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Frisst der Vielfraß wirklich so viel?

  • Veröffentlicht: 26.05.2022
  • 14:45 Uhr
  • Sven Hasselberg
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Der Vielfraß vertreibt Bären und Pumas von ihrer Beute. Doch stammt der Name von seinem großen Appetit oder beruht er auf einem Übersetzungsfehler? Erfahre alles über den Bärenmarder.

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Das Wichtigste zum Thema Vielfraße

  • Der Vielfraß haut gerne rein und frisst ordentlich. Aber das machen andere Tiere auch. Der größte aller Marder hamstert hingegen besonders viel. In der Nähe seines Baus hortet er Reste, die er nicht verschlingt. Beobachtende dachten früher, er frisst diese riesige Menge.

  • Neben den Speisekammern vor der Haustür, gibt es eine zweite Theorie für die Namensherkunft: ein Übersetzungsfehler. Der Vielfraß kommt in nördlichen Regionen vor. Auf Alt-Norwegisch heißt er "fjelldfross" - was Bergkater bedeutet. Das Wort klingt aber dem deutschen "Vielfraß" sehr ähnlich.

  • Der Vielfraß ist Allesfresser und vertilgt Eier, Beeren, Hasen oder Aas. Andere Nationen unterstellen ihm im Namen keinen außergewöhnlichen Hunger. Auf Schwedisch heißt er "Järv" und im Englischen "Wolverine" - genau wie der Comic-Superheld.

  • Auch im Deutschen hat er noch andere Namen wie "Gierschlund" oder "Bärenmarder". Willst du wissen, warum Bären ihn fürchten, was noch auf seinem Speisezettel steht und warum er als furchtlos gilt? Dann lies weiter.

Frisst der Vielfraß wirklich so viel?

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Auflistung der Merkmale eines Vielfrasses / Vielfraßes
© Galileo

Auflistung der Merkmale eines Vielfrasses / Vielfraßes

Hier kommt der Vielfraß / Vielfrass vor
© Galileo

Hier kommt der Vielfraß / Vielfrass vor

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Steckbrief und Verbreitung des Vielfraßes

Name: Vielfraß
Noch bekannt als: Bärenmarder, Gierling, Giermagen, Gierschlund
Wissenschaftlicher Name: Gulo gulo
Ordnung: Raubtiere
Familie: Marder
Alter: bis zu 13 Jahren
Größe: bis zu 1 Meter Körperlänge
Gewicht: bis zu 30 Kilogramm
Nahrung: Eier, Aas, Beeren, Nagetiere, junge Rentiere, Elche
Feinde: Wölfe, Bären, Adler, Menschen
Verbreitung: Skandinavien, nördliches Nordamerika, nördliches Russland
Lebensraum: hauptsächlich in Nadelwäldern
Lebensweise: nachtaktiver Einzelgänger

Fortpflanzung des Vielfraßes

👶 Die Paarungszeit der Vielfraße findet von April bis Juni statt. Die befruchtete Eizelle begibt sich dann in eine sogenannte Keimruhe. Heißt: Sie entwickelt sich noch nicht weiter. Die Tragzeit beginnt dann erst zwischen November und März.

👶 Nach 30 bis 40 Tagen Trächtigkeit bringt das Weibchen zwei bis vier Junge zur Welt: Sie sind weiß, blind und wiegen bis zu 100 Gramm.

👶 Die Jungen werden acht bis zehn Wochen gesäugt, nach einem Jahr sind sie ausgewachsen. Ihre Geschlechtsreife erreichen sie nach zwei bis drei Jahren.

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Vielfraße auf der Jagd: Kämpfer ohne Furcht

Der Vielfraß ist immer auf Krawall gebürstet und so gut wie angstfrei. Seine Angriffslust macht auch vor viel größeren Tieren nicht Halt. Zwar gehören Bären und Wolfsrudel zu seinen Fressfeinden, doch ein Vielfraß beißt und kratzt sie mit seinen scharfen Krallen, was das Zeug hält. Die Zähne durchtrennen sogar Knochen. Seine Beißkraft wird oft mit 1.000 Kilogramm angegeben. Zum Vergleich: Ein Mensch besitzt eine Beißkraft von 80 bis 100 Kilogramm. Der Vielfraß übt also bis zu zehn Mal mehr Druck mit seinen Zähnen aus. Es kommt vor, dass er so Bären, Pumas und einzelne Wölfe von deren Beute vertreibt und diese mit nach Hause nimmt.

Ihr stämmiger Körperbau und die starken Muskeln machen Vielfraße zu kleinen Kraftpaketen. Das hilft auch beim Beutefang. Hier reißen sie ebenfalls weitaus größere Arten, wie junge Elche oder Rentiere. Dabei springt der Vielfraß die Beute an, geht meist direkt auf Hals und Nacken und verbeißt sich dann im Tier.

Da Vielfraße bei der Jagd, dem Zerteilen der Beute sowie beim Kampf mit Gegnern stets ein riesiges Gezeter anzetteln, dachten die Menschen früher, die Tierart sei meist tollwütig.

So lebt der Vielfraß

Frisst der Vielfraß wirklich so viel?

