Ungeziefer vertreiben
Teppichkäfer bekämpfen: So wirst du die Schädlinge mit Hausmitteln los
- Aktualisiert: 23.04.2024
- 04:37 Uhr
- Claudia Frickel
Teppichkäfer fressen löchrige Stellen in deinen Teppich und diverse Kleidungsstücken. Ihre Larven mampfen nämlich Textilien aus tierischen Bestandteilen - und können Allergien auslösen. Erfahre, wie du die Speckkäfer bekämpfst und einem Befall vorbeugst.
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Teppichkäfer: Das Wichtigste zu dem Schädling
Teppichkäfer erinnern mit ihrem Muster auf dem Rücken ein wenig an Marienkäfer. Die Tiere sind rot-weiß oder gelblich gefleckt und ungefähr 3,5 Millimeter lang. Zum Vergleich: Eine Ein-Euro-Münze ist circa 1,5 Millimeter dick.
Die Käfer kommen als Material-Schädlinge häufig in Wohnungen vor: Wo Menschen leben, finden sie Nahrung. Sie werden auch Braunwurz-Blütenkäfer genannt. Zusätzlich hat sich bei uns der Australische Teppichkäfer angesiedelt.
Die eigentlichen Übeltäter sind aber die Larven: Sie ernähren sich von Haaren, vertrockneten Insekten oder Textilien und Teppichen - aber nur, wenn diese tierischer Herkunft sind, so wie Wolle, Seide, Leder oder Pelz.
Haben die Käfer deine Wohnung befallen, entdeckst du viele Löcher in Kleidungsstücken und Bodenbelägen - ähnlich wie bei Motten.
Anders als Mäuse oder Kakerlaken übertragen Teppichkäfer keine Krankheiten. Aber die Larven können Allergien auslösen. Du solltest die Insekten so schnell wie möglich bekämpfen, sonst verbreiten sich immer weiter.
Inhalt
- Was sind Teppichkäfer und wie entwickeln sie sich?
- So sehen Teppichkäfer und ihre Larven aus: Wie du die Insekten identifizierst
- Die Larven des Teppichkäfers: Lange Haare und Ringe
- Der Australische Teppichkäfer: Kleinerer Artgenosse
- Was fressen die Teppichkäfer-Larven? Die Nahrung der kleinen Schädlinge
- Wo genau verstecken sich die Larven des Speckkäfers?
- Teppichkäfer-Befall erkennen: Diese Anzeichen deuten auf den Braunwurz-Blütenkäfer hin
- Was hilft effektiv gegen Teppichkäfer?
- Teppichkäfer & Larven von Teppichen entfernen mit dem Staubsauger
- Teppichkäfer & Larven von Kleidung entfernen mit Hitze und Kälte
- Teppichkäfer-Larve im Schrank oder Bett entfernen
- Teppichkäfer bekämpfen: Diese Tipps helfen ebenfalls gegen den Schädling
- Dampfreinigung: Hitze macht den Schädlingen den Garaus
- Natürliche Mittel wie Kieselgur und Neem-Öl
- Chemische Insektizide gegen Teppichkäfer: Lieber nicht!
- So beugst du Teppichkäfern vor: Die besten Hausmittel und Tipps
- Wie schadet der Teppichkäfer unserer Gesundheit?
- Häufige Fragen zu Teppichkäfern
Was sind Teppichkäfer und wie entwickeln sie sich?
🪲 Teppichkäfer (Anthrenus scrophulariae) und Australische Teppichkäfer (Anthrenocerus australis) gehören zur Familie der Speckkäfer. Insgesamt gibt es weltweit 1.300 Arten von Speckkäfern, davon leben knapp 70 in Mitteleuropa.
🌍 Der Australische Teppichkäfer lebte ursprünglich nur in Australien, Neuseeland und Tasmanien. Wahrscheinlich verbreitete er sich über England und die Niederlande bis zu uns. Vor allem in Nord-West-Deutschland kommt er häufig vor.
🪟 Teppichkäfer-Weibchen flattern im Mai und Juni durch offene Fenster in Wohnungen, angezogen vom Licht. Dann legen sie ihre Eier ab - und zwar an dunklen Orten, wo Larven später genug zu fressen finden. Das machen auch andere Insekten so, beispielsweise Maden, Brotkäfer oder Fruchtfliegen. Nur bevorzugen die andere Nahrung.
