Nasenbluten: Woher kommt das und was hilft dagegen?
- Veröffentlicht: 01.04.2023
- 14:45 Uhr
- Chris Tomas
Meist hört es nach wenigen Minuten wieder auf. Trotzdem ist Nasenbluten unangenehm, und Kinder versetzt es schnell in Panik. Hier erfährst du, wie im Akutfall richtig reagierst und wann du mit Nasenbluten zum Arzt solltest. Im Clip: Abhängig von Nasenspray? Das kannst du tun.
Das Wichtigste zum Thema Nasenbluten
Nasenbluten ist nichts Ungewöhnliches: Laut Deutschem Berufsverband der HNO-Ärzte hatte es jeder zweite Erwachsene schon einmal. Auch bei Kindern kommt Nasenbluten manchmal vor.
Oft sieht Nasenbluten viel schlimmer aus, als es ist. In über 90 Prozent der Fälle sind kleine Verletzungen der Grund. Die vielen kleinen, aber stark durchbluteten Äderchen in der Nasenschleimhaut können leicht reißen - etwa bei kräftigem Schnäuzen.
Tritt Nasenbluten jedoch häufiger auf oder dauert es ungewöhnlich lange, dann lass die Ursache ärztlich abklären. Faustregel: Nach spätestens 20 Minuten bei Erwachsenen und bei Kindern nach zehn bis 15 Minuten, sollte die Blutung stoppen.
Instinktiv legen viele bei Nasenbluten den Kopf in den Nacken, damit das Blut nicht auf die Kleidung tropft. Das ist jedoch genau das Falsche. Wie du dich richtig verhältst, verraten wir dir weiter unten.
Nasenbluten: Das sind die Gründe
Aus medizinischer Sicht unterscheidet man lokales und systemisches Nasenbluten.
Lokales Nasenbluten: Kleine Gefäß-Verletzungen in der Nase oder in den Nasennebenhöhlen führen dazu, dass Blut aus der Nase tropft. Das passiert vor allem dann leicht, wenn die Nasenschleimhaut sehr trocken ist, zum Beispiel aufgrund von Heizungsluft im Winter oder Klimaanlagen im Sommer, Allergien oder zu langem Gebrauch von Nasenspray. Dann reicht manchmal ein kräftiges Schnäuzen oder Bohren in der Nase, um eine Blutung auszulösen. Aber auch ein Stoß oder unglücklicher Schlag ins Gesicht kann zu Nasenbluten führen.
Systemisches Nasenbluten: Davon sprechen Fachleute, wenn das Nasenbluten eine andere körperliche Ursache hat. Denn Nasenbluten kann auch als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auftreten, etwa Blutverdünner, auf Krankheiten wie etwa Bluthochdruck oder Nierenprobleme hindeuten oder ein Anzeichen für Vitaminmangel oder auch eine Schwangerschaft sein.
Erste Hilfe bei Nasenbluten: Dos und Don'ts
✔ Ruhe bewahren: Sehr wahrscheinlich ist die Ursache für die Blutung harmlos. Kindern hilft liebevolles Trösten.
❌ Auf keinen Fall den Kopf in den Nacken legen. Fließt das Blut in den Magen, kann das zu Übelkeit und Erbrechen führen.
✔ Stattdessen aufrecht hinsetzen und den Kopf leicht nach vorn neigen, damit das Blut herauslaufen kann. Mit Taschentüchern oder einem Stück Stoff lässt es sich auffangen.
✔ Außerdem einen kalten Umschlag in den Nacken legen, zum Beispiel einen Waschlappen oder Eisbeutel. Durch die Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen und das Nasenbluten hört auf.
✔ Nasenloch zudrücken: Wird der betroffene Nasenflügel für etwa fünf Minuten zusammendrückt, verschließt sich das aufgeplatzte Gefäß. Fließt dabei Blut im Rachen, immer ausspucken und nicht schlucken.
❌ Nase nicht mit einem Taschentuch zustopfen: Auch wenn man es bei Fußballspieler:innen häufig sieht, das betroffene Nasenloch solltest du nicht mit einer DIY-Tamponade selbst verschließen. Beim Herausziehen kann die Wunde wieder aufreißen.
✔ Schleimhaut pflegen: Neigst du zu trockener Nasenschleimhaut, helfen spezielle Pflege-Cremes oder regelmäßige Nasenspülungen mit einer Kochsalzlösung. Dazu gibst du genau 4,5 Gramm Salz ohne Zusätze (z. B. Jod, Rieselhilfen) auf einen halben Liter lauwarmes Wasser, füllst es in eine Nasendusche aus der Apotheke und lässt es durch die Nase laufen.
✔ Auf den Lebensstil achten: Tägliche Bewegung an der frischen Luft hält die Schleimhäute feucht. Außerdem ist eine gute Versorgung mit Vitamin C (aus Zitrusfrüchten, Paprika, Kohl) und Vitamin K (aus grünem Gemüse wie etwa Brokkoli, Spinat) wichtig.
Nasenbluten: Wann du zum Arzt solltest
In etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle ist ärztliche Hilfe gefragt. Dazu solltest du auf die Uhr schauen: Hört das Nasenbluten bei Erwachsenen nach 20 Minuten nicht auf, bei Kindern nach 15 Minuten, rufst du am besten einen Krankenwagen. Jetzt muss die Blutung professionell gestoppt werden, sonst ist der Blutverlust zu groß.
Bekommst du immer wieder Nasenbluten, solltest du einen Termin in einer HNO-Praxis vereinbaren. Dort lässt sich abklären, ob nicht eine Erkrankung oder andere Ursache hinter den Blutungen steckt.
Häufige Fragen zum Thema Nasenbluten
In den meisten Fällen steckt ein harmloser Grund hinter Nasenbluten. So kann zum Beispiel ein Äderchen durch zu heftiges Schnäuzen geplatzt sein. Nur wenn die Blutung nicht aufhört oder die Nase immer wieder blutet, sollte man ärztlichen Rat einholen.
Nasenbluten kann lokale oder systemische Ursachen haben. Unter lokalen Ursachen versteht man zum Beispiel kleine Verletzungen. Von systemischen Ursachen spricht man, wenn der Auslöser an anderer Stelle liegt, etwa eine Krankheit der Grund ist.
Nicht den Kopf in den Nacken legen, stattdessen leicht nach vorn beugen, damit das Blut ablaufen kann. Eine kalte Auflage im Nacken, etwa ein Waschlappen, sorgt dafür, dass sich die Gefäße zusammenziehen und die Blutung gestoppt wird.
Jedes zehnte Kind hat wiederkehrendes Nasenbluten. Meist ist das kein Grund zur Sorge. Hört die Blutung aber nach einer Viertelstunde nicht auf, rät der Deutschem Berufsverband der HNO-Ärzte Eltern, mit den Kleinen in die Notaufnahme zu gehen. Weitere Alarmsignale: Die Blutung ist sehr stark, tritt mehrmals pro Woche auf, das Kind hat weitere Symptome oder ist jünger als zwei Jahre.