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Auf Angriff: Der Vielfraß streift als Einzelgänger am liebsten allein durch die Nadelwälder oder mit Sträuchern bewachsenen Tundren. Wird er gestört, fletscht er die Zähne. Vielfraße sind extrem angriffslustig. Dies gilt nicht nur Feinden gegenüber. Auch Artgenossen des eigenen Geschlechtes werden bekämpft und in die Flucht geschlagen.
© picture alliance - Blickwinkel - A. von Dueren

Auf Angriff: Der Vielfraß streift als Einzelgänger am liebsten allein durch die Nadelwälder oder mit Sträuchern bewachsenen Tundren. Wird er gestört, fletscht er die Zähne. Vielfraße sind extrem angriffslustig. Dies gilt nicht nur Feinden gegenüber. Auch Artgenossen des eigenen Geschlechtes werden bekämpft und in die Flucht geschlagen.

Respekt: Ein Fuchs und ein Vielfraß im dichten langen Winterfell stehen sich gegenüber. Keiner will sich auf ein Duell einlassen. Deshalb umrunden sich die Tiere bei solch zufälligen Treffen wie hier im russischen Winter meist weiträumig. Der Fuchs weiß, dass er keine Chance hätte. Der Vielfraß will seine Ruhe. Auch im Winter sind Vielfraße täglich einige Stunden unterwegs auf Nahrungssuche. Sie halten keinen Winterschlaf.
© picture alliance - Wildlife - Shpilenok I

Respekt: Ein Fuchs und ein Vielfraß im dichten langen Winterfell stehen sich gegenüber. Keiner will sich auf ein Duell einlassen. Deshalb umrunden sich die Tiere bei solch zufälligen Treffen wie hier im russischen Winter meist weiträumig. Der Fuchs weiß, dass er keine Chance hätte. Der Vielfraß will seine Ruhe. Auch im Winter sind Vielfraße täglich einige Stunden unterwegs auf Nahrungssuche. Sie halten keinen Winterschlaf.

Paarungszeit: Die Reviere von Männchen und Weibchen können sich überlappen. Allerdings interessieren sich die einzelnen Exemplare nicht sehr füreinander. Nur zur Paarungszeit zwischen April und Juli schließen sich die Vielfraße kurz zusammen, wie hier auf dem Foto in Finnland. Nach der Befruchtung verfällt das Ei in Keimruhe. Es nistet sich zwar ein, teilt sich aber noch nicht. Erst nach ein paar Monaten entwickelt sich ein E
© picture alliance - Blickwinkel - AGAMI - J. Peltomaeki

Paarungszeit: Die Reviere von Männchen und Weibchen können sich überlappen. Allerdings interessieren sich die einzelnen Exemplare nicht sehr füreinander. Nur zur Paarungszeit zwischen April und Juli schließen sich die Vielfraße kurz zusammen, wie hier auf dem Foto in Finnland. Nach der Befruchtung verfällt das Ei in Keimruhe. Es nistet sich zwar ein, teilt sich aber noch nicht. Erst nach ein paar Monaten entwickelt sich ein E

Kinderzimmer: Das Weibchen bringt nach einer rund 40-tägigen erneuten Tagzeit zwischen November und März zwei bis vier Junge zur Welt. Sie wiegen nur 100 Gramm und sind noch blind. Die Mutter säugt sie bis zu zehn Wochen. Die Jungen bleiben noch bis folgenden Herbst bei der Mutter. Geschlechtsreif werden sie selbst mit zwei bis drei Jahren.
© picture alliance - Okapia KG Germany - Michael H. Francis

Kinderzimmer: Das Weibchen bringt nach einer rund 40-tägigen erneuten Tagzeit zwischen November und März zwei bis vier Junge zur Welt. Sie wiegen nur 100 Gramm und sind noch blind. Die Mutter säugt sie bis zu zehn Wochen. Die Jungen bleiben noch bis folgenden Herbst bei der Mutter. Geschlechtsreif werden sie selbst mit zwei bis drei Jahren.

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Fun-Facts über den Vielfraß

🐾 Langstreckenläufer: Sein Gang ist trottend. Wenn er muss, galoppiert er. Der Vielfraß schafft in einer Nacht bis zu 45 Kilometer. Das Revier kann bis zu 2.000 Quadratkilometer umfassen. Zum Vergleich: Luxemburg misst 2.586 Quadratkilometer.

Winterfest: Die Schneeschuhe sind gleich eingebaut. Die Sohlen des Vielfraßes sind besonders breit und behaart, damit er nicht einsinkt. Spannhäute verbinden die Zehen und bilden so zusätzlich eine stabile Fläche zum Auftreten.

🦨 Dufter Typ: Vielfraße markieren nicht nur ihr Revier besonders stark mit Duftmarken aus Sekreten, Urin und Kot, sondern verteidigen sich zusätzlich auch mit einem stinkenden Duft, den sie aus Drüsen absondern.

💧 Fell: Die Jungen sind in den In den ersten Monaten weiß wie Schnee. Die typisch braune Farbe erhalten sie erst später. Das Fell wird dann auch dichter und sogar wasserabweisend.

🚧 Schutz: Früher wurden Vielfraße wegen ihres Pelzes verfolgt, und weil sie die Herden von Hirten rissen. Seit den 1960er-Jahren gibt es Schutzmaßnahmen. In den meisten Ländern ist die Jagd verboten. Der Vielfraß gilt derzeit nicht mehr als gefährdet.

Die wichtigsten Fragen zum Vielfraß

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