🥚 Nach knapp 15 Tagen schlüpfen die Larven aus den Eiern. Sie häuten sich mehrmals und verpuppen sich im Herbst. Dann ruhen sie sechs Monate und verlassen die Wohnung im folgenden Frühjahr als Käfer.
⌛ Ausgewachsene Teppichkäfer leben nur noch vier Wochen. In der Zeit ernähren sie sich von Blüten und Pollen. Ihr einziges Ziel: sich vermehren. Die Weibchen legen einmal jährlich bis 20 Eier ab. Der Australische Teppichkäfer kann dagegen dreimal jährlich Nachwuchs produzieren.
Im Clip: Die besten Hausmittel gegen Ungeziefer
So sehen Teppichkäfer und ihre Larven aus: Wie du die Insekten identifizierst
Teppichkäfer in Bildern: So sieht der Schädling aus
- Teppichkäfer sind kleine Insekten: Ihre ovalen Körper messen drei bis vier Millimeter. Sie besitzen Fühler und sechs Beine.
- Der Panzer der Käfer ist schwarz gefärbt. Die Flügel tragen markante weiße, rote oder gelbe Flecken.
- Die weißlichen Eier des Teppichkäfers kannst du mit bloßem Auge kaum entdecken. Sie sind kleiner als ein Millimeter.
Die Larven des Teppichkäfers: Lange Haare und Ringe
- Mit um die fünf Millimeter sind die Teppichkäfer-Larven etwas größer als die Käfer.
- Auf ihrem bräunlich-roten Körper befinden sich kleine, weiße Ringe. Zudem tragen sie viele Haare. Im hinteren Bereich befinden sich lange Pfeilhaare. Bei Gefahr können die Larven diese abwerfen. Die Haare lösen Allergien aus.
Der Australische Teppichkäfer: Kleinerer Artgenosse
- Der Australische Teppichkäfer ist mit bis zu 2,5 Millimetern etwas kleiner als sein einheimischer Artgenosse und schwarz-weiß gefärbt.
- Seine Larven messen bis zu sieben Millimeter, sie sind oben braun und unten gelblich-weiß.
Was fressen die Teppichkäfer-Larven? Die Nahrung der kleinen Schädlinge
🦠 Die Larven von Teppichkäfern können sich überall da tummeln, wo sie Keratin oder Chitin finden.
🪶 Keratin ist ein Protein, das in tierischen Produkten wie Haaren, Seide, Leder, Federn, Schafwolle oder Horn vorkommt. Entsprechend befallen die Larven Teppiche, Pelze oder Textilien.
👕 Pflanzliche Materialien wie Baumwolle und Leinen oder Kunstfasern wie Polyester und Nylon lassen sie dagegen links liegen.
🪰 Die Substanz Chitin ist im Exoskelett von Insekten enthalten. Teppichkäfer-Larven fressen darum tote Insekten wie Fliegen oder Mücken.
🪺 In freier Natur legen die Käfer ihre Eier unter Rinde oder in Vogelnestern ab. Befindet sich das Nest nahe an einem Haus, können die ausgewachsenen Insekten von dort hereinfliegen.
Wo genau verstecken sich die Larven des Speckkäfers?
⬛ Anders als die ausgewachsenen Teppichkäfer sind die Larven lichtscheu und verstecken sich. Sie mögen am liebsten dunkle Orte, an denen sie ungestört sind und etwas zu fressen finden.
🛌 Sie tummeln sich darum häufig in Bettkästen, Kleiderschränken, Wäschetruhen oder unter Teppichen. Gefährdet sind vor allem die Teile von Teppichen, die kein Licht abbekommen - etwa unter einer Kommode.
🛋 Auch zwischen oder unter den Polstern von Sesseln und Sofas oder in Ritzen von Dielen krabbeln die Insekten.
👢 In einem Vogelkäfig können sich Braunwurz-Blütenkäfer ebenfalls verbergen - oder in Schuhen mit Pelzbesatz. Gefährdet sind zudem Insektensammlungen und Tiertrophäen, denn die bieten Nahrung und Verstecke.
🧳 Anders als Mottenlarven wandern die Larven von Teppichkäfern auf andere Materialien, die nicht zu ihren Futterquellen gehören. Dort verpuppen sie sich anschließend.
Hier hebt ein Teppichkäfer von der Fingerspitze ab
Externer Inhalt
Teppichkäfer-Befall erkennen: Diese Anzeichen deuten auf den Braunwurz-Blütenkäfer hin
Dass du eine Teppichkäfer-Larve entdeckst, ist eher unwahrscheinlich: An ihren dunklen Rückzugsorten sind sie geschützt.
