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Wird es dieses Jahr weiße Weihnachten geben? So ist die Prognose

  • Aktualisiert: 18.12.2023
  • 10:06 Uhr
  • Galileo
Weiße Weihnachten bleiben in vielen Regionen Deutschlands oft nur ein Traum. Ob es Schnee zum Fest gibt, hängt von verschiedenen Wettereinflüssen ab.
Weiße Weihnachten bleiben in vielen Regionen Deutschlands oft nur ein Traum. Ob es Schnee zum Fest gibt, hängt von verschiedenen Wettereinflüssen ab.© Getty Images

Weiße Weihnachten sind eine malerische Vorstellung. Dabei sind flächendeckende weiße Weihnachten vergleichsweise selten. Was die Chancen auf Schnee zum Fest erhöht und wie es dieses Jahr aussieht, erfährst du hier.

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Das Wichtigste in Kürze zum Thema weiße Weihnachten

  • Meteorologisch gesehen geht der Winter vom 1. Dezember bis zum 28. Februar. Trotz Winter, konnten wir uns in der Vergangenheit selten über Schnee an Weihnachten freuen. Wie sieht es dieses Jahr aus?

  • Durch den frühen Wintereinbruch steigen die Chancen auf weiße Weihnachten - zumindest im Südosten und im östlichen Mittelgebirge. Laut Deutschem Wetterdienst erwartet uns trotz frühen Schneefällen Ende November das Weihnachts-Tauwetter. Die jährliche Wahrscheinlichkeit dafür liegt zwischen 60 und 70 Prozent.

  • Ob wir weiße Weihnachten kriegen, hängt maßgeblich vom Polarwirbel ab. Was das ist, erfährst du unten.

Klimatrend 2023

Der Klimatrend 2023 zeigte bereits im Herbst eins ganz deutlich: Die Erderwärmung schreitet voran. Der September war fast vier Grad zu wärmer als der Durchschnitt der letzten Jahre, der Oktober 2023 war der wärmste seit dem Beginn der Messreihe mit knapp drei Grad über dem Temperaturmittel und der November lag 1,7 Grad über dem Mittel. Damit ist es der 13. zu warme Herbst in Folge.

Die Prognose für Dezember liegt bisher bei plus 1,1 Grad, was ihn tatsächlich zu einem der kälteren Monate des Jahres macht. Zum Vergleich: Die vergangenen deutschen Winter waren im Schnitt um 1,6 Grad zu warm. Im jährlichen Schnitt liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es um Weihnachten herum Tauwetter gibt laut Deutschem Wetterdienst bei 60 bis 70 Prozent. Das ist abhängig von der Region. Im Südosten und im östlichen Mittelgebirge gibt es laut Meteorolog:innen höhere Chancen auf weiße Weihnachten dieses Jahr. 

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Im Clip: Warum ist Schnee eigentlich weiß?

Warum ist Schnee eigentlich weiß?

Polarwirbel: So könnte er für Kälte und Schnee sorgen

Ob unsere Winter mild oder eisig werden, hängt mit dem Polarwirbel über dem Nordpol zusammen, der sich zu Beginn der kalten Jahreszeit im Herbst bildet. Ist der Wirbel stabil, bringen warme und nasse Westwinde ein vergleichsweise mildes Klima über Europa. Schwächelt er, zum Beispiel durch eine Erwärmung der Atmosphäre, fängt er an zu "wabern": Kalte Luftmassen aus der Arktis dringen dann bis weit nach Europa ein.

Hier siehst du die 4 Starkwind-Bänder in der Atmosphäre. Wie du siehst, bringt ein schwacher Polarwirbel auch den Jetstream ins Wabern.
Hier siehst du die 4 Starkwind-Bänder in der Atmosphäre. Wie du siehst, bringt ein schwacher Polarwirbel auch den Jetstream ins Wabern.© Galileo

Zwischen Januar 2024 und März 2024 besteht eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine erhebliche Störung des Polarwirbels. Für Deutschland bedeutet das, dass es möglicherweise sehr kalte Temperaturen gibt - wenn auch wahrscheinlich erst Anfang 2024.

Die relativ hohe Sicherheit, dass der Polarwirbel gestört wird, basiert auf der Kombination von El Niño und Stratosphärenwinden. Auch steht die Quasi-Zweijährigen-Schwingung (QBO) bevor. In der Stratosphäre, dem "zweiten Stockwerk" der Erdatmosphäre in 12 bis 50 Kilometern Höhe, wechseln sich Ost- und Westwinde etwa alle zwei Jahre ab und in neun von zehn Fällen kommt es zu einer starken Störung des Polarwirbels im späten Winter, wenn "El Niño" auf den Ostwind in der Stratosphäre trifft.

