Liebe & Beziehungen
Wie lange dauert es, bis wir uns verlieben? Studie enthüllt es!
- Aktualisiert: 13.02.2024
- 16:40 Uhr
- Elisa Ascher
Für die einen ist es Liebe auf den ersten Blick, die anderen brauchen etwas mehr Zeit, damit es funkt. Aber wie lange dauert es wirklich? Die Wissenschaft kennt die Antwort!
Das Wichtigste in Kürze
Sich zu verlieben dauert laut Wissenschaft nicht mal eine Sekunde.
Männer verlieben sich meistens schneller als Frauen.
Für echte Liebe braucht es Offenheit, Vertrauen und eine starke emotionale Bindung.
So schnell verlieben wir uns wirklich
Die Liebe … Sie bereitet uns Freude, Glück und manchmal auch Kopfzerbrechen. Wer schon mindestens einmal so richtig verliebt war, weiß, wie intensiv dieses Gefühl sein kann und was es bedeutet, sich zu jemand anderem so richtig hingezogen zu fühlen. Was wir kaum mit Worten erklären können, ist aus wissenschaftlicher Sicht jedoch ganz einfach. Denn die Schmetterlinge im Bauch lassen schlichtweg mit einer chemischen Reaktion erklären, die im Körper stattfindet.
Eine Studie, die im "Journal of Sexual Medicine" veröffentlicht wurde, untersuchte das Ganze genauer und fand Folgendes heraus: Wenn wir jemanden ansehen, der oder die uns gefällt, setzt unser Körper stimulierende Stoffe frei. Die haben eine extrem euphorisierende Wirkung auf uns. Um genauer zu sein, handelt es sich dabei um Hormone sowie Pheromone, die tatsächlich das klare Denken beeinflussen können, die sexuelle Lust steigern und für eine Anziehungskraft sorgen. Dafür braucht es quasi nur einen Wimpernschlag. Laut den Forscher:innen passiert das innerhalb einer Fünftel Sekunde.
Im Clip: Diese Sternzeichen verlieben sich nur schwer
Diese Sternzeichen verlieben sich nur schwer
Wenn aus Verliebtheit Liebe wird
Psycholog:innen wie die New Yorker Beziehungstherapeutin Aimee Hartstein sind allerdings auch der Meinung, dass es sich dabei vielmehr um eine Art der Begierde handelt, auf die dann erst das Verliebtsein und die echte Liebe folgt. Für wahre Liebe braucht es also weitaus mehr, als nur eine chemische Reaktion im Körper. Viele von uns haben wahrscheinlich schon Erfahrungen mit romantischen Beziehungen gemacht, in denen Anziehungskraft da war, es allerdings trotzdem nicht gepasst hat. Aber warum? Es braucht vier wichtige Grundpfeiler, damit wahre Liebe zwischen zwei Menschen entsteht.
Zeit
Es mag kitschig klingen, aber Liebe lässt sich durchaus mit einer Pflanze vergleichen. Damit sie wächst, musst du sie pflegen und hegen und vor allem geduldig sein. Eine enge Verbindung baut sich nicht über Nacht auf, sondern sie wird über Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre immer größer und gefestigter.
Zuwendung
Zuwendung kann sich in vielerlei Hinsicht äußern. Es bedeutet, einander Aufmerksamkeit und Zuneigung zu schenken und ernsthaft am Gegenüber interessiert zu sein. Dazu zählt auch, sich und die Grenzen des anderen zu respektieren und gemeinsame Wege zu gehen, anstatt sich nur auf die eigenen Bedürfnisse zu fokussieren.
Vertrauen
Vertrauen ist die Basis einer gesunden und glücklichen Beziehung. Wächst das Vertrauen, wächst ebenso das Gefühl der Liebe. Auch hier ist gegenseitiger Respekt wichtig, einander zuzuhören sowie einander zu unterstützen. Es baut auf positiven Erfahrungen auf und einem konsistenten Verhalten. Es existiert keine Ungewissheit, ob dein:e Partner:in dir zur Seite steht und du musst nicht ständig um eure Beziehung kämpfen. Ihr wisst, dass ihr euch aufeinander verlassen könnt.
Emotionale Bindung
Natürlich bedingen sich die Grundpfeiler der Liebe gegenseitig. So wirkt sich beispielsweise das Vertrauen ebenso auf die emotionale Bindung aus, wie umgekehrt. Für eine emotionale Bindung sind gemeinsame Erfahrungen und Erlebnisse so grundlegend wie die Höhen und Tiefen, die ihr zusammen erlebt. Das muss nicht heißen, dass ihr immer einer Meinung seid - auch Streit kann einer Beziehung gut tun und erschüttert sie nicht gleich.
Wer verliebt sich schneller?
Wie schnell sich jemand verliebt, lässt sich verständlicherweise trotz Wissenschaft nicht pauschalisieren. Menschen können Liebe unterschiedlich empfinden oder definieren und haben ihr eigenes Tempo, was wiederum von verschiedenen Faktoren abhängt. Interessant dabei ist, dass sich Männer häufig schneller verlieben als Frauen, was das gängige Klischee eindeutig widerlegt. In einer Studie der US-Psychologin Marissa Harrison, die ebenfalls im "Journal of Social Psychology" erschien, wurden 172 College-Student:innen zum Thema Liebe und Beziehung befragt.
Dabei kam heraus, dass die männlichen Befragten eher dazu neigen, schon nach wenigen Wochen die drei magischen Worte ("Ich liebe dich") zu sagen und Frauen sich gerne ein paar Monate Zeit lassen. So scheinen Männer eher ihrer Intuition zu vertrauen und sich schneller verbunden zu fühlen, was in der Evolution begründet liegen soll. Frauen hinterfragen ihre Gefühle mehr und fokussieren sich auf eine stabile Beziehung mit Perspektive - und das braucht eben Zeit. Ein weiterer Grund soll sein, dass Frauen mehr zu verlieren haben. Evolutionär und biologisch betrachtet ist ihre Zeit, um Kinder zu bekommen, begrenzt. Das soll den Wunsch nach dem "richtigen" Partner intensivieren.
Beim Verlieben durchlaufen beide gleichermaßen vier verschiedene Phasen, jedoch in unterschiedlicher Reihenfolge. Die Phasen sind körperliche Anziehung, Emotionen, Persönlichkeit sowie der Wunsch nach Zweisamkeit und das Einlassen auf eine Beziehung.