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Das spricht für oder gegen olympische Spiele in Deutschland

  • Veröffentlicht: 05.08.2021
  • 11:45 Uhr
  • Sven Hasselberg

Der Traum von den Olympischen Spielen 2032 in der Rhein-Ruhr-City ist leider geplatzt. 2036 und 2040 hat Deutschland aber wieder die Chance, Austragungsort zu werden. Im Clip kannst du testen, wie fit du mittlerweile in Sachen Olympia bist.

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Das Wichtigste zum Thema Olympische Spiele in Deutschland

  • 13 Städte der Metropolregion Rhein-Ruhr, darunter Essen, Köln oder Duisburg wollten als Rhein-Ruhr-City mit Kiel die Olympischen Sommerspiele 2032 veranstalten. Sie erhofften sich dadurch auch einen wirtschaftlichen Boom.

  • Sie mussten sich dem australischen Brisbane geschlagen geben. Doch das Organisationsteam liebäugelt schon damit, die Bewerbung für 2036 und 2040 aufrechtzuerhalten.

  • Deutschland richtete 1936 in Garmisch-Patenkirchen schon einmal Winterspiele aus und fungierte 1936 als Gastgeber der Sommerspiele in Berlin und 1972 in München. Unsere Fotostrecke zeigt Dir, warum diese Spiele in dunkler Erinnerung bleiben.

  • Viele Bewerbungen deutscher Städte, wie zum Beispiel von Hamburg, scheiterten an der Unterstützung der Bevölkerung. Hier kannst du abstimmen, ob du Olympische Spiele in Deutschland für ein gute Idee hältst.

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Das Ergebnis des Votings unter den Galileo-Usern

Olympische Spiele in Deutschland: So haben die Galileo-User beim Voting abgestimmt.
Olympische Spiele in Deutschland: So haben die Galileo-User beim Voting abgestimmt.

Rhein-Ruhr-City – Neue Chance 2036 oder 2040?

Überraschend war der Sieg der australischen Stadt Brisbane im Rennen um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2032 nicht.  Das Internationale Olympische Komitee (IOC) ließ bereits Anfang des Jahres verkünden, dass die Bewerbung Australiens "unwiderstehlich" sei. Brisbane lockte damit, dass es die meisten Sportarenen schon gibt, also aus nachhaltiger Sicht keine aufwendigen Bauprojekte hochgezogen werden müssen. Ein Punkt, den auch die Rhein-Ruhr-Metropole berücksichtigt hatte. Die Liste unten zeigt dir, in welchen Sportstätten unter anderem die Wettbewerbe geplant waren.

Da die Favoritenrolle von Brisbane schon so früh so klar war, und wohl noch nicht alle Fragen zur deutschen Bewerbung für den Deutschen Olympischen Sportbund geklärt waren, hatte dieser Rhein-Ruhr-City am Ende gar nicht mehr eingereicht. Brisbane blieb der einzige Kandidat bei der Abstimmung.

Das Olympiateam ließ verlauten, dass der Dialog mit den anderen Bewerbern für kommende Jahre anhalten soll. Die Organisatorinnen und Organisatoren von Rhein-Ruhr-City ließen bereits im Juni anklingen, dass sie daran interessiert seien, die Spiele 2036 oder 2040 auszutragen. Inwieweit die Initiative privater Geschäftsleute und Investoren, gestützt von den Kommunen und der NRW-Landesregierung, weiter am Ball bleibt, wird sich zeigen.

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Das sagen Stimmen für Olympische Spiele in Deutschland

👍 Olympia in Deutschland als Chance, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Im Jahr 2036 jähren sich die Nazi-Spiele von Berlin zum 100. Mal. Die zukünftigen Spiele wären eine Chance, die dunkle Vergangenheit der deutschen Olympia-Geschichte vor einer breiten Weltöffentlichkeit aufzuarbeiten.

👍 90 Prozent der Sportstätten in der Rhein-Ruhr-City bestehen bereits. Dadurch sind die Kosten günstiger - und das Konzept verspricht, nachhaltig zu sein.

