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Lebkuchen im Herbst? Deshalb ist in den Supermärkten so früh Weihnachten

  • Veröffentlicht: 16.10.2023
  • 11:05 Uhr
  • Carina Neumann-Mahlkau

Gerade noch am Badesee gegrillt - und im nächsten Moment liegen schon die Weihnachtsleckereien neben der Steak-Soße. Wir klären auf, ob Lebkuchen und Co. tatsächlich jedes Jahr früher kommen und was der Grund für die frühen Weihnachtsleckereien sind. Im Clip: Darum sind Nürnberger Lebkuchen echte Exportschlager.

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Das Wichtigste zum Thema Lebkuchen im Herbst

  • Das wird ja immer früher - oder? Tatsächlich liegen spätestens ab Anfang September - teils sogar schon ab Mitte August - Weihnachtsleckereien wie Lebkuchen, Spekulatius und Christstollen in den Supermarkt-Regalen.

  • Jede:r Deutsche vernascht im Jahr rund ein Kilo Lebkuchen - meldet der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie. Während die einen über Weihnachtsgebäck im September stöhnen, können es die anderen kaum erwarten.

  • Studien zeigen: Je kälter die Temperaturen im Spätsommer sind, desto fleißiger kaufen Kund:innen Weihnachtsgebäck ein. Das Wetter beeinflusst offenbar unseren Appetit auf Süßes - und unser Kaufverhalten.

  • Die Supermärkte orientieren sich bei ihren Bestellungen schon seit Jahren am meteorologischen Herbstanfang am 1. September. Die Lebkuchen-Produktion startet bereits im Sommer.

  • 2022 wurden 87.590 Tonnen Lebkuchen, Honigkuchen und Printen in Deutschland produziert. Damit stieg die Produktion gegenüber dem Vorjahr wieder leicht an.

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Ab wann gibt es Lebkuchen im Supermarkt?

Der Verkaufsstart für Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen und Spekulatius liegt oft in der 35. Kalenderwoche. Das heißt, dass du ab Ende August oder Anfang September die ersten weihnachtlichen Süßigkeiten im Supermarkt finden kannst. Doch nicht das gesamte Sortiment ist sofort verfügbar. Oft werden weitere festliche Süßwaren erst in den folgenden Wochen ins Sortiment aufgenommen. So werden Schoko-Weihnachtsmänner, Pralinen oder Marzipan oft erst ab Oktober verkauft, Baumkuchen ab September. Das Angebot hängt immer auch von der jeweiligen Nachfrage ab. So kommt es auch vor, dass Supermärkte Weihnachtskekse als "Herbstgebäck" anbieten.

Nicht das gesamte Sortiment an Weihnachtssüßigkeiten ist mit dem Verkaufsstart von Lebkuchen im Herbst erhältlich.
Nicht das gesamte Sortiment an Weihnachtssüßigkeiten ist mit dem Verkaufsstart von Lebkuchen im Herbst erhältlich.© picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer
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Warum gibt es schon im Herbst Lebkuchen?

Weihnachtskekse: Bei vielen sind Lebkuchen, Spekulatius und Co. nicht erst im Advent bliebt. Durch die stetige Nachfrage beginnt der Verkauf schon im Herbst.
Weihnachtskekse: Bei vielen sind Lebkuchen, Spekulatius und Co. nicht erst im Advent bliebt. Durch die stetige Nachfrage beginnt der Verkauf schon im Herbst.© picture alliance/dpa | Holger Hollemann

Dass die Lebkuchen immer früher die Regale zieren, ist nur eine gefühlte Wahrheit. Der Grund, warum schon Monate vor der Adventszeit Weihnachtsleckereien in den Supermärkten liegen, ist denkbar einfach: Die Nachfrage ist da!

Lebkuchen im Herbst: Vorfreude auf die Feiertage und Marketing

Viele Menschen freuen sich auf die Feiertage, insbesondere auf die Weihnachtszeit. Das Angebot von Lebkuchen und anderer Leckereien im Herbst ermöglicht es den Verbraucher:innen, sich bereits frühzeitig in festliche Stimmung zu versetzen und zu genießen. Ein frühes Angebot kann außerdem dazu beitragen, die bestehende Nachfrage noch zu steigern und die Verkaufssaison zu verlängern. Denn: Umsatz, der dem Handel entgeht, wird nur selten zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingeholt.

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Schon gewusst? Lebkuchen gab es früher nicht nur zur Weihnachtszeit

Ein "Vorfahre" des Lebkuchens ist der Honigkuchen. Diesen gab es schon in der Antike. Ab dem 12. Jahrhundert wurden Gewürzkuchen hergestellt - nicht nur von den Bäcker:innen, sondern auch in Klöstern. Lange bevor der Lebkuchen zur Süßigkeit wurde, galt er als gesundes, verdauungsförderndes und appetitanregendes Gebäck. Schließlich enthält er viele Kräuter und Gewürze.

Weil er als heilsam galt, durften die Menschen ihn sogar in der Fastenzeit essen. Vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn es weniger frische Nahrungsmittel von den Feldern gab, war der Lebkuchen beliebt - und praktischerweise war er auch lange haltbar.

Doch im 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) wurden die teils exotischen Gewürze knapp. Deshalb aßen die Menschen Lebkuchen nur zu besonderen Anlässen - wie der Weihnachtszeit. So bürgerte sich langsam unser heutiger Brauch ein.

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