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Bundesweite Störung bei Kartenzahlung: Wie dahinter steckt und was du beachten musst

  • Veröffentlicht: 27.05.2022
  • 18:45 Uhr
  • Nicole Lemberg

Seit Anfang der Woche hakt es deutschlandweit an den Kartenlese-Geräten. In vielen Geschäften heißt es deshalb: Bargeld bitte! Wie es zu so einer großen Störung bei der Kartenzahlung kommen kann und was du dabei beachten musst, erfährst du auf unserer Seite. Im Clip: Bargeld vs. Kartenzahlung: Was ist einfacher?

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Das Wichtigste zum Thema Störung bei Kartenzahlung

  • Bargeld statt Karte: In vielen Supermärkten und Geschäften in Deutschland liegt die Kartenzahlung aktuell lahm. Mitinbegriffen sind sowohl Kredit- als auch Girokarten.

  • Geldautomaten sind von der Störung nicht betroffen. Wer einkaufen geht, sollte sich deshalb im Voraus mit genügend Bargeld eindecken.

  • Der Grund für den Ausfall eines speziellen Kartenzahlungs-Geräts ist bekannt. Bis das Problem behoben ist, kann es allerdings noch Tage dauern.

  • Warum bei der Kartenzahlung manchmal eine PIN und manchmal eine Unterschrift gefordert wird, klären wir weiter unten.

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Das steckt hinter der aktuellen Störung bei Kartenzahlungen

Seit dem späten Dienstag, 24. Mai 2022 herrscht an vielen Kassen Chaos. Die Kartenzahlung ist in etlichen Supermärkten, Drogerie-Ketten oder Tankstellen lahmgelegt.

Nach aktuellen Kenntnissen liegt das Problem an einem bestimmten Modell des weitverbreiteten Kartenzahlungs-Geräts Verifone. Der US-Hersteller bewirbt das Produkt als "meistverkauftes deutsches Terminal". Damit ist bundesweit in vielen Geschäften zur Zeit nur Bargeld-Zahlung möglich.

Ursache der Störung ist laut Anbieter Payone ein Zertifikatsfehler innerhalb der Geräte-Software. Für die Behebung ist ein Software-Update nötig. Da dafür aber ein manueller Eingriff an den Zahlungs-Terminals nötig ist, kann das Problem noch einige Zeit andauern. "Dieser komplexe Vorgang kann daher nicht ad hoc in der Fläche ausgeführt werden", gab der Zahlungsdienstleister bekannt.

Nur Bares ist wahres? Das musst du aktuell beachten

📃 Kläre am Vorfeld deines Einkaufs ab, ob die Kartenzahlung im Laden möglich ist. Achte auf Aushänge und Durchsagen oder frage im Zweifel das Personal. So sparst du dir Zeit und Stress an der Kasse.

💶 Geldautomaten sind von der Störung nicht betroffen. Decke dich im Vorfeld bei deiner Bank mit Bargeld ein.

⛽ Ist die Kartenzahlung nicht möglich und du stehst bereits an der Kasse, musst du die Einkäufe stehen lassen. Ist das - zum Beispiel an Tankstellen - nicht so einfach möglich, werden häufig auch Personalausweise oder Führerscheine als Pfand einbehalten.

👮 Aber Achtung: Verlangen kann das der Laden nicht, da die Ausweise sensible Daten enthalten. In einigen Fällen wird deshalb auch die Polizei eingeschaltet.

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Wie häufig Störungen bei Kartenzahlungen sind

💳 Ein deutschlandweiter System-Ausfall bei der Kartenzahlung hätte bis vor kurzem vielleicht noch weniger Wellen geschlagen. Erst 2018 wurde in Deutschland erstmals mehr mit Karte als mit Scheinen bezahlt.

📈 Vor allem in der Corona-Pandemie stieg die Nutzung von Kartenzahlung sprunghaft an. 2019 machte das Bargeld noch einen Anteil von 46,5 Prozent beim Umsatz aus. Laut Angaben des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI waren es 2021 nur noch knapp 39 Prozent.

💸 Bundesweite Störungen bei der Kartenzahlung sind deshalb nicht nur für die Kund:innen an der Kasse ärgerlich, auch die Betriebe sich auf den reibungslosen Ablauf für ihren Umsatz angewiesen.

✔ Machen bundesweite Störungen bei Kartenzahlungen dem Aufwärts-Trend einen Strich durch die Rechnung? Laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) laufen die Zahlungs-Systeme in Deutschland in der Regel stabil und zuverlässig.

🗣 "Temporäre und systembedingte Ausfälle kommen inzwischen nur selten vor und betreffen meist nur wenige Systeme", erklärte der HDE. Der Bankenverband betonte, dass das fehlerhafte Modell von Verifone nur einen geringen Anteil an allen in Deutschland eingesetzten Geräte ausmache.

📱 Anbieter alternativer Zahlungsmethoden - wie beispielsweise per QR-Code - sehen sich durch den Ausfall bestärkt. Denn die QR-Systeme funktionieren ganze ohne Geräte-Hardware vor Ort.

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Unterschrift oder PIN eingeben: Wann zählt eigentlich was?

💳 An der einen Kasse PIN eingeben und an der nächsten bitte unterschreiben: Wer viel mit Karte unterwegs ist, kennt das scheinbare Würfelprinzip beim Bezahlen.

💳 Hintergrund für die wechselnden Methoden sind die unterschiedlichen Abrechnungs-Systeme, die den Händler:innen Schutz bieten. Eine Bestätigung per Unterschrift ist für die Verkäufer deutlich unsicherer als die PIN-Eingabe am EC-Gerät.

💳 Mit einer Unterschrift erteilen Kund:innen den Geschäften eine Einzugsermächtigung, das Geld erhalten sie aber nicht sofort. Ist das Konto beispielsweise nicht ausreichend gedeckt, ist das Risiko hoch, dass die Händler:innen dem Geld hinterher rennen müssen. 

💳 Mehr Sicherheit gibt es dagegen bei der Bestätigung per PIN. Mit der Eingabe wird das Konto direkt belastet und das Laden-Personal erfährt sofort, ob die Zahlung durchging.

💳 Diese Sicherheit hat aber seinen Preis. Die Händler:innen müssen bei der Zahlungsvariante mit PIN eine Gebühr von 0,2 Prozent des Kauf-Preises abdrücken. Viele Geschäfte setzen deshalb auf eine wechselnde Abfrage.

💳 Ein zufälliges System entscheidet häufig, auf welche Art Käufer:innen die Bezahlung verifizieren müssen. Mit Höhe des Kauf-Preises oder zu welcher Bank die Karte gehört hat die Auswahl also meistens nichts zu tun.

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Kontaktlos bezahlen per Handy und Karte

Anders verhält es sich mittlerweile beim Bezahlen via Smartphone und Co.. Werden die Daten kontaktlos per NFC (Near-Field Communication) an das Kartenlese-Gerät übertragen, fällt die Verifikation häufig weg. Ein PIN wird in der Regel erst ab einem Einkaufswert von 25 Euro verlangt.

In Corona-Zeiten haben viele Geschäfte diese Grenze noch deutlich höher gesetzt, um das Zahlen wirklich kontaktlos anzubieten.

Kontaktloses Zahlen via Smartphone und Co. ist in der Regel ohne PIN bis 25 Euro möglich.
Kontaktloses Zahlen via Smartphone und Co. ist in der Regel ohne PIN bis 25 Euro möglich.© picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke
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