Pandabären: Darum sind die süßen Bären ständig am Fressen
- Veröffentlicht: 14.05.2023
- 08:45 Uhr
- Claudia Frickel
Schwarz-weißes Fell, aufgesetzte Ohren und eine moppelige Gestalt: Pandabären sehen einfach zum Knuddeln aus. Die Bären sind ziemlich gemütlich unterwegs - die meiste Zeit fressen oder schlafen sie. Das hat aber einen guten Grund. Im Clip: Panda täuscht Schwangerschaft vor.
Das musst du über Pandabären wissen
Wenn es um süße Tiere geht, stehen Pandas ganz weit vorn auf der Liste. Die pummeligen, schwarz-weißen Bären erinnern an große Teddybären. Weltweit sind sie ein Symbol für den Artenschutz.
Ist vom Pandabären die Rede, ist meist der Große Panda oder Riesenpanda gemeint - auch Bambusbär oder Prankenbär genannt. Die Kleinen Pandas beziehungsweise Roten Pandas sind mit ihnen nicht verwandt.
Riesenpandas leben heute nur noch in einer kleinen Bergregion im Südwesten von China. Die Bären sind zwar immer noch gefährdet, aber aktuell nicht vom Aussterben bedroht.
Weniger als 2.000 Große Pandas tummeln sich in freier Wildbahn. In Gefangenschaft im Zoo kommen weitere 600 Tiere dazu - darunter vier Pandabären in Berlin.
Pandabären vermehren sich nur langsam, bewegen sich so wenig wie möglich und fressen Unmengen - am liebsten Bambus.
Alles über Pandabären
Pandabären: Darum sind die süßen Bären ständig am Fressen
Der Pandabären-Steckbrief
Wissenschaftlicher Name: Ailuropoda melanoleuca
Ordnung: Raubtiere
Familie: Bären
Lebensraum: In Gebirgs-Regionen im Südwesten Chinas, in den Provinzen Sichuan, Gansu und Shaanxi
Größe: Körper 120 bis 180 Zentimeter, Schulter-Höhe 50 bis 90 Zentimeter
Gewicht: Männchen 85 bis 125 Kilogramm, Weibchen 70 bis 100 Kilogramm
Farbe: schwarz-weißes Fell
Lebenserwartung: 20 Jahre, in Gefangenschaft über 30 Jahre
Nahrung: Zu 99 Prozent Bambus, nur selten Blätter, Zweige und Wurzeln anderer Pflanzen sowie Nagetiere
Feinde: Wilderer, Zerstörung des Lebensraums, die Großkatze Leopard
Verhalten: Einzelgänger
Aktueller Bestand: gefährdet
Große Pandas: So niedlich sehen die Bären aus
🐼 Einen Großen Panda erkennst du sofort an seinem Fell. Der Körper ist weiß. Schwarz gefärbt sind Ohren, Flecken um die Augen, Schnauze, Stummelschwanz sowie Beine und Schultern. Dazu kommt ein schwarzes Band von der Brust bis zu den Schultern.
🏔 Diese Fellzeichnung dient als Tarnung: In den Regionen, in denen Pandas leben, schneit es im Winter. Zwischen Bäumen und im Schnee fallen sie mit ihrem Muster weniger auf.
🐻❄️ Ein ausgewachsener Panda ist 120 bis 180 Zentimeter lang. Im Vergleich zu Grizzlys oder Eisbären ist das klein: Die messen nämlich zwei bis drei Meter.
🦷 Der Kopf von Pandabären ist breiter als der anderer Bären. Sie besitzen auch die größten Mahlzähne unter allen Raubtieren und eine stark ausgeprägte Kau-Muskulatur. Das hilft beim Fressen des zähen Bambus.
👍 Pandas haben einen sogenannten Pseudo-Daumen an den Vorderpfoten. Mit dem verlängerten Handwurzel-Knochen können sie Bambus-Stangen besser greifen und halten.
Süße Panda-Bilder - beim Sitzen, mit Bambus und mit Babys
Pandabären: Darum sind die süßen Bären ständig am Fressen
Wo leben Pandabären? Der Lebensraum der Tiere
- Früher waren Großen Pandas weiter verbreitet als heute: Sie lebten auch in Regionen wie dem heutigen Myanmar, Ost-China und Vietnam.
- Heute sind die Tiere nur in sechs voneinander isolierten, subtropischen Berg-Regionen im Südwesten Chinas zu Hause.
- Pandas mögen dichte Wälder, in denen vor allem Bambus wächst - das ist schließlich ihre Haupt-Nahrungsquelle.
