Keine bunten Tattoo-Farben mehr? Eingeschränktes Design durch EU-Verbot
- Veröffentlicht: 13.10.2021
- 18:48 Uhr
- Carina Neumann-Mahlkau
Tattoos mit bunten Farb-Designs können wir ab Januar 2022 wohl vergessen. Die EU will sie per Gesetz verbieten, weil sie offenbar zu schädlich sind. Was jetzt passieren wird, erfährst du hier. Im Clip: die erste Tattoo-Schule Deutschlands.
Das Wichtigste zum Thema EU-Verbot für Farb-Tattoos
Hast du auch Tattoos? Jede:r Fünfte in Deutschland ist laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos tätowiert. Unter den 20 bis 29-Jährigen ist es sogar jede:r Zweite.
Schlechte Nachricht für die Tattoo-Branche: Die Europäischen Chemikalien-Agentur (ECHA) will ab Januar 2022 die beiden Pigmente "Blue15" und "Green7" verbieten.
Hintergrund: Tattoo-Farben werden von der EU als Kosmetik-Produkte gewertet. In der Kosmetik-Branche sind diese beiden Pigmente etwa in Haarfarben bereits nicht mehr zulässig.
Deshalb sollen sie nun auch für Tattoos tabu sein. Der Grund: Sie stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein. Erwiesen ist das bisher aber nicht.
Das Problem: Diese beiden Pigmente sind in rund 2/3 aller bunten Tattoo-Farben enthalten. Deshalb stehen nun viele Tätowierer:innen vor einer ungewissen Zukunft.
Das geht unter die Haut: Gibt es dann nur noch schwarze Tattoos? Wie es jetzt weitergeht, liest du hier.
FAQ: Wichtige Fragen zum Verbot für Farb-Tattoos
Das Verbot der Pigmente ist ein harter Schlag für die Tattoo-Branche. Da das Thema noch relativ neu ist, gibt es aktuell auch keine definitive Lösung des Problems. Doch die Farb-Hersteller und Tättowierenden arbeiten bereits an vergleichbaren Alternativen, die kein Gesundheitsrisiko darstellen. Bis die getestet, geprüft und genehmigt sind, können Jahre vergehen.
Die neue EU-Verordnung tritt am 4. Januar 2022 in Kraft. Danach sind die beiden Pigmente "Blue15" und "Green7" verboten - und mit ihnen rund zwei Drittel aller Tattoo-Farben.
Wer unbedingt noch Farb-Tätowierungen möchte, bevor es zu spät ist, kann sich natürlich noch bis zum 4. Januar 2022 unter die Nadel legen. Aber Vorsicht: Erstens erwarten die Tattoo-Studios bis dahin einen großen Andrang, es könnte als schwer werden, einen Termin zu kriegen - und zweitens gehst du eventuell ein Gesundheitsrisiko ein, wenn du dich mit den genannten Pigmenten stechen lässt. Die stecken ja jetzt noch in einem Großteil der Farben drin.
Das kann man so pauschal nicht sagen, denn in jeder Farbe steckt eine unterschiedliche Konzentration an verschiedenen Pigmenten drin - und die Zusammensetzung variiert je nach Tattoo-Studio und dessen Farb-Hersteller. Deshalb fragst du am besten beim Tattoo-Studio deines Vertrauens nach, welche Farben dann noch erlaubt sind. Tipp: Gehe erstmal nur zu Tätowierenden, denen du auch vertraust. Künstler:innen aus der Branche befürchten, dass einige Studios trotzdem mit den verbotenen Substanzen weiterstechen.