El Niño ist ein Klimaphänomen, bei dem sich die Oberflächentemperaturen im zentralen und östlichen äquatorialen Pazifik periodisch erwärmen. Dies führt zu Veränderungen in den Windzirkulations-Systemen und hat weltweit Auswirkungen auf das Wetter. El Niño-Ereignisse treten alle zwei bis sieben Jahre auf und können zu extremen Wetterbedingungen wie Starkregen, Dürren und Temperaturschwankungen führen. Es ist Teil des größeren Klimamusters El Niño-Southern Oscillation (ENSO). Mehr zu El Niño und La Niña erfährst du weiter unten.

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NASA-Satellit zeigt: So sieht der Polarwirbel aus dem All aus

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La Niña: Die kleine Schwester von El Niño

La Niña (Deutsch "Das Mädchen") ist die Gegenspielerin zum El Niño-Ereignis. Bei El Niño sind die Meeresoberflächen-Temperaturen vor der peruanischen Küste bis in den zentralen Pazifik besonders warm. La Niña hingegen kühlt die Ozeanoberfläche ab. Vor allem in den Pazifik-Regionen kommt es dann vermehrt zu Unwetter und Starkregen. Und auch La Niña kann unser Klima in Europa beeinflussen - stärkere Stürme und ein Temperaturfall sind mögliche Folgen.

Der Winter 2010/2011 war in Europa und auch Deutschland besonders verschneit und klirrend kalt. Zum Vergleich: Der Temperatur-Durchschnitt lag hier bundesweit bei -0,6 Grad. Der Winter 2022/23 lag 2,7 Grad über dem langjährigen Mittel von 0,2 Grad und war somit bereits der 12. zu warme Winter in Folge.

Im Winter 2010/2011 war La Niña an der Kälte und den Schneemassen beteiligt. Laut Prognosen steht der Winter 2023 unter dem Einfluss von El Niño. El-Niño-Jahre neigen tendenziell zu einem milden, feuchten Winteranfang (November bis Dezember). Das Winterende (Januar bis März) ist in den meisten Teilen Nordeuropas eher kälter und trockener. Eine abschließende Prognose, ob es zu Weihnachten dieses Jahr Schnee geben wird, kann zum aktuellen Zeitpunkt niemand mit Sicherheit abgeben.

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Was ist der Jetstream?

Was ist der Jetstream?

Waren die Winter früher wirklich härter?

🌡️ Ja - die Temperaturen stiegen in den vergangenen Jahren stetig. Der kälteste Winter im vergangenen Jahrzehnt (2010/2011) ist mit seinen -1,3 Grad Durchschnittstemperatur ein Zuckerschlecken gegen die zehn historisch kältesten Winter in Deutschland.. Weiter unten in der Grafik siehst du: Die meisten davon liegen sehr lange zurück.

🌬️ "Von wegen Klimawandel, dieser Winter soll doch eiskalt werden"? Das ist ein Trugschluss. Ein harter Winter ist als ein einzelnes Ereignis zu betrachten und keine Trendwende.

🤔 Meteorolog:innen unterscheiden zwischen besonderen (Extrem-)Wetter-Ereignissen und einem generellen, weltweiten Anstieg der Temperaturen.

🌀 Zudem geben Forschende dem Klimawandel die Schuld an dem schwachen Polarwirbel, der für einen schneereichen Winter sorgen könnte. Erst durch die Erwärmung der Atmosphäre kommt er ins "Wabern" - und wir ins Bibbern.

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So verändert sich das Klima in Deutschland

Die kältesten und wärmsten Jahre in Deutschland

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Die kältesten Winter in Deutschland auf einen Blick. Hier war die mittlere Temperatur von Dezember bis Februar in °C am niedrigsten. 
© Galileo

Die kältesten Winter in Deutschland auf einen Blick. Hier war die mittlere Temperatur von Dezember bis Februar in °C am niedrigsten. 

Die Gegenüberstellung zeigt nicht nur die starken Temperatur-Unterschiede, sondern auch die zeitliche Entwicklung: Die Jahre nach 2000 sind rot gefärbt.
© Galileo

Die Gegenüberstellung zeigt nicht nur die starken Temperatur-Unterschiede, sondern auch die zeitliche Entwicklung: Die Jahre nach 2000 sind rot gefärbt.

Die häufigsten Fragen zum Thema weiße Weihnachten

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