- Im relativ kühlen Sommer halten sich die Bären in Höhen von 2.700 bis 4.000 Metern auf. In allen Jahreszeiten ist es in der Region sehr feucht. Im kalten Winter wandern sie in tiefere Regionen auf 800 Meter Höhe.
- Der Lebensraum der Pandas ist noch knapp 6.000 Quadratkilometer groß. Zum Vergleich: Chinas Hauptstadt Peking verteilt sich auf eine Fläche von 16.400 Quadratkilometer.
Pandabären und Bambus: Wie viel die Tiere davon essen - und warum sie Energie sparen
🌱 Pandas sind Raubtiere, aber trotzdem beinahe vegan. Sie fressen fast ausschließlich Bambus und nur manchmal Enzian, Schwert-Lilien und Krokusse. Selten vertilgen sie auch kleine Nagetiere.
🌿 Die Bären sind anpassungsfähige Tiere: Sie haben ihre Ernährung im Lauf der Evolution am Nahrungs-Angebot ausgerichtet. So wurde aus dem Fleisch-Fresser mit der Zeit ein Vegetarier. Auch viele andere Tiere haben clevere Jagd-Strategien entwickelt, um sich anzupassen.
🐮 Pandas haben ein Problem: Ihr Verdauungstrakt ist nicht für Pflanzen-Nahrung optimiert. Spezielle Darmbakterien helfen zwar bei der Verdauung der Bambus-Fasern. Anders als Wiederkäuer wie Kühe scheiden sie den Großteil der Nährstoffe unverdaut aus.
🍽 Das gleichen Pandabären clever wieder aus - indem sie Energie sparen und besonders viel fressen. Neun bis 18 Kilogramm Bambus verspeisen sie jeden Tag, also bis zu einem Viertel ihres Gewichts! Zum Vergleich: Ein 60 Kilogramm schwerer Mensch müsste täglich 15 Kilogramm essen.
😴 16 Stunden sind Pandas täglich mit Futtersuche und Essen beschäftigt. Den Rest der Zeit verbringen sie mit Schlafen, oft an Baumstämme gelehnt. Ihr Energie-Verbrauch ähnelt dem von Faultieren.
🐾 Pandas essen im Sitzen, weil sie so besser greifen können: Mit einer Pfote halten sie den Stängel und streifen mit der anderen die Blätter ab.
🚽 Weil sie so viel Nahrung in sich hineinschieben, müssen Pandas auch viel wieder loswerden: Zehn Kilogramm Kot produziert jeder Bär täglich.
Wie viele Pandas gibt es noch und wie gefährdet sind die Tiere?
1.864 Pandabären in freier Wildbahn zählten die chinesischen Behörden 2014. Ungefähr alle zehn Jahre wird der Bestand der Tiere in Zusammenarbeit mit dem WWF erfasst.
Die Population ist im Vergleich zu 2004 um 17 Prozent gestiegen - und hat sich innerhalb von 30 Jahren fast verdoppelt. Das liegt vor allem daran, dass China Reservate eingerichtet hat, in denen die Bären geschützt leben können.
2016 stufte die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) den Status der Riesenpandas statt als bedroht "nur noch" als gefährdet ein. Die chinesische Regierung erklärte 2021, dass Pandas nicht mehr vom Aussterben bedroht seien.
In den 1980er-Jahren sah das anders aus. Damals lebten nur knapp 1.000 Tiere in freier Natur. Wilderer jagten sie wegen ihrer Felle, Jungtiere wurden ins Ausland verschleppt. Natürliche Feinde haben die Bären kaum - außer Leoparden.
Aus dem Schneider sind Pandabären aber noch lange nicht. Sie haben viel Lebensraum verloren, etwa durch Besiedelung, Straßenbau und Landwirtschaft. Viel Platz haben sie nicht: Weil Bambus je nach Art nur alle 15 bis 100 Jahre blüht und danach abstirbt, müssen sie weiterziehen und neue Futter-Quellen suchen.
Die Fortpflanzung von Pandas und die kleinen Panda-Babys
📅 Eine Pandabärin ist nur zwei bis fünf Tage pro Jahr bereit zur Empfängnis, irgendwann zwischen März und Mai. Häufig kämpfen mehrere Männchen um ein Weibchen. Der Gewinner darf sich mit der Bärin paaren.
🥚 Die befruchtete Eizelle nistet sich 45 bis 120 Tage später in der Gebärmutter ein. Nach drei bis fünf Monaten gebärt die Bärin ein bis zwei Junge. Bei der Hälfte der Geburten kommen Zwillinge zur Welt. In freier Natur zieht die Mutter meist nur ein Baby groß und verstößt das andere.
