Personenschutz: Wer bekommt ihn und welche Aufgaben hat er?
- Veröffentlicht: 16.09.2021
- 15:00 Uhr
- Galileo
Menschen in akuter Gefahr stehen unter polizeilichem Personenschutz. Im Clip erzählt Publizist Hamed Abdel-Samad aus eigener Erfahrung, wie ein Leben unter Polizeischutz ist. Außerdem: Erfahre die Aufgaben von Personenschützer:innen - und wie du selbst eine:r werden kannst.
Das Wichtigste zum Thema Personenschutz
Personenschützer:innen kümmern sich als Leibwächter beziehungsweise Bodyguards um die Sicherheit akut gefährdeter Menschen.
Organisatorisch sind staatlicher Personenschutz und private Sicherheitsdienste zu unterscheiden.
Nichts für schwache Nerven! Im Ernstfall riskieren Personenschützer:innen ihr Leben für das der Schutzperson.
Wer bekommt Personenschutz?
👮 Polizeilichen Personenschutz bekommen Menschen, deren Leben akut bedroht ist. Prinzipiell ist diese Bedingung unabhängig von Beruf oder der Bekanntheit einer Person.
⚠ Die Gefährdungslage unterscheidet sich stufenweise: von einer nicht auszuschließenden Bedrohung bis zu einer drängenden Gefahr, bei der zum Beispiel ein Anschlag jederzeit denkbar ist.
👨👩👧 Meist trifft die drastische Gefahrenlage auf Personen des öffentlichen Lebens zu - wie Mitglieder der Bundesregierung oder des Bundestags und deren Familien.
🕵 Bei Privatpersonen wird der Bedarf für Polizeischutz eher selten festgestellt. Menschen, die dennoch um ihre Sicherheit fürchten, beauftragen meist private Sicherheitsdienste.
💶 Den behördlichen Personenschutz durch speziell ausgebildete Polizeibeamte und Polizeibeamtinnen bezahlt der Staat. Für privaten Personenschutz müssen Auftraggebende selbst aufkommen.
Was sind die Aufgaben des Personenschutzes?
Die Hauptaufgabe im unmittelbaren Personenschutz liegt darin, die Sicherheit der Schutzpersonen und meist auch von deren Angehörigen zu gewährleisten.
Der Schutz von beispielsweise Politiker:innen oder wichtigen Zeug:innen ist Aufgabe des staatlichen Polizeischutzes. Die Personenschützer:innen der Polizei sind einem der Landeskriminalämter der Bundesländer zugeordnet beziehungsweise gehören zur Abteilung Sicherungsgruppe (SG) des Bundeskriminalamtes (BKA).
Geht es um den Schutz von Privatpersonen, die weniger akut bedroht sind, werden meist Bodyguards von privaten Sicherheitsdiensten beauftragt. Bundesweit gibt es zahlreiche Angebote, die Sicherheitsmaßnahmen für Privatpersonen bereitstellen.
Über den unmittelbaren Personenschutz hinaus gibt es mittelbare Schutzaufgaben wie Gefahrenbeurteilungen, die eher im Hintergrund laufen. Personenschützer:innen beraten auch zur technischen Sicherung von Wohn- und Dienstgebäuden.
Wie werde ich Personenschützer:in und wie hoch ist das Gehalt?
Wer Personenschützer:in bei einem privaten Unternehmen werden möchte, kann sich über die Industrie- und Handelskammer (IHK) weiterbilden.
Für den staatlichen Personenschutz brauchst du als Erstes ein duales Studium zum Kriminalkommissar beziehungsweise zur Kriminalkommissarin.
Voraussetzungen dafür sind unter anderem mindestens ein 3,5-Abitur, in der Regel die deutsche Staatsbürgerschaft und du darfst nicht älter als 42 Jahre sein. An das Studium kannst du eine mehrmonatige Fortbildung für den Personenschutz anschließen.
Dein Brutto-Grundgehalt zu Beginn des dualen Studiums beträgt rund 1.500 Euro. Als Kriminalkommissar:in erwartet dich dann eine monatliche Gehaltszahlung von rund 3.000 Euro. Als Personenschützer:in liegt der Betrag auf deiner Lohnabrechnung noch darüber.
Willst du noch mehr zum Werdegang als Personenschützer:in erfahren?
Info-Webseite des Bundeskriminalamtes
Infos zum dualen Studium zur Kriminalkommissarin zum Kriminalkommissar