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Raumsonde Parker Solar Probe: Sie taucht in die Corona der Sonne ein

  • Veröffentlicht: 17.12.2021
  • 13:45 Uhr
  • Peter Schneider

Kein menschliches Objekt ist der Sonne je so nah gekommen. Die Raumsonde "Parker Solar Probe" hat die Atmosphäre unseres Muttersterns berührt. Hier erfährst du, was die rasende Sonde auf ihrem Weg um die Sonne alles herausfindet.

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Das Wichtigste zum Thema Parker Solar Probe

  • Auf der Sonne ist US-Raumsonde "Parker Solar Probe" nicht gelandet. Aber sie ist bei ihrer 8. Runde um die Sonne in deren heiße Corona eingetaucht, die obere Atmosphäre des Sterns.

  • Sie konnte dort messen, was von der Erde aus unmöglich ist: Ihre seltsam verworrenen Magnetfelder, woher sie kommen und wie sie entstehen. Außerdem konnte das Fahrzeug Teilchen einsammeln, welche die Sonne unentwegt ausstößt. Wissenschaftler:innen versprechen sich darüber Erkenntnisse zum Sonnenwind, der auch die Erde erreicht.

  • Die Raumsonde der NASA fliegt im Laufe ihrer 7-jährigen Mission so nah an die Sonne wie kein Raumfahrzeug zuvor. Sie nähert sich ihr auf 6,1 Millionen Kilometer.

  • Schon 2019 entdeckte die Sonde, dass der Sonnenwind im Zickzack durchs All fliegt. Nun wurde klar: Die magnetischen Zickzack-Strukturen ("switchbacks") bilden sich bereits, wenn der Sonnenwind auf der Sonnenoberfläche entsteht.

  • Die Forschenden hoffen nun ein Phänomen zu klären: Warum die mehrere Millionen Grad heiße Sonnencorona eine viel höhere Temperatur ausweist als die "nur" 5.500 Grad Celsius warme Sonnenoberfläche.

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So nah kommt die Raumsonde der Sonne

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© NASA

Weltrekord! Das schnellste Gefährt aller Zeiten

Die Sonde ist das schnellste Raumfahrzeug, dass die Menschheit je gebaut hat. Bei ihrer letzten Runde wird der Roboter mit fast 700.000 Kilometern pro Stunde an der Sonne vorbeirasen. Der Trip München-Hamburg dauerte mit der Sonde dann etwa 4 Sekunden.
Die Sonde ist das schnellste Raumfahrzeug, dass die Menschheit je gebaut hat. Bei ihrer letzten Runde wird der Roboter mit fast 700.000 Kilometern pro Stunde an der Sonne vorbeirasen. Der Trip München-Hamburg dauerte mit der Sonde dann etwa 4 Sekunden.© Screenshot/NASA
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Ultraheiße Mission: Der Sonne entgegen

Raumsonde Parker Solar Probe: Sie taucht in die Corona der Sonne ein

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In 13 Millionen Kilometer Höhe durchbrach die Raumsonde für ein paar Stunden die Grenze zur Sonnenatmosphäre. Weitere dieser „Sonnenküsse“ sollen folgen.
© NASA's Goddard Space Flight Center/Joy Ng

In 13 Millionen Kilometer Höhe durchbrach die Raumsonde für ein paar Stunden die Grenze zur Sonnenatmosphäre. Weitere dieser „Sonnenküsse“ sollen folgen.

Im Gegensatz zur Erde hat die Sonne keine feste Oberfläche aus Gestein. Stattdessen ist sie ein Ball aus superheißem Plasma, das von der Schwerkraft zusammengehalten wird.
© NASA/JHUAPL

Im Gegensatz zur Erde hat die Sonne keine feste Oberfläche aus Gestein. Stattdessen ist sie ein Ball aus superheißem Plasma, das von der Schwerkraft zusammengehalten wird.

