Mobiles Arbeiten
Workation: Das solltest du über die Kombi aus Urlaub und Job wissen
- Aktualisiert: 07.03.2024
- 05:00 Uhr
- Bianca Leppert
Unter Palmen mit einer leichten Meeresbrise einen Cocktail schlürfen, dabei arbeiten und dafür bezahlt werden? Eine Workation klingt für viele verlockend. Was du bei der Kombi aus Urlaub und Arbeit rechtlich und organisatorisch beachten musst.
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Das Wichtigste in Kürze zum Thema Workation
Ob auf Bali, Madeira oder in Portugal: Bei einer Workation verbindest du Urlaub und Arbeit an schönen Orten. Das Wort setzt sich aus den Begriffen "work" (Arbeit) und "vacation" (Urlaub) zusammen.
Der Trend wurde durch die Regelungen zum Homeoffice noch populärer.
Eine Workation bietet sich vor allem für Selbstständige und Arbeitnehmer:innen an, die ortsunabhängig arbeiten können.
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Was ist eine Workation?
Eine Workation vereinbart Arbeit und Urlaub. Du verlegst deinen Arbeitsplatz an einen Ort deiner Wahl, an dem du sonst Urlaub machen würdest. Ob das nun unter Palmen in Bali, im Café in Lissabon ist oder in den Bergen in Österreich.
Was für digitale Nomad:innen und Selbstständige schon länger möglich ist, wurde durch die neue Flexibilität auch für Arbeitnehmer:innen praktikabler. Ohnehin verliefen die Grenzen früher schon fließend: Schließlich haben wir da schon oft im Urlaub E-Mails gecheckt oder wichtige Anrufe entgegengenommen.
Wichtig zu wissen: So verlockend eine Workation klingt – einen gesetzlichen Anspruch hast du darauf nicht. Das kann dein Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin individuell entscheiden.
Wo kann man eine Workation machen?
Deiner Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Du kannst in Abstimmung mit deinem Arbeitgeber wählen, welches Reiseziel am besten für dich passt. Allerdings solltest du beachten, dass sich außerhalb der EU wesentlich mehr rechtliche Aspekte ergeben, die es zu beachten gilt. In einem Ranking haben sich Lissabon, Porto und Barcelona anhand verschiedener Kriterien mit besten Voraussetzungen für eine Workation durchgesetzt.
Workation: Checkliste für die Planung
- Zustimmung: Für eine Workation benötigst du als Arbeitnehmer:in die Erlaubnis deines Arbeitgebers. In diesem Gespräch solltest du auch klären: Wer zahlt die Workation?
- Arbeitszeiten: Wie steht es in der Workation um deine Arbeitszeiten und deine Erreichbarkeit? Kannst du die Routinen vom Arbeitsplatz zu Hause direkt auf den neuen Arbeitsort übertragen oder gibt es flexible Regelungen, wenn du etwa in einer anderen Zeitzone bist?
- Ausstattung: Hast du am Ort deiner Workation eine schnelle und funktionierende Internetverbindung? Kannst du deinen Arbeits-Laptop nutzen oder brauchst du zusätzliches Equipment?
- Arbeitsumgebung: Mit dem Cocktail in der Hand am Pool arbeiten, klingt traumhaft. Aber du solltest auch eine Rückzugsmöglichkeit haben. Gibt es ein ruhiges klimatisiertes Zimmer oder eine Möglichkeit für Meetings und Co. in einem Co-Working-Space?
- Anbieter: Es existieren mittlerweile spezielle Workation-Hotels und Workation Angebote. Angeboten werden sie etwa von TUI Magic Life, WifiTribe oder Hackerparadise.
Workation: Vor- und Nachteile
👍🏻 Durch die neue Umgebung wird deine Kreativität gefördert. Die neuen Eindrücke motivieren dich und und du hast neue Ideen.
👍🏻 Eine Workation lässt sich im Team wunderbar dazu nutzen, sich besser kennenzulernen und das Miteinander zu stärken.
👍🏻 Durch die flexible Wahl deines Arbeitsplatzes verspürst du mehr Erholung und Zufriedenheit.
👍🏻 Unternehmen machen sich attraktiver für Bewerber:innen, wenn sie die Möglichkeit für eine Workation anbieten.
👎🏻 Die Kommunikation im Team kann leiden, wenn du irgendwo auf der Welt sitzt, deine Kolleg:innen aber im Büro. Hier sind Regeln und Kommunikationswege wichtig.
👎🏻 Manche Menschen brauchen Struktur und klare Abläufe. Bei einer Workation musst du dich hingegen selbst organisieren. Ob das die Arbeits-Motivation ist oder wenn es gilt, technische Probleme zu lösen. Das liegt nicht jedem.
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Workation: Recht und Sozialversicherung
Planst du eine Workation, müssen du und dein Arbeitgeber einige rechtliche und versicherungsrelevante Fragen klären. Dabei sind die Themen Arbeitserlaubnis, Sozialversicherung und Steuern wichtig.
Arbeitserlaubnis: Innerhalb der EU gilt für EU-Staatsangehörige die Freizügigkeit. Das bedeutet, du kannst dich ohne Einschränkungen in einem Mitglieds-Staat zu Arbeitszwecken aufhalten. Du musst dich aber eventuell trotzdem anmelden.
Sozialversicherung: Wenn die Workation auf deinen Wunsch als Arbeitnehmer:in erfolgt und keine Auslands-Entsendung deines Unternehmens ist, muss das Thema Sozialversicherung (Renten-, Pflege-, Arbeitslosen, Unfall- und Krankenversicherung) geklärt werden. Hier können sich Arbeitgeber:innen mit der jeweiligen Krankenversicherung in Kontakt setzen. Bleibst du in Deutschland sozialversichert, brauchst du trotzdem eine Auslands-Krankenversicherung. Dauert der Aufenthalt länger als drei Monate, gilt die Sozialversicherungs-Pflicht im Tätigkeits-Staat. Außerhalb der EU gibt es individuelle Abkommen.
Steuern: Grundsätzlich gilt die Regelung, dass du als Arbeitnehmer:in in Deutschland steuerpflichtig bleibst, wenn du maximal 183 Tage in einem EU-Land tätig bist, einen deutschen Wohnsitz hast und dein Gehalt von der deutschen Betriebs-Stätte bezahlt wird. Überschreitest du diese Grenze, gelten individuelle Regelungen je nach Ort und Dauer des Aufenthalts. Hier ist es wichtig, sich mit Expert:innen für Steuerrecht auszutauschen, weil es einige Details zu beachten gilt.