Bräuche
Weihnachtsmann, Christkind und Co.: Wer bringt wo die Geschenke?
- Aktualisiert: 20.12.2023
- 05:00 Uhr
- Galileo
Für viele Kinder in Deutschland bringt entweder der Weihnachtsmann oder das Christkind die Geschenke. Wie sieht es aber im Rest der Welt aus und wie sind eigentlich diese Traditionen entstanden? Das alles erfährst du hier.
Traditionen zum Weihnachtsfest: Das Wichtigste in Kürze
Weihnachtsbaum, Geschenke, Leckereien: Vieles gehört für uns zu Weihnachten dazu. Dabei sind viele unserer Weihnachtsbräuche gar nicht so alt.
Bereits im Mittelalter galten die grünen Zweige der Tannenbäume als Zeichen für Hoffnung und neues Leben. 1419 wurde zum ersten Mal ein Weihnachtsbaum erwähnt. Er war mit Äpfeln, Nüssen und Lebkuchen behängt und durfte an Neujahr geplündert werden.
Der Weihnachtsmann wurde in Deutschland bereits 1835 in Hoffmann von Fallersleben bekanntem Lied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" als Geschenkebringer besungen.
Wer weltweit die Geschenke zu Weihnachten bringt, erfährst du weiter unten.
Vom Nikolaus zum Christkind und Weihnachtsmann: So entstanden die Traditionen
Nikolaus, Christkind, Weihnachtsmann: So enstanden diese Bräuche
Weihnachtsmann oder Christkind: Wer bringt die Geschenke?
Trotz seines protestantischen Ursprungs hat sich das Christkind heute vor allem im süd-westlichen Raum Deutschlands durchgesetzt. Der ist überwiegend katholisch geprägt.
Die Tradition des Weihnachtsmannes ist hingegen noch recht jung. Vor allem im Osten und Norden Deutschlands warten Kinder auf den bärtigen Mann mit rotem Gewand. Sprachwissenschaftler:innen bezeichnen diese Aufteilung als "Weihnachts-Graben". Den gibt es übrigens auch in Österreich und der Schweiz.
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Wer bringt in Deutschlands die Geschenke?
Zwerge, Väterchen Frost und Co.: Auf sie warten Kinder europaweit
In Europa gibt es verschiedenste Traditionen zu Weihnachten. Nicht nur Weihnachtsmann oder Christkind, sondern alle möglichen Gestalten - ob tierisch, menschlich oder übernatürlich - bringen die Geschenke.
Weihnachts-Traditionen in Europa: Wer bringt die Geschenke?
❄ Dem Wetter geschuldet ist wohl die Benennung des Weihnachtsmannes in der früheren Sowjetunion, denn hier wird er mit besonderer Kälte in Verbindung gebracht: Väterchen Frost beschenkt unter anderem in Russland, der Ukraine und Mazedonien die Kinder.
🧙♂️ Schweden und Norwegen warten hingegen auf übernatürliche Gestalten: Hier überbringen ein Gnom und ein Zwerg die Geschenke.
🚪 In Dänemark gibt es neben dem Weihnachtsmann einen weiteren Hausbesucher: Für den trickreichen Wichtel, dort Julenisse genannt, bringen die Däninnen und Dänen sogar eine extra Wichtel-Tür an. Im Austausch gegen Essen hilft der Hausgeist bei der Geschenke-Planung des Weihnachtsmannes.
🐐 In Finnland bringt noch immer der Julbock, also ein Ziegenbock, die Geschenke. Früher war diese Tradition auch in anderen nordischen Ländern wie Schweden, Norwegen und Dänemark verbreitet.
🏔 In Island sind gleich 13 Weihnachtsmänner für die Geschenke zuständig: Die Jólasveinar beginnen ab dem 12. Dezember nacheinander mit ihrer Wanderung aus den Bergen und feiern zum 25. gemeinsam mit den Menschen Weihnachten.
👼 Das Christuskind(chen) kommt traditionell in Ungarn und Tschechien. In beiden Ländern wird seit mehreren Jahren aber auch der Weihnachtsmann immer beliebter.
👨👧👦 In England, Frankreich, Irland, der Türkei, Bulgarien oder auch Litauen bringt eine väterliche Gestalt die Geschenke: Hier wartet man auf den Weihnachtsvater oder sogar -Großvater.
🌲 Die speziellste Art, Geschenke zu überbringen, geht eindeutig nach Katalanien: Der Tió de Nadal, ein zugedeckter Holzklotz "scheißt" die Geschenke. Ja, richtig gelesen. Erst wird der Klotz von den Kindern mit Stöcken geschlagen und besungen, dann gibt's Überraschungen für die Kleinen.