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Schaltsekunde und Schaltjahr: Darum passen wir die Zeit an
- Aktualisiert: 29.02.2024
- 05:00 Uhr
- Galileo
Alle vier Jahre erhält das Jahr einen zusätzlichen Tag: den 29. Februar. So auch 2024. Außerdem wurde der Zeit in den vergangenen Jahrzehnten hin und wieder eine Extra-Sekunde hinzugefügt. Hintergründe zu Schaltsekunde und Schaltjahr erfährst du auf dieser Seite.
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Das Wichtigste zum Thema Schaltsekunden und Schaltjahre
Nach der Drehung der Erde um sich selbst sowie um die Sonne richten sich unsere Tage und Jahre.
Da die Rotation der Erde um die eigene Achse nicht gleichmäßig ist, wurden in der Vergangenheit Schaltsekunden hinzugefügt. Künftig wird das aber abgeschafft.
Auch die Dauer eines Jahres mit 365 Tagen passt nicht genau. Daher gibt's gregorianischen Kalender alle vier Jahre ein Schaltjahr mit einem Schalttag im Februar. Er hat dann 29 Tage statt der üblichen 28 Tage.
Schaltsekunde wird abgeschafft
Ende 2022 habe verschiedene Regierungen aus aller Welt bei einer internationalen Konferenz beschlossen: Ab spätestens dem Jahr 2035 wird es keine Schaltsekunden mehr geben.
Im Alltag werden wir Menschen die Abschaffung - im Gegensatz zur Zeitumstellung bei Sommer- und Winterzeit - kaum bemerken.
Für Tech-Giganten wie Google und Meta stellen Schaltsekunden seit jeher technische Herausforderungen dar, weil sie nicht planbar sind. Deshalb fordern sie schon länger eine Abschaffung.
Die Aussetzung der Schaltsekunde soll zunächst für 100 Jahre gelten. In dieser Zeit werden die Universalzeit (UTC) und die astronomische Zeit um rund eine Minute auseinanderlaufen. Maßnahmen zur Bewältigung dieser Differenz sind noch nicht bekannt.
Schaltsekunde: Warum gab es sie?
⏳ Seit dem Jahr 1972 wurden einige Schaltsekunden eingefügt, um die Universalzeit (UTC), die mit Atomuhren bestimmt wird, wieder an die astronomische Zeit anzugleichen, die an die Erdrotation gebunden ist.
⏳ Die Erdrotation ist nicht immer gleichmäßig. Bewegungen im Inneren der Erde, Erdbeben, der Mond und das Klima wirken sich auf die Geschwindigkeit der Erdumdrehung aus.
⏳ Diese Einflüsse sind nicht vorhersehbar. Schaltsekunden konnten daher nur rund ein halbes Jahr vorher angekündigt werden.
Schaltjahre: Darum benötigen wir sie
Schon als Kinder lernen wir: Die Erde braucht 365 Tage, um einmal die Sonne komplett zu umrunden. Genau genommen braucht sie aber 365 Tage, fünf Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden.
Damit wir nicht jedes Jahr knapp sechs Stunden Zeit-Abweichung ansammeln, braucht es einen Ausgleich.
Daher gibt es alle vier Jahre ein Schaltjahr mit dem 29. Februar als Schalttag.
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Wann ist das nächste Schaltjahr und wie ermittelst du es?
🕑 Das letzte Schaltjahr ist 2024 und hat dementsprechend 366 Tage. Das nächste Schaltjahr ist 2028.
🕑 Ist ein Jahr ein Schaltjahr, erfüllt die Jahreszahl ein paar mathematische Bedingungen. Diese kannst du einfach nachrechnen.
🕑 Ist die Jahreszahl durch vier teilbar und nicht durch 100 teilbar beziehungsweise durch 100 und 400 teilbar, ist das Jahr ein Schaltjahr.
🕑 Zur Verdeutlichung: Die Jahre 1700, 1800 und 1900 waren keine Schaltjahre, genauso wenig die Jahre 2100, 2200, 2300 und 2500 es sein werden. Die Jahreszahlen sind zwar durch 4 und 100 teilbar, nicht aber durch 400.
Wann Schaltjahr-Geburtstagskinder feiern
Tatsächlich gibt's ein Gesetz dafür, wann Menschen, die am 29. Februar geboren sind, außerhalb eines Schaltjahres Geburtstag haben.
Nach §188 Abs. 3 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) feiern Schaltjahr-Geburtstagskinder in Nicht-Schaltjahren am 1. März ihren Geburtstag.
Schätzungen zufolge sind weltweit rund fünf Millionen Menschen am 29. Februar zur Welt gekommen, davon etwa 55.000 Deutsche.
Berühmte Geburtstagskinder am 29. Februar
Bildergalerie: Berühmte Geburtstagskinder am 29. Februar
Der Weg zum Gregorianischen Kalender
Bis zum Jahr 45 v. Chr. gab es den altrömischen Kalender. Dieser wurde vom Julianischen Kalender abgelöst. Der Reformer dieses Kalenders: Gaius Julius Caesar.
Schon damals wurde bekannt, dass die Erde etwas mehr als 365 Tage für die Umrundung der Sonne braucht.
Nur stimmte die Berechnung nicht ganz: Zwar bekam Caesars Kalender alle vier Jahre einen Schalttag. Allerdings war der Kalender pro Jahr elf Minuten und 14 Sekunden zu schnell.
Im 16. Jahrhundert gelang es mit dem Gregorianischen Kalender, einen stimmigen Kalender zu entwerfen. Sein Schöpfer war Papst Gregor XIII. Er strich im Jahr 1582 zur Berichtigung zehn Tage aus dem Kalender: Auf den 4. folgte der 15. Oktober.