Über der Oberfläche aus Plasma befindet sich die Sonnenatmosphäre, die Corona. Auf ihrer Reise um die Sonne flog die Sonde mehrmals in die Atmosphäre hinein und wieder heraus. Die NASA-Wissenschaftler:innen nehmen daher an, dass die Hülle nicht aussieht wie eine glatte Kugel, sondern wie ein zerbeulter Ball.
© NASA/SDO

Über der Oberfläche aus Plasma befindet sich die Sonnenatmosphäre, die Corona. Auf ihrer Reise um die Sonne flog die Sonde mehrmals in die Atmosphäre hinein und wieder heraus. Die NASA-Wissenschaftler:innen nehmen daher an, dass die Hülle nicht aussieht wie eine glatte Kugel, sondern wie ein zerbeulter Ball.

Wo die Schwerkraft und die magnetischen Kräfte der Sonne nicht mehr ausreichen, um Teilchen festzuhalten, endet die Atmosphäre. Ab da beginnt der Sonnenwind. Dieser Strom kleinster Partikel lässt sich auch auf der Erde messen.
© NASA's Goddard Space Flight Center/Joy Ng

Wo die Schwerkraft und die magnetischen Kräfte der Sonne nicht mehr ausreichen, um Teilchen festzuhalten, endet die Atmosphäre. Ab da beginnt der Sonnenwind. Dieser Strom kleinster Partikel lässt sich auch auf der Erde messen.

Die Raumsonde schraubt sich seit Jahren immer näher an die Sonne heran. 9 (in Gelb) von 24 geplanten (in Rot) Runden hat sie bereits hinter sich.
© NASA/Johns Hopkins APL

Die Raumsonde schraubt sich seit Jahren immer näher an die Sonne heran. 9 (in Gelb) von 24 geplanten (in Rot) Runden hat sie bereits hinter sich.

Key Facts zur Sonne

☀️ Die Sonne ist ein Stern, der im Gegensatz zu Planeten selbst leuchtet. Antriebskraft ist die Kernfusion, bei der vor allem Wasserstoff-Atome zu Helium verschmelzen.

⚖️ Unser Mutterstern ist nicht nur das Zentrum unseres Sonnensystems, sondern auch mit Abstand das massereichste Objekt darin: Sie wiegt mehr als 700-mal mehr als alle Planeten, Monde und Asteroiden zusammen.

🤬 Wiedergeborener Stern: Die Gase, aus denen unsere Sonne geboren wurde, stammen mutmaßlich aus einer Supernova - also der Explosion eines Vorgängersterns.

👴 Aus dem Zerfall von radioaktiven Elementen haben die Wissenschaftler:innen Audrey Bouvier und Meenakshi Wadhwa errechnet, dass die Sonne etwa 4,57 Milliarden Jahre alt ist.

💥 Kein Happy End: Wenn die Sonne ihren Brennstoff aufgebraucht hat, bläht sie sich zu einem Roten Riesen auf. Schlechte Nachricht: Dabei verschluckt sie die Erde. Die gute: Das passiert erst in mehreren Milliarden Jahren.

🌌 Die Sonne ist der einzige Stern, den wir direkt untersuchen können. Alle anderen sind zu weit weg. Der nächste individuelle Stern Proxima Centauri ist 4,2 Lichtjahre entfernt - das sind etwa 40.000 Milliarden Kilometer.

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So feiert die NASA den Erfolg der Raumsonde

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Obwohl die Raumsonde nur 600 Kilo wiegt, startete sie 2018 mit der damals stärksten US-Rakete Delta IV Heavy. Der Grund: Zur Sonne zu fliegen, kostet 55-mal mehr Energie als eine Reise zum Mars.
Obwohl die Raumsonde nur 600 Kilo wiegt, startete sie 2018 mit der damals stärksten US-Rakete Delta IV Heavy. Der Grund: Zur Sonne zu fliegen, kostet 55-mal mehr Energie als eine Reise zum Mars.© NASA / Bill Ingalls
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