Darum können sie sich ungehindert ausbreiten, wenn du sie nicht findest und bekämpfst. Der Befall ist so hartnäckig wie bei Bettwanzen, Stinkwanzen, Silberfischen oder Trauermücken.
Schneller aufmerksam wirst du auf eine Invasion von Teppichkäfern, wenn du auf die Schäden achtest, die Larven verursachen.
In Teppichen oder Textilien entdeckst du unregelmäßige Fraßlöcher? Das ist ein Indiz für einen Teppichkäfer-Befall. Meist konzentriert er sich auf eine Stelle.
Die Löcher erinnern an die von Kleidermotten. Aber es fehlen die typischen weißen Gespinste, die Motten hinterlassen.
Pelze, Teppiche oder Felle können aussehen, als hätte sie jemand abrasiert. Auch ausgefallene Teppichfransen deuten auf einen Befall hin.
Was hilft effektiv gegen Teppichkäfer?
Hast du den Verdacht, dass sich Teppichkäfer bei dir daheim verbreitet haben? Mithilfe von speziellen Klebefallen findest du heraus, ob es wirklich so ist.
Platziere die Fallen an mehreren Stellen, zum Beispiel im Kleiderschrank und im Bettkasten.
Ganz loswerden kannst du die Insekten mit Fallen aber nicht. Der Grund: Die Pheromone locken nur Männchen an. Die Weibchen können längst Eier gelegt haben.
Teppichkäfer & Larven von Teppichen entfernen mit dem Staubsauger
- Vermutest du Teppichkäfer im Teppich, solltest du diesen gründlich absaugen. Handelt es sich um einen Läufer, entferne diesen aus dem Raum und sauge auch darunter.
- Vergiss nicht, alle Ecken, auf und unter Möbeln, an Leisten und in Ritzen ebenfalls zu saugen.
- Nimm den Staubsaugerbeutel heraus und werfe ihn in die Mülltonne - lasse ihn besser nicht im Haus.
Teppichkäfer & Larven von Kleidung entfernen mit Hitze und Kälte
- Haben Teppichkäfer ein Kleidungsstück befallen, solltest du es bei 60 Grad zwei Stunden lang waschen. Allerdings vertragen viele Textilien aus Materialien wie Wolle oder Seide das nicht. Schau also vorher auf dem Pflege-Etikett nach.
- Alternativ packst du Kleidungsstücke einzeln in luftdicht verschlossene Beutel und legst sie mindestens 48 Stunden in die Gefriertruhe. Du kannst sie auch mehrere Stunden bei mindestens 60 Grad in Ofen oder Sauna legen.
- Bewahre die Textilien danach sicherheitshalber weiterhin in luftdichten Beuteln auf.
Teppichkäfer-Larve im Schrank oder Bett entfernen
- Haben sich Larven von Teppichkäfern im Schrank oder Bettkasten eingenistet, räume diese komplett aus. Wasche alle Textilien oder lege sie in die Gefriertruhe, wie oben beschrieben.
- Sauge die Möbelstücke sorgfältig aus und wische sie mit Essigreiniger oder Essigessenz aus.
Teppichkäfer bekämpfen: Diese Tipps helfen ebenfalls gegen den Schädling
Staubsauger, Essigessenz sowie hohe und niedrige Temperaturen sind starke Waffen gegen Teppichkäfer. Du kannst aber noch ein paar weitere Helfer einsetzen.
Dampfreinigung: Hitze macht den Schädlingen den Garaus
Heißer Dampf tötet Teppichkäfer-Larven und Eier ab. Hast du Sofas, Matratzen und Teppiche sowie alle Ritzen abgesaugt, nimmst du einen Dampfreiniger zur Hand. Die hohen Temperaturen halten die Schädlinge nicht aus.
Natürliche Mittel wie Kieselgur und Neem-Öl
Teppichkäfer kannst du außerdem mit Kieselgur bekämpfen. Das weiße Pulver wird aus den Schalen abgestorbener Kieselalgen gewonnen. Es entzieht Eiern und Larven die Flüssigkeit, sie trocknen aus und sterben ab.
Streue das Mittel in Ritzen und Spalten. Die Insekten müssen direkt damit in Kontakt kommen. Textilien kannst du mit Kieselgur-Spray einsprühen. Für Menschen und Haustiere ist Kieselgur ungiftig. Du solltest es aber nicht einatmen.
