Popcorn: Umweltschützer, Akrobat - und schnell wie ein Jet
- Veröffentlicht: 24.09.2022
- 14:45 Uhr
- Heike Predikant
Popcorn gibt es mittlerweile in den verrücktesten Varianten. Aber weißt du, dass es mit über 700 Kilometer pro Stunde in die Luft springt - und wann es die Kinos der Welt erobert hat?
Das Wichtigste zum Thema Popcorn
Popcorn wird aus einer speziellen Maissorte hergestellt: dem Puffmais. Die goldgelben Körner haben eine harte Schale und einen weichen Kern, in dem Stärke und Wasser stecken.
Die typische Flockenform entsteht, wenn man die Körner in Öl stark erhitzt - und sie ihr Inneres nach außen kehren. Fertiges Popcorn ist mindestens dreimal größer als das Korn.
Das Getreide stammt ursprünglich aus Mexiko. Schon im 14. Jahrhundert erkannten die Azteken, die Ureinwohner des Landes, dass Maiskörner unter Hitze "explodieren". Die "weißen Blüten" wurden nicht nur verspeist, sondern auch bei Zeremonien als Schmuck getragen.
Hollywoodreif! In den USA eroberte der Snack Ende der 1920er-Jahre die Kinos. Bei uns gab es das Knabberzeug erstmals 1977 zum Film.
Nachhaltiger Nebenjob: Fettfrei geblähtes Popcorn wird mitunter anstelle von Schaumstoff-Chips als Füllmaterial für Pakete verwendet. Nach der Warenzustellung kann man es als Tierfutter oder zum Kompostieren verwenden. Umweltfreundlich sind auch Tüten, Geschirr oder T-Shirts aus Mais.
Warum poppt Popcorn?
"Popcorn" setzt sich aus den englischen Wörtern "pop" für aufplatzen und "corn" für Mais zusammen. Bereitet man es zu, macht es Geräusche. Und wenn man keinen Deckel auf den Topf legt, tanzt es durch die Küche.
Wie es dazu kommt, hat das französische Forscherduo Emmanuel Virot und Alexandre Ponomarenko mit Mikrofon und Highspeed-Kamera untersucht.
Und das fanden sie heraus: Bei Hitze wird das Wasser im Inneren der Maiskörner zu Dampf - und der braucht mehr Platz.
Es entsteht Druck, der die Körnchen ab einer Temperatur von 180 Grad "explodieren" lässt. Die enthaltene Maisstärke dehnt sich aus, bildet einen Schaum und erstarrt in Form von Flocken.
Bei dieser Verwandlung werden regelrechte Kunststücke vollführt: Nach dem Aufreißen der Schale bildet sich ein "Beinchen" an der Unterseite des Korns und das nutzt das kleine Ding, um mit über 700 Kilometer pro Stunde in die Luft zu springen - beinahe so schnell, wie sich ein Flugzeug.
Das "Plopp"-Geräusch, das zu hören ist, verursacht nicht das Aufplatzen, sondern der entweichende Wasserdampf.