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Spritpreis-Erhöhung fürs Klima: Das spricht dafür und dagegen

  • Veröffentlicht: 07.07.2021
  • 18:45 Uhr
  • Carina Neumann-Mahlkau

Der steigende Ölpreis und die CO2-Steuer trieben den Preis für Sprit bereits in die Höhe. Jetzt ist eine weitere Erhöhung geplant - der Umwelt zuliebe. Bist du für oder gegen höhere Spritpreise? So haben die Galileo-User abgestimmt!

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Das Wichtigste zum Thema Erhöhung der Spritpreise

  • Schon gewusst? Seit Januar 2021 ist unser Sprit um 6 Cent pro Liter teurer. Denn die Bundesregierung führte für mehr Klimaschutz eine CO2-Steuer ein.

  • Hinzu kommt: der Rohöl-Preis steigt. Das katapultiert die Spritpreise derzeit in die Höhe. Seit Jahresbeginn verteuerten sie sich um rund 15 Cent. Der teuerste Tank-Tag 2021 war der 27. Juni. Der durchschnittliche Benzin-Preis lag hier bei 1,534 Euro je Liter, beim Diesel waren es 1,384 Euro.

  • Teurer tanken für die Umwelt: Nun steht eine erneute Erhöhung um 16 Cent zur Debatte. Für einen vollen 50-Liter-Tank Benzin müsstest du dann circa 8 Euro mehr zahlen.

  • Hintergrund: Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden - und dafür müssen wir unseren CO2-Ausstoß im Straßenverkehr fast halbieren.

  • Ein wichtiger Schritt Richtung Klimaneutralität oder die falsche Abfahrt?

Eindeutiges Ergebnis: 92 Prozent der Galileo-Zuschauenden sind gegen eine Erhöhung der Spritpreise!
Eindeutiges Ergebnis: 92 Prozent der Galileo-Zuschauenden sind gegen eine Erhöhung der Spritpreise! © Galileo
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"There is no planet B" - Das sagen die Befürworter:innen

🌍 Wir müssen handeln, und zwar jetzt. Diese Message vertreten nicht nur die Fridays for Future-Bewegung, sondern auch die Grünen.

🙌 Um das Klimaziel zu erreichen, müssen wir Opfer bringen - auch, wenn es unbequem ist. Wenn die Alternative dazu ein zerstörter Planet ist, profitieren wir am Ende doch alle davon.

💶 Annalena Baerbock, die Kanzler-Kandidatin der Grünen, setzt sich für eine Erhöhung von 16 Cent pro Liter ab 2023 ein. Die 6 Cent vom Jahresbeginn mit einberechnet. Der Aufschrei war groß.

🚗 Dabei ist eine schrittweise Erhöhung der Spritpreise durch die neue CO2-Steuer ohnehin schon beschlossene Sache: Die 6 Cent sind nur der Anfang.

🚘 Bis 2025 soll der Benzin-Preis durch die neue Bespeisung um 15,5 Cent pro Liter steigen, der Diesel-Preis um 17,4 Cent. Dieses Vorhaben ist auch nicht mehr weit von dem der Grünen entfernt.

☀️ Clemens Fuest, Chef des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, findet: Der CO2-Preis sei das wichtigste Instrument der Klimapolitik. Es spreche viel dafür, ihn schneller zu erhöhen.

🚉 Die Idee dahinter: Je teurer der Sprit, desto größer der Anreiz, Alternativen wie den öffentlichen Nahverkehr, die Bahn oder Fahr-Gemeinschaften zu nutzen - und so die Umwelt zu schonen.

Leerer Tank? Zu dieser Zeit ist der Sprit am billigsten

Mit ein paar cleveren Tricks - und Apps - kannst du beim Tanken viel Geld sparen. Wir verraten, wann der Sprit am billigsten ist und wie du beim Autofahren weniger Treibstoff verbrauchst.

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Viele bleiben dabei buchstäblich auf der Strecke: Das sagen die Kritiker:innen

🧐 Gerade außerhalb großer Städte sind viele Menschen auf ein Auto angewiesen - etwa, um zur Arbeit zu gelangen. Die Kosten steigen, aber der Lohn bleibt gleich - eine weitere Erhöhung stürzt viele in eine finanzielle Schieflage.

➗ Die Schere zwischen Arm und Reich klafft durch erhöhte Preise noch weiter auseinander: Während privilegierte Menschen nur über die Kosten murren, sind teils ganze Existenzen von sozial schwächer gestellter Menschen bedroht.

🚗 Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer findet das Vorhaben der Grünen mit Blick auf die Gesellschaft "besorgniserregend": "Es geht nicht, dass die Preise immer weiter nach oben gehen. Mobilität ist auch ein sozialer Aspekt."

😠 Bundesfinanzminister Olaf Scholz kritisierte die Pläne der Grünen scharf: Wer an der Spritpreis-Schraube drehe, zeige, wie egal ihm oder ihr die Nöte der Bürgerinnen und Bürger seien.

😒 Und weiter: "Ein immer höherer CO2-Preis sorgt nicht für mehr Klimaschutz, sondern nur für mehr Frust".

🌍 Jeder Mensch sollte individuell über seinen ökologischen Fußabdruck entscheiden können. Es gibt zum Beispiel Autofahrer:innen, die dafür nicht in den Flieger steigen und vegetarisch leben - und somit auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

🚌 Bevor solche Vorhaben umgesetzt werden, braucht es gerade in strukturschwachen Regionen vernünftige Alternativen - wie ein besser ausgebautes ÖPNV-Netz, Car Sharing und Co.

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