Hornissen, Hummeln, Bienen und Co.: So kannst du sie unterscheiden
- Veröffentlicht: 29.06.2023
- 18:45 Uhr
- Nicole Lemberg
Bienen, Wespen, Hornissen oder Hummeln zu erkennen, ist manchmal auf den ersten Blick gar nicht so einfach. Wir zeigen dir, woran du die fliegenden Insekten voneinander unterscheiden kannst und vor welchen Stacheln du dich in acht nehmen musst.
Das Wichtigste zum Thema Unterschied von Bienen, Wespen und Hornissen
Schwarz-gelbe Warnfarben, sechs Beine und zwei Fühler: Wespen, Hornissen, Bienen & Co. haben auf den ersten Blick viele Gemeinsamkeiten.
Das Frühstück im Grünen oder der gemütliche Grillabend ist für fliegende Insekten häufig quasi die offene Einladung zum Schlemmer-Buffet. Aber oft stellt sich die Frage: Wer gesellt sich da eigentlich an gedeckten Gartentisch?
Und wie unterscheiden sich eigentlich die stechenden Nektar-Sammler von der zum Verwechseln ähnlichen, aber völlig harmlosen Schwebefliege?
An welchen Merkmalen du die gelb-schwarz gestreiften Insekten erkennst und vor welchen Stacheln du dich in acht nehmen solltest, erfährst du weiter unten. Wir verraten dir, was die Hummel so besonders macht.
Hornisse, Hummeln, Bienen & Co.: Erkennungsmerkmal Größe
Hornisse
Mit einer Größe von bis zu 25 Millimetern ist die Hornisse das größte von den fünf Insekten und anhand ihrer Größe schnell zu erkennen.
Hummel
Mit einer Größe von bis zu knapp über zwei Zentimetern sind Hummeln ebenfalls recht groß. Du erkennst sie zudem leicht an ihren breiten und pelzigen Körpern.
Biene
Etwa 15 Millimeter werden Bienen lang. Sie sind oft breiter als Wespen, im Flug weniger beweglich und haben einen haarigen Körper.
Wespe
Wespen werden bis zu zwei Zentimetern lang. Außer an ihrer charakteristischen Färbung sind sie meistens schlanker als Bienen. Auch fehlt ihnen der haarige Körper, der Bienen charakterisiert.
Schwebfliege
Wie Wespen werden Schwebfliegen bis zu zwei Zentimetern lang. Im Gegensatz zu Wespen fehlt ihnen die "Wespentaille" zwischen Rumpf und Hinterleib.
Hornisse: Wespen-Art im XXL-Format
Sie sehen den Wespen verblüffend ähnlich und das nicht ohne Grund: Bei Hornissen handelt es sich um eine große Wespen-Art mit meist rot-braunem Kopf.
🍽 Im Gegensatz zu den meist deutlich kleineren Verwandten interessieren sich Hornissen in der Regel nicht für unseren gedeckten Frühstücks-Tisch. Sie ernähren sich von anderen Insekten.
☮ Die Riesen-Wespen sind aber gegenüber Menschen deutlich scheuer als andere Insekten - ihr aggressives Image ist damit unbegründet. Als einzige Wespen-Art sind die Hornissen aber auch bei Nacht aktiv.
♻️ Zwischen Mitte August und Mitte September erreicht die Hornissen-Population in Deutschland ihren Höhepunkt. Mittlerweile macht sich die asiatische Hornisse in ganz Europa breit und stellt eine Gefahr für unser Ökosystem dar. Wie? Das erfährst du hier.
Hummel: Pelzige Blüten-Bestäuber
Die Hummel ist mit ihrem starken Pelz und ihrer runden Körperform am leichtesten von den anderen schwarz-gelben Flug-Insekten zu unterscheiden.
👂 Oft hörst du die Hummel bereits umher schwirren, bevor du sie überhaupt entdeckst. Denn das laute Brummen ist sehr markant für die Wildbienen-Art.
📌 Dass Hummeln nicht stechen können, ist im Übrigen ein Irrtum. Die Weibchen können bei Bedrohung zustechen.
🍂 Im Herbst stirbt das ganze Volk - bis auf die Jungkönigin, die ein neues gründet.
Biene: Fleißige Helfer mit bräunlichem Hinterleib
Meist kleiner als Wespen - dafür um einiges behaarter - ist die Biene.
🐝 Der Körperbau der Bienen ist außerdem deutlich dicker, unbeweglicher und bräunlich eingefärbt.