👍 Die Bevölkerung Rhein-Ruhr-City scheint dem Vorhaben nicht so kritisch gegenüberzustehen, wie bei früheren Olympia-Bewerbungen. Die scheiterten in Deutschland oft schon im Vorfeld am Willen der Bürgerinnen und Bürger, denen meist die Kosten zu hoch und der Umweltschutz zu niedrig waren.

👍 Außerdem könnten die Spiele der Region einen wirtschaftlichen Aufschwung bescheren.

Das sagen Stimmen gegen Olympische Spiele in Deutschland

👎 Durch die bereits bestehenden Sportstätten wären die Spiele zwar günstiger, aber immer noch sehr teuer. Zum Vergleich: Die Spiele in Rio De Janeiro kosteten 2016 über 4 Milliarden Euro, die in London 2012 sogar fast 14 Milliarden - statt den ursprünglich geplanten 3,5 Milliarden!

👎 Für die Disziplin Leichtathletik müsste ein neues Stadion her. Diskutiert wird über ein Hightech-Stadion mitten in Köln. Allein dieses Projekt wäre millionenschwer - und sein Nutzen für die Zeit nach dem einmaligen Event fraglich.

👎 Wohin sollen rund 12.000 Sportler:innen - die Organisationsteams noch nicht mit einberechnet? In den Städten der Rhein-Ruhr-City herrscht Wohnungsnot. Dort ein Olympiadorf unterzubringen, ist eine wahre Herausforderung.

👎 Die Ausrichtung der Olympischen Spiele ist mit einem sehr hohen Aufwand und viel Bürokratie verbunden. Norwegen etwa lehnte den Zuschlag für die Winterspiele 2018 wegen eines 7.000 Seiten langen Forderungskatalogs mit Sonderbedingungen der IOC wieder ab.

👎 Die Vergangenheit zeigte, dass auch die Deutschen gar nicht so viel Lust auf Olympia haben: Hamburg stimmte 2015 dagegen, sich für die Spiele 2024 zu bewerben. 2013 entschied sich die Bevölkerung Münchens und Garmisch-Partenkirchens gegen bayerischen Winterspiele 2022.

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Segeln im Kieler Schilksee - wie einst 1972?

Die Disziplin Segeln sollte im Schilksee in Kiel stattfinden - dem deutschen Olympia-Segelstützpunkt. Auf dem Foto siehst du eine Regatta während den Olympischen Spielen 1972.
Die Disziplin Segeln sollte im Schilksee in Kiel stattfinden - dem deutschen Olympia-Segelstützpunkt. Auf dem Foto siehst du eine Regatta während den Olympischen Spielen 1972.© picture-alliance / dpa | Dieter Klar

Promo-Video: So könnten die Olympischen Spiele in der Rhein-Ruhr-City aussehen

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Karte von der Rhein-Ruhr-City: Hier sollten die verschiedenen Disliplinen stattfinden

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Was war wo geplant?

🤸‍♂️ Köln: Im Rheinenergiestadion ist ein Teil des Fußballturniers geplant. In der Lanxess-Arena sollen Turnen, Trampolin und Rhythmische Sportgymnastik stattfinden, Fechten in der Messe. Der Fühlinger See steht für Triathlon und Freiwasserschwimmen zur Verfügung.

Düsseldorf: In der Merkur-Arena sollen Handball, Basketball und Volleyball ins Finale gehen. Judo, Bahnrad, Badminton und Tischtennis sind für die Messe geplant.

Kiel: Da es mit der Brise für das Segeln am Rhein schwierig wird, hat sich Kiel für die Austragung an der norddeutschen Küste bereit erklärt.

🐴 Aachen: Weltbekannt für das Reitturnier Chio will Aachen die Reitwettbewerbe und Modernen Fünfkampf ausrichten. Der Sportpark Soers erfüllt internationale Bedingungen.

🚣‍♀️ Duisburg: Die Regattabahn steht für Ruder- und Kanuteams bereit. Die Schauinsland-Reisen-Arena kann einen Teil der Fußballspiele beheimaten.

🚲 Essen: In der Zeche Zollverein können BMX-Fahrerinnen und -Fahrer ihr Können zeigen. In der Messe gehen Gewichtheben, Sportklettern, Taekwondo und Karate an den Start.