Neem- oder Niem-Öl ist ebenfalls ein natürliches Insektizid. Es sorgt dafür, dass Larven weniger fressen und sich langsamer fortpflanzen.
Chemische Insektizide gegen Teppichkäfer: Lieber nicht!
Auf chemische Mittel gegen Teppichkäfer solltest du in jedem Fall verzichten, rät das Umweltbundesamt. Denn die schaden nicht nur Insekten, sondern allen anderen Bewohner:innen im Haus - also Menschen und Haustieren.
Ist der Befall sehr stark, holst du besser eine:n Kammerjäger:in.
So beugst du Teppichkäfern vor: Die besten Hausmittel und Tipps
🦟 Bringe Fliegengitter an den Fenstern an, damit Teppichkäfer nicht in Innenräume flattern können. Das hält obendrein Brotkäfer, Wespen, Fliegen oder Mücken ab.
☀ Klopfe Wollteppiche regelmäßig aus und sauge sie ab - auch die Ritzen darunter. Achte darauf, dass sie in der Sonne liegen.
🔎 Kontrolliere Textilien aus tierischen Bestandteilen immer mal wieder auf einen Befall.
👗 Selten genutzte Kleidungsstücke und Bettwäsche solltest du waschen und dann einlagern. Benutze dazu gut verschlossene Kunststoff-Tüten. Papier und Karton können die Käfer zerbeißen.
🪟 Lüfte alle Zimmer regelmäßig und gründlich.
🐶 Hast du einen Hund, eine Katze oder andere Haustiere, solltest du besonders häufig saugen, auch an Schlafplätzen, etwa Körbchen. Der Grund: Die Haare schmecken den Larven ebenfalls.
👃 Teppichkäfer werden von bestimmten Gerüchen abgeschreckt - zum Beispiel Zedernholz oder Lavendel. Verteile Duftsäckchen im Kleiderschrank oder Bettkasten. Vergiss aber nicht, sie alle drei Monate zu erneuern.
🐝 Achte darauf, ob sich Nester von Vögeln, Eichhörnchen, Bienen oder Wespen nah am Haus befinden. Von dort aus können Teppichkäfer ins Haus fliegen. Entferne die Nester nach dem Ende der Brutzeit.
Wie schadet der Teppichkäfer unserer Gesundheit?
Teppichkäfer übertragen keine Krankheitserreger. Trotzdem können sie bei manchen Menschen für gesundheitliche Probleme sorgen.
Schuld daran sind die Haare der Teppichkäfer-Larven. Die langen Pfeilhaare dienen den Tieren zur Verteidigung, sie brechen leicht ab.
Diese Haare können allergische Reaktionen auslösen. Auf der Haut entstehen rote Stellen, oder die Atemwege sind betroffen. Du bekommst dann schwer Luft oder die Nasennebenhöhlen sind entzündet.
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Häufige Fragen zu Teppichkäfern
Auf einem Teppich bekommst du Teppichkäfer durch gründliches Saugen weg. Eine Behandlung mit dem Dampfreiniger hilft ebenfalls. In Textilien bekämpfst du die Insekten, indem du die Kleidungsstücke oder Stoffe bei 60 Grad wäschst oder in die Gefriertruhe legst. Du kannst zudem Kieselgur ausstreuen.
Teppichkäfer fliegen einfach durch offene Fenster ins Haus. Sie werden vom Licht angezogen und suchen in Innenräumen nach dunklen Orten, an denen sie ihre Eier ablegen können.
Teppichkäfer fliegen durch offene Wohnungen in Fenster und suchen einen Platz für die Ei-Ablage. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die dann Teppiche und andere Textilien fressen.
Achte auf die Spuren, die Teppichkäfer-Larven hinterlassen: Sie fressen unregelmäßige Löcher in Teppiche und Textilien. Die Fransen fallen ab oder Pelze sehen aus wie abrasiert.
Teppichkäfer sind Insekten aus der Familie der Speckkäfer. Sie ernähren sich von tierischen Bestandteilen wie Wolle, Leder, Pelze, Federn, Seide oder Haaren. Darum machen sie sich über Teppiche und Textilien her - aber nur, wenn die nicht aus Baumwolle oder Kunstfasern bestehen.
Teppichkäfer sind drei bis vier Millimeter kleine Käfer. Sie sind schwarz, ihre Flügel haben weiße, rote oder gelbe Flecken. Die bräunlich-roten Larven sind mit fünf Millimetern etwas größer. Sie haben lange Haare und weiße Ringe.