🐹 Die rosafarbenen, nackten Panda-Jungen sind nur so groß wie Hamster, wiegen rund 200 Gramm und sind völlig hilflos. Das schwarz-weiße Fell entwickelt sich in den ersten vier Lebenswochen. Die Augen öffnen sie nach 1,5 bis zwei Monaten.
🍼 Die Jungen bleiben bis zum Alter von 1,5 bis drei Jahren bei der Mutter. Gesäugt werden sie acht Monate lang. Der Vater hat mit der Erziehung nichts zu tun.
👶 Geschlechtsreif werden Pandabären zwischen dem fünften und siebten Lebensjahr. Junge bekommen die Bärinnen alle zwei bis drei Jahre. Im Lauf ihres 20-jährigen Lebens ziehen sie um die sechs Babys groß.
So ticken Pandas: Wie die Tiere leben und kommunizieren
- Ausgewachsene Pandabären sind Einzelgänger. Sie haben jeweils bis sechs Quadratkilometer große Reviere, halten sich aber größtenteils in kleineren Zonen auf. Die Gebiete markieren sie mithilfe von Urin-Duftmarken oder Kratzspuren an Baumstämmen.
- Vor allem Weibchen dulden keine anderen Bärinnen in ihrem Revier - diese werden umgehend vertrieben.
- Große Pandas leben überwiegend am Boden, können aber schwimmen und klettern - aber nicht auf den Hinterbeinen stehen. Wenn sie müssen, sind sie bis 32 Kilometer pro Stunde schnell - aber nur kurz. Zum Schlafen gehen sie gern in Höhlen oder in hohle Baumstämme.
- Anders als andere Bären halten Pandabären keinen Winterschlaf. Den brauchen sie nicht, weil Bambus das ganze Jahr über zur Verfügung steht.
- Pandas geben viele Töne von sich, um zu kommunizieren. Zur Paarungszeit ist manchmal ein Brüllen zu hören. Ansonsten meckern sie wie Ziegen oder zirpen.
Wie unterscheiden sich Große Pandas von Roten Pandas?
Rote Pandas beziehungsweise Kleine Pandas bilden eine eigene Familie im Tierreich, die Katzenbären. Genetisch sind sie zwischen Mardern, Stinktieren und Waschbären angesiedelt.
10.000 Rote Pandas leben in freier Wildbahn, ebenfalls in Berg-Regionen Chinas sowie in Nepal, Bhutan, Myanmar und Nord-Indien. Die IUCN stuft die Art als "gefährdet" ein.
Die kleinen Bären sind rund 60 Zentimeter lang und damit halb so groß wie Riesenpandas. Mit ihren Namens-Vettern haben sie einiges gemeinsam: Sie besitzen ebenfalls einen zweiten Daumen und mögen Bambus. Zusätzlich essen sie Wurzeln, Beeren, Eier und Wirbeltiere.
Verwandt sind die beiden Arten aber nicht. Bis vor einigen Jahren wurden auch Große Pandas zu Katzenbären gezählt. Tatsächlich gehören sie jedoch zu Großbären. In China heißen Pandabären trotzdem bis heute übersetzt "große Bär-Katzen".
Häufige Fragen zu Pandabären
Ein Pandabär frisst zwischen neun und 18 Kilogramm Bambus - pro Tag! Das liegt daran, dass er einen Großteil der Nährstoffe unverdaut ausscheidet. Das gleicht er aus, indem er besonders viel vertilgt.
In freier Wildbahn leben rund 2.000 Große Pandas, dazu kommen 600 in Zoos. Zudem gibt es rund 10.000 Rote Pandas.
Große Pandas und Rote Pandas sind nicht miteinander verwandt - trotz des Namens. Pandabären gehören zu den Großbären, ebenso wie Grizzlys oder Schwarzbären. Rote Pandas bilden eine eigene Familie, die Katzenbären.
Pandabären gibt es in zwei verschiedenen Familien, die trotz des Namens nicht miteinander verwandt sind. Die Großen Pandas gehören zu den Bären. Die Roten Pandas sind die einzige Art der Katzenbären.
Große Pandas leben nur in einer kleinen Berg-Region im Südwesten von China. Früher waren sie auch in Myanmar und Vietnam verbreitet.
Pandas verwenden verschiedene Laute, so wie Meckern oder Zirpen. Außerdem kommunizieren sie über Duftmarken, um ihr Revier zu markieren.
Große Pandas gelten als friedlich - und sind es meistens auch. Wenn sie sich bedroht fühlen, greifen die Tiere allerdings an, genau wie ihre Verwandten, die Grizzlys oder Schwarzbären. Theoretisch können sie einen Menschen auch töten.