Haushalts-Tipps
Silica-Gel: Darum solltest du die weißen Tütchen nicht wegwerfen
- Veröffentlicht: 05.04.2024
- 09:14 Uhr
- Chris Tomas
Beutelchen mit Silica-Gel liegen vielen Produkten bei. Die weißen Tütchen solltest du aufheben, denn sie sind oft praktische Helfer im Haushalt. Und vielleicht retten sie eines Tages sogar mal dein nass gewordenes Handy.
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Das Wichtigste in Kürze
Wer im Internet Kleidung bestellt, Elektrogeräte oder einen Corona-Schnelltest kauft, kennt sie gut: die kleinen weißen Papierbeutelchen mit der Aufschrift Silica-Gel.
Anders als der Name suggeriert, steckt in diesen Mini-Kissen keine Paste. Sie enthalten Kügelchen, die Feuchtigkeit binden und Produkte zum Beispiel vor Kondens-Wasser schützen.
Viele Menschen schmeißen die Trockenbeutel zusammen mit der Verpackung achtlos in den Müll. Schade – denn zu Hause kannst du Silica-Gel noch gut weiterverwenden.
Was ist Silica-Gel?
Silica-Gel ist ein gummiartiges bis festes Granulat aus Siliziumdioxid. Im Deutschen nennt man es auch Kieselgel. Aufgrund seiner körnigen Oberflächenstruktur kann es sehr viel Wasser aufnehmen – etwa ein Drittel seines Eigengewichts. Silica-Gel wird in kleine Beutelchen verpackt und soll Waren bei der Lagerung und beim Transport vor Nässe schützen.
Ist Silica-Gel giftig?
Sind die Körnchen weiß, schadet der Kontakt deiner Gesundheit nicht. Laut Tox Info Suisse löst sich Silica-Gel selbst im Magen-Darm-Trakt nicht auf und wird auf der Toilette einfach wieder ausgeschieden. Verschlucken solltest du die Tütchen trotzdem nicht, und am besten hältst du sie auch von Kindern und Haustieren fern.
Sind die Kügelchen jedoch gefärbt, ist Vorsicht angesagt. Die Farbstoffe dienen als Indikator, wie viel Nässe das Kieselgel bereits aufgenommen hat. So wird blaues Silica-Gel rosa, wenn es feucht ist; orangefarbenes Silica-Gel grün. Das blaue Silica-Gel enthält Kobaltchlorid, das krebserregend wirkt.
Kommt Silica-Gel in den Restmüll?
Auf den weißen Beutelchen steht normalerweise "Throw away". Doch wohin damit? Antwort: Kieselgel entsorgst du einfach im Restmüll. Allerdings muss das nicht sein, denn das Trockenmittel lässt sich noch gut zweitverwerten.
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Wie du Silica-Gel aufheben solltest
Am besten bewahrst du die Silica-Gel-Beutel an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort auf. Steck sie in einen luftdichten Behälter, zum Beispiel in eine Plastikdose oder alternativ in einen Plastikbeutel mit Verschluss.
Wofür du Silica-Gel benutzen kannst
Um ein nass gewordenes Handy zu retten: Pack das Smartphone zusammen mit einigen Silica-Gel-Tütchen für 24 Stunden in einen verschließbaren Plastikbeutel. Möglicherweise erholt es sich dadurch.
Um Schuhe zu trocknen: Silica-Gel-Päckchen im Schuhschrank sorgen dafür, dass nässeempfindliche Lederschuhe trocken bleiben.
Um Werkzeug in Schuss zu halten: Wenn du Silica-Gel in deine Werkzeugkiste steckst, beugt das der Rostbildung vor.
Um Wertsachen zu schützen: Leg Silica-Gel-Beutel in Kartons mit wichtigen Unterlagen und Dokumenten, in Schmuckschatullen oder in deine Fotokiste. Auch Elektrogeräte wie deine Spiegelreflexkamera freuen sich über die Beigabe.
Um unangenehme Gerüche zu binden: Ob Wanderrucksack oder Joggingschuhe – was durchgeschwitzt ist, beginnt mit der Zeit zu müffeln. Auch hier helfen die weißen Tütchen.
Silica-Beutel trocknen: So verwendest du sie weiter
Theoretisch kannst du das Silica-Gel, wenn es mit Feuchtigkeit gesättigt ist, wieder aufbereiten, indem du die Kissen bei niedriger Temperatur (unter 80 Grad) in den Backofen steckst. Das verbraucht jedoch unnötig Strom und lohnt sich schon aus Kostengründen kaum.
Eine günstigere Alternative ist, die Beutel an einem heißen Tag einige Stunden lang in die Sonne zu legen und dort mehrmals zu wenden. Ob das Regenerieren geklappt hat, siehst du, wenn du sie auf eine Küchenwaage legst: Die Tütchen sind nach der Wärmebehandlung leichter als vorher.