Hunger? Druck dir doch ein Steak. Astronaut:innen-Nahrung soll leckerer werden
- Veröffentlicht: 01.11.2021
- 16:00 Uhr
- Galileo
Schluss mit Essen aus der Tube! Astronaut:innen-Nahrung wird jetzt viel leckerer. Woran die Wissenschaft gerade tüftelt. Im Clip: Wie Raumfahrende sich im All eine Pizza machen.
Algen im All: Woran die Forschung gerade arbeitet
🍪 Wahre Space-Cookies: Bald backen die Astronaut:innen auf der ISS Raumstation ihre eigenen Kekse - mit dem 3,7 Tonnen schweren "Zero-G-Oven". Der liefert Infos zudem Wärmeübertragungs-Eigenschaften in der Schwerelosigkeit.
🥩 Kultiviertes Fleisch. Das israelische Food-Tech-Start-up Aleph Farms hat einen 3D-Drucker entwickelt, der aus lebendigen Zellen ein Stück Fleisch aufbaut. Kam zuerst auf der Erde zum Einsatz, und jetzt auf der ISS. Die Zellen stammen von Rindern, wachsen im Printer in Nährlösung weiter und werden zu Muskelgewebe zusammengefügt.
🥒 Frisches Gemüse: "Projekt Eden" heißt das Experiment, bei dem ein Ingenieur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einem Gewächshaus in der Antarktis frisches Gemüse unter Weltraum-Bedingungen züchtet.
🍅 Tomaten. Seit Dezember 2018 kreist ein Satellit des DLR mit zwei Gewächshäusern im All, in denen Tomatensamen sprießen sollen. Mit dabei: Bakterien und einzellige Algen, um künstlichen Urin in Dünger zu verwandeln.
🌊 Algen. Auch die sollen im Weltall wachsen, Sauerstoff produzieren und als Nahrung dienen.
🧀 Mac & Cheese (Käse-Maccaroni). Ein Forscherteam der Washington State University hat eine Verpackungsmethode entwickelt, die das beliebte Fertiggericht 3-mal länger haltbar macht.
So sieht das Steak aus dem Drucker aus
Das Wichtigste zum Thema Astronautennahrung
Essen fürs All muss nahrhaft, gesund und lange haltbar sein. Ein Trip zum Mars würde 6 Monate dauern. One Way. Schimmeln darf nichts, denn Bakterien kann dort oben keiner brauchen.
Keine Schweinereien in der Schwerelosigkeit! Krümel gefährden die Bordelektronik. Die Nasa serviert deswegen statt Brot seit den 80ern Tortilla-Wraps. Gewürzt wird mit flüssigem Salz und Pfeffer.
Weltraum-Nahrung kommt meist aus dem Beutel oder der Dose. Sie ist gefriergetrocknet und vakuum-verpackt.
Astronaut:innen essen im Orbit oft zu wenig, verlieren Gewicht und Muskelmasse. Bei europäischen Missionen behalten sie mit Food-Tracking-Apps den Überblick.
Damals & heute: kosmische Kulinarik
Hunger? Druck dir doch ein Steak. Astronaut:innen-Nahrung soll leckerer werden
In der Antarktis wächst das Weltraum-Gemüse der Zukunft
Für das Projekt Eden-ISS haben Forschende vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bremen ein Gewächshaus entwickelt, in dem Nutzpflanzen ganz ohne Erde und Sonnenlicht wachsen.
Ingenieur Paul Zabel hat es bereits in der Antarktis getestet. Die Pflanzen wachsen unter künstlichem Licht. Nährstoffe liefert nicht Erde, sondern eine Nährlösung. Bis es im Weltraum sprießt, wird es wohl noch 20 Jahre dauern.
Die Vision: das Gewächshaus auf den Mond oder den Mars vorauszuschicken. Die Pflanzenzucht soll von der Erde aus ferngesteuert werden, so dass die Raumfahrer nach der Ankunft ernten können.
Houston, ihm schmeckt's nicht! Was ist da los?
Essen schmeckt im All fad. Die Nasa erklärt das so: Während die Körperflüssigkeit auf der Erde in die Füße gezogen wird, ist sie in der Schwerelosigkeit anders verteilt. Das verstopft die Nase - so dass die Astronauten wie bei einer Erkältung weniger schmecken. Hunger haben sie im Weltraum auch weniger. Mögliche Erklärung: Die inneren Organe wandern durch die mangelnde Schwerkraft nach oben, man fühlt sich schneller satt. Fettreiche Nahrung soll verhindern, dass die Astronauten zu viel abnehmen.