Neue Ergebnisse aus der Forschung
5 Gründe, warum Geld allein nicht glücklich macht
- Aktualisiert: 03.04.2024
- 11:20 Uhr
- Abla Adobah
Die Frage, ob Geld wirklich glücklich macht, scheidet die Geister. Sogar die Wissenschaft hat dieses Thema erforscht - mit immer neuen und teils widersprüchlichen Ergebnissen. Falls du noch grübelst: Hier kommen fünf Gründe, warum Reichtum kein Lebensziel ist.
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Die meisten Menschen träumen davon, sich jeden finanziellen Wunsch erfüllen zu können. Doch das geht wohl nur, wenn man auch genug auf dem Konto hat. Aber ist man wirklich glücklicher, wenn Geld keine Rolle spielt und man sich alles leisten kann? Kann man mit Geld sogar Lösungen für seine Probleme kaufen?
1. Arbeitszeit = Lebenszeit
Um ausreichend Geld zu haben, investiert so gut wie jeder Mensch seine Lebenszeit in Arbeit. Natürlich kann der Job uns so erfüllen, dass wir ihn nicht als eine Verschwendung der Lebenszeit, sondern als Bereicherung empfinden. Aber trotzdem verlieren wir damit Zeit für wichtige Dinge. Das kann sogar dazu führen, dass man sein Privatleben so sehr vernachlässigt, dass wirtschaftliche Erfolge oberste Priorität werden. Wenn keine Balance mehr im Leben besteht, ist es das wert?
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2. Geld wird zur Gewohnheit
Höher, weiter, schneller: Das scheint das Mindset einiger Menschen zu sein, die Finanzen als Priorität sehen. Um sich die neuesten Luxus-Gadgets zu leisten, brauchen sie Geld. Konsum wird zur Gewohnheit. Dieses Streben nach mehr muss ständig erfüllt werden, damit das eigene Glücksempfinden befriedigt wird. Auf Dauer kann das zu einem Problem werden.
3. Mit Geld kannst du nicht alles kaufen
So schön die Vorstellung ist, sich alles leisten zu können und zu den Top-Verdiener:innen zu gehören, umso mehr muss man sich dennoch eingestehen, dass Geld nicht alles im Leben ist. Die Freiheit, materielle Dinge zu kaufen, kann zugegebenermaßen ein gutes Gefühl erzeugen. Aber mit Geld kannst du Liebe, Gesundheit, echte Freundschaft oder eine Familie nicht kaufen. Da kann man schon einige Millionen auf dem Konto haben, aber was nützt es einem, ein einsamer (reicher) Mensch zu sein?
4. Mit Geld erreichst du nur temporäres Glück
Mit Geld kann man sich zwar alles leisten, aber die Zufriedenheit ist nur temporär. Die Freude über das Haus, die Yacht und den Pool lässt irgendwann nach. Glücksgefühle sind wie eine Droge - lassen sie nach, wollen wir mehr.
5. Geld kann sogar demotivieren
Richtig gelesen! Psychologe Eward Deci hat 128 Experimente ausgewertet. Anhand der Ergebnisse schlussfolgerte er, dass Geld sogar Menschen demotivieren kann. Belohnungen wie etwa Boni oder auch Süßigkeiten können negative Effekte auf die Motivation von Mitarbeiter:innen haben. Das nennt man extrinsische Motivation. Menschen, die also von materiellen und oberflächlichen Wünschen angetrieben werden, Geld zu verdienen, sind laut den Ergebnissen weniger motiviert als Menschen, die mit intrinsischer Motivation zur Arbeit gehen.
Mehrere Studien zum Thema Glück und Geld
Selbst die Wissenschaft ist sich nicht einig, ob Geld Menschen wirklich glücklich macht. Mehrere Studien sind dieser Frage bereits nachgegangen. Die Untersuchung von Wissenschaftlern mit dem Titel "Moral Transgressions Corrupt Neural Represention Of Value" hat verblüffende Ergebnisse offenbart. Dabei wurden die Hirnströme mehrerer Proband:innen gemessen und die Frage gestellt, ob Glück käuflich ist. Zu aller Überraschung gab es kein eindeutiges Ergebnis.
Vielmehr komme es darauf an, wie jemand Geld verdient. Das heißt also, dass das Glücksempfinden von der Art und Weise, wie ein Mensch zu seinem Reichtum kommt, abhängt. Wenn jemand sein Geld mit harter Arbeit und gutem Gewissen verdient hat, ist das Glückspotential offenbar höher als durch ein Erbe oder einen Lotto-Gewinn.
Der US-Psychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahneman hat ebenfalls versucht, die Relation zwischen Geld und Glück zu erforschen. Ergebnisse seiner Untersuchung zeigen, dass ein höheres Einkommen die Glückskurve tatsächlich ansteigen lässt. Jedoch würde das nicht auf alle Menschen zutreffen.
Im Rahmen dieser Studie kam Kahnemann zu dem Entschluss, dass das Glück für eine Minderheit der US-Bevölkerung ab einem Jahreseinkommen von 100.000 US-Dollar nicht mehr zunimmt. Dabei handelt es sich aber um Menschen, denen es zwar finanziell gut geht, die aber unglücklich sind. Gründe für dieses Unglücklichsein können zum Beispiel Trauer, Liebeskummer oder psychische Erkrankungen wie Depressionen sein.
Macht Geld nun glücklich oder nicht?
Das darf jede:r für sich selbst beantworten. Die Definition von Glück sieht für jeden Menschen einfach anders aus. Manche verbinden mit Glück nicht zwingend ein prall gefülltes Konto, sondern emotionale Parameter wie aufrichtige Liebe, echte Freundschaften oder das Gefühl von Freiheit. Glück ist subjektiv.