🏊 Gelsenkirchen: Hier steht in der Veltins-Arena alles für Schwimmwettbewerbe, Wasserball, Turmspringen und Synchronschwimmen bereit.

Sommerspiele in Deutschland - ein schweres Erbe

Das spricht für oder gegen olympische Spiele in Deutschland

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Die Ideologie: Die ersten Olympischen Sommerspiele in Deutschland fanden 1936 in Berlin statt. Die Nazis missbrauchten sie für ihre Propaganda. Alles sollte groß wirken, eine Weltmacht darstellen. Unter anderem wurden dafür das Olympiastadion und das "Reichssportfeld" neu erbaut. Gleichzeitig wollten die Nazis die anderen Staaten von ihrer vermeintlichen Weltoffenheit überzeugen. Schon zuvor hatten Länder wie die USA dagegen
© picture alliance / akg-images

Die Ideologie: Die ersten Olympischen Sommerspiele in Deutschland fanden 1936 in Berlin statt. Die Nazis missbrauchten sie für ihre Propaganda. Alles sollte groß wirken, eine Weltmacht darstellen. Unter anderem wurden dafür das Olympiastadion und das "Reichssportfeld" neu erbaut. Gleichzeitig wollten die Nazis die anderen Staaten von ihrer vermeintlichen Weltoffenheit überzeugen. Schon zuvor hatten Länder wie die USA dagegen

Diskriminierung und Verfolgung: Adolf Hitler eröffnete die Spiele. Offiziell ließen die Nazis deutschen Sportlerinnen und Sportlern jüdischen Glaubens zu. Doch ihnen war zuvor die Teilnahme an Wettbewerben und Trainingsmöglichkeiten versagt gewesen. Damit "scheitern sie an den Qualifikationen". Sinti und Roma wurden weggesperrt, weil die Nazis sie nicht in der Stadt haben wollen. Einige Kilometer entfernt wird das Konzentrati
© picture alliance / Photoshot

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Der Star: Der amerikanische Läufer Jesse Owens gewann 4 Goldmedaillen im 100- und 200-Meter-Lauf, in der 4 x 100-Meter-Staffel und im Weitsprung. Während die Nazis die Überlegenheit der Weißen demonstrieren wollten, strafte der farbige Athlet sie mit seinen fantastischen sportlichen Leistungen Lügen und entlarvte ihre faschistischen Parolen.
© picture alliance / Photoshot

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Der erneute Versuch: Nachdem die Nazi-Spiele von 1936 der Welt in schrecklicher Erinnerung blieben, sollte Deutschland 1972 in München seine 2. Chance bekommen. Auch hier wurde extra das weltberühmte Olympiastadion mit seinem phänomenalen Zeltdach gebaut. Alles sollte bunt und fröhlich wirken.
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Publikumsliebling: Gerade einmal 16 Jahre alt sprang sich die Deutsche Ulrike Meyfarth in die Herzen. Mit 1,90 Metern gewann sie die Goldmedaille im Hochsprung. Sie hatte als eine der wenigen die damals noch sehr neue Technik des Fosbury-Flops angewandt. Meyfarth sprang mit dem Rücken zur Latte. 1984 gelang ihr mit 2.02 Meter noch einmal der Gewinn der Goldmedaille. Doch ihr Sieg 1972 sollte grausam überschattet werden…
© picture alliance / Sven Simon

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Der Terror: Während der Spiele drangen palästinensische Terroristen ins Olympische Dorf ein. Dort nahmen sie 11 israelische Sportler, Trainer und Kampfrichter als Geiseln. Nach Verhandlungen sollten sie unter freiem Geleit mit Hubschraubern fliehen. Doch das Organisationsteam, die Polizei und die politischen Verantwortlichen schätzten die Lage falsch ein, waren überfordert und befahlen schließlich eine vollkommen missglückte
© picture alliance / Heinz-Jürgen Göttert

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Die Trauer: Die geschockte Welt und alle Sportelinnen und Sportler gedachten der Opfer dieser schrecklichen Geiselnahme. Die Olympische Flagge wehte auf Halbmast. Allerdings beschloss das Internationale Olympische Komitee, die Spiele nach nur kurzer Pause fortzuführen: "The Games must go on." Dafür gab es international viel Kritik.
© picture-alliance / dpa

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