🌺 Bienen interessieren sich in der Regel auch nicht für unser Essen, sondern für den Pollen und Nektar unserer Balkon- und Gartenpflanzen.
🧃 Deshalb verfügen sie auch über einen Saugrüssel, über den sie den süßen Nektar aus den Blüten schlürfen können.
Wespe: Hungrige Räuber im schwarz-gelben Gewand
Die häufigsten Besucher am Essenstisch sind Wespen. Als lästig gelten vor allem die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe.
✂ Ihr Körper ist in drei Abschnitte aufgeteilt. Brust und Hinterleib trennt die berühmte Wespentaille. An ihrem Kopf finden sich Beißwerkzeuge, um Nahrung zerteilen zu können.
♻️ Im August erreicht das Wespen-Volk sein Populations-Maximum. Danach beginnen die Hautflügler durch Nahrungsmangel und sinkende Temperaturen zu sterben - bis in den Spätherbst hinein.
Schwebfliege: Das Insekt in Tarnfarbe
Sieht gefährlich aus, sind es aber nicht: Die Schwebfliege tarnt sich in schwarz-gelber Warnfarbe vor Fressfeinden und wird dadurch häufig mit Wespen oder Bienen verwechselt.
☮ Je nach Art unterscheidet sich die Fliege an Form und Größe. Sie verfügt aber weder über einen Saugrüssel noch über einen Stachel und ist dadurch völlig harmlos.
🐦 Am leichtesten identifizierbar ist die Schwebfliege durch ihren markanten Flug-Stil. Das Insekt kann durch den schnellen Flügelschlag schwebend in der Luft stehen - ähnlich wie ein Kolibri.
Hummeln, Bienen und Wespen: Steckbriefe
Hummel, Biene, Wespe: die Unterschiede
Hornissen, Hummeln, Bienen und Wespen: Welches Insekt sticht wie?
🐝 Bienen können bekanntlich nur einmal zustechen und sterben hinterher. Beim Stich einer Honig-Biene gelangt im Übrigen viel mehr Gift in den Körper als bei Hornissen und Wespen. Denn ihr Stachel bleibt in der Haut stecken und sollte vorsichtig entfernt werden.
🐝 Im Gegensatz zur Biene können Wespen mehrfach zustechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Ein Wespenstich ist schmerzhaft, kann aber mit einfachen Hausmitteln behandelt werden.
🐝 Hornissen sind in erster Linie sehr scheu und weniger angriffslustig. Obwohl ihr Stachel größer ist als der von Wespen und Bienen, ist dieser in der Regel nicht gefährlicher für Menschen. Er kann durch die Zusammensetzung des Giftes durchaus schmerzhafter sein.
🐝 Die gemütliche Hummel kann nicht zustechen? Das ist nur halb richtig. Denn die Weibchen verfügen sehr wohl über einen Stachel, den sie bei Gefahr ausfahren können und auch wieder herausziehen. Ihr Stich ist weniger schmerzhaft als der einer Hornisse oder Biene, weil unter anderem viel weniger Gift in den Körper gelangt.
Hornisse, Biene oder Wespe - erkennst du die Unterschiede?
Häufige Fragen zum Unterschied von Hornissen, Bienen und Wespen
Grundsätzlich sind beide Insektenarten friedfertig Menschen gegenüber. Auch wenn sie durch ihre Größe bedrohlicher wirken, sind Hornissen im Vergleich zu Wespen noch friedlicher. Generell solltest du aber besonders in der Nähe ihrer Nester vorsichtig sein.
Ein Hornissenstich ist schmerzhafter als der von einer Wespe oder Biene. Im Vergleich ist das Hornissengift allerdings weniger giftig. Gefährlich wird es insbesondere dann, wenn du allergisch auf die Stiche reagierst.
Wespen zeichnen sich durch die Wespentaille zwischen Rumpf und Hinterleib aus sowie durch die gelb-schwarzen Streifen. Die Streifen der Bienen sind weniger deutlich als bei Wespen. Bienen wirken außerdem durch die Behaarung eher bräunlich und sind massiger als Wespen.
Hornissen sind grundsätzlich friedfertig und stechen nur, wenn sie angegriffen oder bedrängt werden. Wie Bienen bestäuben sie verschiedene Blüten. Im Gegensatz zu Bienen fliegen Hornissen allerdings auch bei kühleren Temperaturen, schlechterem Wetter und nachts.