die entspannende Wirkung der Tiere sein, welche eine Senkung des Blutdrucks mit sich bringt. Diese beiden Aspekte haben letztendlich einen guten Einfluss auf unsere Gehirnleistungen.

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So gut können uns Hunde einschätzen

Egal ob ein fröhliches Schwanzwedeln oder ein einfühlsamer, geneigter Kopf – Es entsteht der Eindruck, dass Hunde unsere Gefühlslage erkennen können. Eine Studie der Universität Wien im Jahr 2015 bestätigte: Hunde können den fröhlichen und wütenden Gesichtsausdruck eines Menschen unterscheiden.

Insgesamt elf Hunde waren Teil des Experimentes - darunter folgende Rassen:

  • Border Collies
  • Deutschen Schäferhund
  • Foxterrier
  • Golden Retriever
  • Mischlinge

Ob die Unterscheidungsfähigkeit der Hunde auf persönlichen Erfahrungen basiert oder ein Zusatzeffekt des Domestizierungs-Prozesses ist, bleibt für die Forschung noch unklar. Fest steht aber, dass Hunde unsere Gestik und Mimik interpretieren können.

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Hunde spüren Traurigkeit ihres Besitzers

🐶Hundebesitzer:innen sind sich einig: Die geliebten Vierbeiner merken, wenn ihr Herrchen traurig ist. Dieser Annahme gingen die Psychologinnen Deborah Custance und Jennifer Mayer der Goldsmith-University in London auf die Spur.

😢Dabei fanden sie heraus, dass Hunde sich um weinende Menschen kümmern – egal ob bekannt oder fremd. Eine erhöhte Fürsorglichkeit konnte gegenüber dem eigenen Besitzer oder Besitzerin festgestellt werden, was auf eine Empathie zurückzuführen ist.

💕Die skeptische Behauptung, die Hunde würden eine Belohnung von der trauernden Person erwarten, bestätigte sich nicht. Stattdessen zeigen die Hunde stets Empathie und Zuneigung, was das Verständnis von Traurigkeit des Besitzers bestärkt.

Studie belegt: Hund und Besitzer:in fühlen gleich

Fest steht: Hunde können die Emotionen ihres Besitzers oder ihrer Besitzerin lesen und darauf auch reagieren. Mehrere Studien belegten, dass Hunde anhand der Reaktionen und Verhaltensweisen ihrer Besitzer:innen eine fremde Umgebung oder Person einordnen können – ähnlich wie es Kleinkinder bei ihren Eltern tun.

  • Ein gelassenes und selbstbewusstes Verhalten des Herrchens oder Frauchens vermittelt dem Hund eine sichere Umgebung.
  • Aber auch Stress, Angst oder Wut des Besitzers oder der Besitzerin können sich auf den Hund übertragen.
  • Dieses Phänomen mit dem Namen "Interspecies Emotional Contagion" (zu deutsch: Übertragung von Emotionen zwischen unterschiedlichen Spezies) wird anhand des Verhaltens, psychologisch und physiologisch begründet.
  • Die enge Bindung zwischen Mensch und Hund führte zu einer gemeinsamen Entwicklung der Spezies. Dies führte dazu, dass beide die Gefühle des anderen erkennen und verstehen können, was eine außergewöhnliche Entwicklung darstellt.

Viele Forschende teilten die Annahme, dass die emotionale Übertragung Teil einer Überlebens-Strategie der Hunde war, um von ihrem Besitzer oder ihrer Besitzerin besser behandelt zu werden. Jedoch zeigten Studien unter anderem von der Zeitschrift Frontiers in Psychology: Je länger Besitzer:in und Hund Zeit miteinander verbringen, desto intensiver werden die emotionalen Übertragungen.

Glücklicher Besitzer = glücklicher Hund: Je größer die Bindung desto ähnlicher fühlen Mensch und Hund.
Glücklicher Besitzer = glücklicher Hund: Je größer die Bindung desto ähnlicher fühlen Mensch und Hund.© Adobe Stock/maxbelchenko
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Auch Katzen erkennen unsere Stimmung

🐱 Auch Katzen können die Stimmung und Emotionen ihres Besitzers oder ihrer Besitzerin wahrnehmen und darauf reagieren. Bei Traurigkeit kann eine Katze versuchen, Trost zu spenden durch Nähe oder Ablenkungen, indem sie mit ihrem Spielzeug spielen.

🙀 Zudem spüren Katzen die Energie einer Person. Auf eine ängstliche Person reagieren sie, indem sie flüchten oder auch versuchen, die Person zu beruhigen.

🐾 Das Verhalten der Katze ist jedoch von Tier zu Tier unterschiedlich. Oft spielen Erfahrungslevel und Sozialisierung eine entscheidende Rolle.

🗨️ Eine Studie der Université Paris Nanterre fand zudem heraus, dass Katzen die Stimmen ihres:r Besitzers:in erkennen und unterscheiden können, ob sie angesprochen werden oder nicht.

🤔Unklar bleibt jedoch, ob Katzen die Stimmung und den emotionalen Zustand von Menschen verstehen können. Einige Forschende vermuten einen "sechsten Sinn" bei den Katzen wofür es jedoch noch keine Beweise gibt.

Häufige Fragen zu Emotionen der Haustiere:

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