Verleumdungsprozess
Johnny Depp verklagt Amber Heard: Das Urteil ist da!
- Aktualisiert: 31.01.2023
- 13:52 Uhr
Es gibt ein Urteil im Prozess des Jahres! Johnny Depp verklagte seine Ex-Frau Amber Heard wegen Verleumdung auf 50 Millionen Dollar Schadensersatz. Sechs Wochen standen die beiden im Gerichtssaal – unter der Beobachtung Millionen Zuschauer auf der ganzen Welt. Nun haben die Geschworenen im Verleumdungsprozess entschieden und das Urteil bekannt gegeben: Johnny gewinnt seine Klage wegen Verleumdung!
Das Urteil im Prozess: Johnny Depp gegen Amber Heard
Sechs Wochen hätte die Jury eigentlich Zeit gehabt, um sich in diesem Zivilprozess zu beraten. Aber nach nur ca. 12 Stunden Beratungszeit hat die siebenköpfige Jury jetzt das Urteil gefällt und offiziell verkündet: Johnny Depp gewinnt seinen Verleumdungsprozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard in allen Anklagepunkten. Die Jury ist davon überzeugt, dass Amber in ihrem Artikel in der Washington Post ihren Ex-Mann Johnny Depp verleumdet und ihm damit vorsätzlich geschadet hat.
Johnny Depp vs. Amber Heard: Das Urteil
Den Schadensersatz, den die Schauspielerin an Johnny zahlen muss, legt die Jury auf 15 Millionen Dollar fest. Ambers Gegenklage, ebenfalls wegen Verleumdung, wurde in zwei von drei Anklagepunkten abgeschmettert und in einem Punkt als berechtigt festgelegt. Dabei ging es um eine Aussage, die Johnnys Ex-Anwalt über Amber gegenüber Medien getätigt hat. Er behauptete, die Schauspielerin habe mit einigen Freunden mit Absicht ein Penthouse verwüstet, um es so aussehen zu lassen, als wäre sie dort von Johnny attackiert worden und habe daraufhin die Polizei gerufen. Diese Aussage werteten die Geschworenen als Verleumdung.
Dafür bekommt Amber 2 Millionen Dollar, die von der Schadenssumme für Johnny abgezogen werden.
Nach dem Urteil: Johnnys Statement
Nur wenige Minuten nach dem Urteil meldete sich Johnny Depp über Social Media zu Wort.
"Vor sechs Jahren wurde mein Leben, das Leben meiner Kinder, das Leben derer, die mir am nächsten stehen, und auch das Leben der Menschen, die mich seit vielen, vielen Jahren unterstützt und an mich geglaubt haben, für immer verändert. Über die Medien wurden falsche, sehr schwerwiegende und kriminelle Anschuldigungen gegen mich erhoben, die eine endlose Flut von hasserfüllten Inhalten auslösten, obwohl nie Anklage gegen mich erhoben wurde.
Und sechs Jahre später gaben mir die Geschworenen mein Leben zurück. Von Anfang an war es mein Ziel, in diesem Fall die Wahrheit ans Licht zu bringen, unabhängig vom Ausgang des Verfahrens. Ich habe Frieden gefunden, weil ich weiß, dass ich das endlich erreicht habe"
Nach dem Urteil: Ambers Statement
Auch Amber Heard setzte auf Twitter nach der Urteilsverkündung ein Statement ab:
"Die Enttäuschung, die ich heute empfinde, ist unbeschreiblich. Es bricht mir das Herz, dass der Berg an Beweisen immer noch nicht ausreichte, um der unverhältnismäßigen Macht, dem Einfluss und der Herrschaft meines Ex-Mannes die Stirn zu bieten. Noch mehr enttäuscht bin ich darüber, was dieses Urteil für andere Frauen bedeutet. Es ist ein Rückschlag.
Ich bin traurig, dass ich diesen Fall verloren habe. Aber noch trauriger bin ich darüber, dass ich anscheinend ein Recht verloren habe, von dem ich dachte, dass ich es als Amerikaner habe – frei und offen zu sprechen"
Ambers Anwältin verkündet nur wenig später, dass die Schauspielerin Berufung gegen das Urteil einlegen möchte. Sollte Amber Heard diesen Schritt gehen, würde das Verfahren in einem Berufungsgericht im US-Bundesstaat Virginia stattfinden. Dabei können drei zuständige Richter die Strafe von Amber Heard reduzieren, so belassen oder sogar noch erhöhen.
Ambers Strafe wurde bereits von 15 Millionen Dollar auf 10,35 Millionen Dollar reduziert. Nach Angaben ihrer Anwältin ist Amber Heard nicht in der Lage, die verhängte Millionenstrafe zu zahlen.
Der Grund für den Prozess: Darum verklagte Johnny seine Ex Amber
Johnny Depp und Amber Heard waren von 2012 bis 2016 ein Paar, im Jahr 2015 heirateten die beiden. 2017 reichte die Schauspielerin die Scheidung ein und warf Johnny Depp häusliche Gewalt vor. Er stritt die Vorwürfe vehement ab. Im Dezember 2018 veröffentlichte Amber Heard einen Artikel in der Washington Post, in dem sie schrieb, dass sie Opfer von häuslicher Gewalt und sexuellen Übergriffen geworden sei. Auch wenn Johnny Depp in diesem Bericht von Amber nicht namentlich erwähnt wurde, wurde der Schauspieler nur wenig später aus dem sechsten Teil von "Fluch der Karibik" gestrichen. Johnny ist der Meinung, dass Ambers Artikel der Grund für seinen Rauswurf ist und verklagte sie deshalb wegen Verleumdung.
Video: Beweise, Zeugen, Aussagen: Hier erfährst du, was beim Prozess abging
Infos zum Prozess: Johnny Depp vs. Amber Heard
Am 12. April 2022 startete der Zivilprozess in Fairfax/Virginia und wurde im Livestream im Internet übertragen. Millionen Menschen, sowohl Fans als auch Journalisten, konnten live in den Gerichtssaal zuschalten und alles mitverfolgen. Dadurch wurde der Verleumdungsprozess von Johnny und Amber zum großen Medienspektakel.
Die wichtigsten Fakten zum Prozess gibt es hier
Im Prozess: Das sagt Johnny, das sagt Amber
Während der Gerichtsverhandlung sagten sowohl Johnny Depp als auch Amber Heard im Zeugenstand aus.
Er behauptete, sie wäre der Aggressor in der Beziehung gewesen und hätte ihn auch körperlich angegriffen. Bei einer ihrer Attacken, so Depp, habe er eine Fingerkuppe verloren, weil sie mit einer Wodkaflasche nach ihm geworfen haben soll. Amber stritt seine Vorwürfe ab.
Amber Heard sagte im Prozess aus, Johnny hätte sie in der Beziehung mehrfach geschlagen und sexuell misshandelt. Laut Amber soll der Schauspielerin zur damaligen Zeit ein Problem mit Alkohol und Drogen gehabt haben und betrunken oder unter Drogeneinfluss ihr gegenüber mehrmals gewalttätig geworden sein. Depp stritt ab, Amber jemals körperlich attackiert zu haben.
Es stand Aussage gegen Aussage. Die Jury musste entscheiden: Zunächst, ob Amber in ihrem Artikel in der Washington Post in zwei Passagen und der Überschrift die Wahrheit geschrieben hat oder bewusst gelogen hat. Und auch, ob dieser Artikel eine Verleumdung gegen Johnny ist und der Grund, wieso er seine Rolle bei "Fluch der Karibik" und sein gutes Image verlor. Nun ist das Urteil gefallen.