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"Bravo Hits 123" trifft wie immer die Essenz der deutschen Charts

  • Aktualisiert: 29.09.2023
  • 13:58 Uhr
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© Warner Music

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Compilation-Reihe "Bravo Hits" läuft und läuft und läuft. Auch Folge 123 ist wieder das perfekte Mixtape der letzten Charts-Monate.

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Irgendwie erstaunlich, wie groß die Altersspanne jener Menschen ist, deren Musikhören mal mehr oder mal weniger von der Sampler-Reihe "Bravo Hits" geprägt wurde. Die Idee der ebenso prägenden Zeitschrift, regelmäßig den Soundtrack zum Heft und zum aktuellen Star-Schnitt zu liefern, geht nämlich auf das ferne Jahr 1992 zurück. Und schon damals konnte man allein mit den Samplern der "Bravo Hits"-Reihe problemlos eine Privatparty beschallen. Dabei kam am Ende sogar ein Abend raus, der alle Fraktionen friedlich auf der Tanzfläche zusammenbrachte. Es gab ein paar Dancefloor-Partyhits, es gab aktuelle Radiophänomene, es gab ein paar Rockstücke und selbst der Metal-Hype und die Grunge-Ära hinterließen ihre Spuren. Diesen Blick auf die Charts, der sich wenig um Genres schert, hat sich das "Bravo Hits"-Team bis heute bewahrt. Nur, dass heute die Radio-Phänomene eher von den TikTok-Hypes und den Streaming-Bangern abgelöst werden.

Wer also bei den ständig aktualisieren Playlisten, Veröffentlichungen und TikTok-Hypes nicht in Echtzeit mitkommt, kann sich alle paar Monate auf die treffsicher kuratierte "Bravo Hits" verlassen, die auch in der 123. Ausgabe die Essenz der aktuellen deutschen Charts liefern.

Da ist es nur schlüssig, dass es mit dem Hit "9 bis 9" von SIRA, Bausa und badchieff losgeht, der kürzlich dank TikTok-Star Shirli einen Turboboost bekommen hat und in ihrer Sped-up-Version gleich nochmal durch die Decke ging. Direkt darauf folgt der eher melancholische Electro-Pop-Hit "Strangers" von Kenya Grace, der wieder einmal zeigt, dass die "Bravo Hits" harte Schnitte lieben. Weitere Highlights sind die nur anfangs befremdliche Vermählung von Kontra K-Lyrik mit Lana Del Reys "Summertime Sadness", Alvaro Solers sommerliches "Oxigeno", das Italodisco-Update von The Kolors (das folgerichtung "ITALODISCO" heißt), Mark Forsters "Genug" von seinem kommenden Album oder Mr. "Wellerman" Nathan Evans‘ eigene Ballade "Driving To Nowhere", die stilistisch näher an den Giant Rooks ist als an einem Sea Shanty. Spannend wird es meisten bei der heimischen Auswahl, die diesmal zeigt, wie futuristisch deutsche Musik dieser Tage klingen kann. Da wäre zum Beispiel BECKS mit ihrem queeren Liebeslied "June", Zoe Wees mit ihrem stimmgewaltigen "Lightning", die Hyperpop-Newcomerin Baby B3ns mit ihrem "Schmetterling", aber auch die großen Namen wie Peter Fox mit "Tuff Cookie" oder Alle Farben mit "Revolution", die verlässlich gut abliefern. Cro wiederum beweist mit "nie wieder normal", dass er oder sein Team die aktuelle Indie- und Rap-Szene gut im Blick haben – er holte für diese Midtempo-Nummer mit Blumengarten die vielleicht spannendste deutsche Newcomer-Band der letzten Jahre an Bord. Die internationalen Big Player dürfen natürlich ebenso wenig fehlen: Olivia Rodrigo und ihr Popmeisterwerk "Vampire" (das NICHT von Taylor Swift handelt … oder doch?), Post Malone mit dem schon fast sweet klingenden "Enough Is Enough" oder Charlie Puth mit "Lipstick".

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